In Bremen ertönt das Nebelhorn
Stand: 26.10.2024 21:24 Uhr
Werder Bremen hat tatsächlich in der Fußball-Bundesliga ein Heimtor erzielt. Später erklang das Nebelhorn noch einmal. Doch zum Sieg gegen Bayer Leverkusen reichte das am Samstag nicht.
Es lief bereits die 90. Minute, als Romano Schmid für Werder Bremen zum 2:2 (0:1)-Endstand gegen Leverkusen traf. Zuvor hatte für Werder schon Marvin Ducksch getroffen (74.). So kam es, dass in Bremen nach knapp einem halben Jahr in einem Bundesligaspiel mal wieder das Nebelhorn ertönte, mit dem sie dort die Tore von Werder feiern.
"Wir sind alle froh, dass wir es heute mal wieder gehört haben", sagte Ducksch im Sportschau-Interview und meinte natürlich das Nebelhorn. "Ich bin mir sehr sicher, dass wir es bald öfter hören werden."
Für Leverkusen hatten zuvor Victor Boniface (30.) und Bremens Felix Agu mit einem Eigentor (78.) getroffen. Für Leverkusen war es das dritte Remis im achten Ligaspiel. "Es tut uns sehr weh, dass wir hier zwei Punkte liegenlassen", sagte Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah der Sportschau. "Für uns fühlt sich das wie eine Niederlage an."
Mit 15 Punkten bleibt Bayer aber im oberen Tabellendrittel. Bremen hat zwölf Punkte, das reicht zumindest über Nacht für Rang neun.
Bremens Ducksch hat Chancen, aber trifft nichtDas Spiel lief noch keine halbe Minute, da kam Werder Bremen zu einer ersten Möglichkeit. Über Romano Schmid kam der Ball zu Ducksch, der mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Torhüter Lukas Hradecky scheiterte.
Es war der erste Aufreger in einem Spiel, das zunächst Bremen dominierte. So kam Werder auch anschließend zu einigen guten Tormöglichkeiten, etwa in der 14. Minute, als Mitchell Weiser mit einem Traumpass von der rechten Seite Ducksch schickte. Der erste Kontakt des Angreifers war nicht optimal, deshalb fehlte seiner Aktion das Tempo. Er entschied sich für einen Lupfer, doch lupfte nur in die Arme von Hradecky.
Auch die dritte Möglichkeit für Werder hatte Ducksch. Diesmal kam er halbrechts am Strafraumeck an den Ball und schlenzte von dort auf die lange Ecke. Leverkusens Torhüter Hradecky verhinderte mit einer tollen Parade einen Rückstand.
Wirtz, Frimpong, Boniface - Führung für LeverkusenUnd Leverkusen? Der Meister hat sich in den vergangenen anderthalb Jahren den Ruf erarbeitet, in der Offensive oft für Spektakel zu sorgen. Diesmal war lange kein Spektakel, dann kam die 30. Minute: Florian Wirtz steckte auf Jeremy Frimpong durch, der direkt in den Fünfmeterraum flankte. Dorthin war bereits Boniface gelaufen. Er kam vor Gegenspieler Julián Malatini an den Ball und traf zur Führung.
Es blieb Leverkusens einziger Schuss auf das Tor von Werder Bremen in der ersten Halbzeit, doch das genügte. Zur Pause führte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso in Bremen.
Leverkusen war zu Beginn der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft, doch ein zweites Tor gelang Bayer nicht. Das lag auch an Bremens Torhüter Michael Zetterer, er hielt zunächst innerhalb weniger Sekunden gegen Wirtz und Martin Terrier (53.), dann parierte er auch einen Distanzschuss von Boniface (55.).
Als Bremens Ducksch das Nebelhorn ertönen ließIn einer packenden Schlussphase fielen dann zunächst zwei Tore innerhalb von vier Minuten. Erst jubelte Werder, als Malatini auf Ducksch flankte und der Angreifer gegen die Laufrichtung von Torhüter Hradecky köpfte. So fiel der Ausgleich für Bremen. Da ertönte in Bremen zum ersten Mal an diesem Abend das Nebelhorn.
Doch die Freude darüber währte in Bremen nicht lange. Es kam ja die 78. Minute - und Bremens Felix Agu traf ins eigene Tor. Nach einer Hereingabe von Leverkusens Robert Andrich verlängerte zunächst dessen Mitspieler Patrik Schick. Am langen Pfosten ging Agu zum Ball, um vor Gegenspieler Frimpong zu klären. Doch Agu klärte nicht. Er schoss den Ball unter die Latte des eigenen Tores.
Leverkusens Wirtz trifft nur die LatteBeinahe hätte Leverkusen in der Schlussphase noch über ein drittes Tor jubeln dürfen, doch ein Schuss von Wirtz rauschte an den linken Pfosten, aber nicht ins Tor. Am Ende jubelte bei Bayer keiner mehr. Denn da war eben auch noch die 90. Minute, in der Werders Schmid mit einem Schuss direkt unter die Latte traf. So kam Bremen doch noch zum Ausgleich.
Schmid übrigens war auch jener Werder-Akteur gewesen, der im Mai das bis zu diesem Samstagabend letzte Heimtor für Bremen erzielt hatte.
Bremen in Gladbach, Leverkusen gegen StuttgartFür Werder Bremen geht es am kommenden Wochenende nach Gladbach (03.11., 17.30 Uhr). Leverkusen erwartet in der Bayarena die Mannschaft aus Stuttgart (01.11., 20.30 Uhr).