Geschäft mit den Geschenken: Wie fit ist der Weihnachtsmann?
Was Kinder alles wissen wollen! Ob der Weihnachtsmann sportlich ist? Weil er ja immer so viele Sportsachen bringt. Fahrräder, Bälle, Skateboards, Roller und was sonst noch alles. Ist er also sportlich, der Weihnachtsmann? Eine echte Sportskanone?
Nun ja, liebe Kinder, ein paar Indizien gibt es schon. Schließlich bringt der Weihnachtsmann die Geschenke nicht mit einem Lieferwagen, sondern mit einem Schlitten. Und Schlitten, liebe Kinder, das deutet darauf hin, dass er womöglich in Berchtesgaden zu Hause ist, da kommen die besten Schlittenfahrer her, die Weltmeister.
Allerdings lässt er sich auch ziehen – von Rentieren. Was zwar ziemlich schlau ist, aber bei den Weltmeistern nicht gern gesehen. Unerlaubte Hilfsmittel, wisst ihr? Und überhaupt: Rentiere vor Schlitten spannen – da drucken die Tierschützer natürlich schon ihre Plakate: „Stoppt die Weihnachtsquälerei!“
Aber abgesehen davon. Der Weihnachtsmann kennt sich wirklich aus im Sportgeschäft, das muss man ihm lassen. Früher hat er Tennisschläger und Gummibälle gebracht, damit wir Sport machen. Heute bringt er Fitnessuhren, die uns rund um die Uhr überwachen.
Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Er bringt Carbon-Laufschuhe, mit denen wir rennen wie die Kenianer. Er bringt uns Golfschläger, mit denen wir zum Tiger werden. Er bringt uns Rennräder, mit denen wir die Tour de France gewinnen. Der Weihnachtsmann weiß genau, was wir wollen – oder was wir wollen sollen.
Ohne Sponsoring geht nichts
Aber eine Sportskanone ist er nicht. Er ist ein Bringdienst. Kennt ihr von der Pizza. Ein Logistiker, so nennt man das. Ein Unternehmer. Wer genau hinschaut, den wundert das nicht. Denn schon damals, als ihn kaum jemand kannte, hat sich der Weihnachtsmann einen Partner gesucht: Coca-Cola. Kennt ihr. Und auch sonst weiß jedes Kind: Ohne Sponsoring geht nichts, weder im Sport noch im Weihnachtsgeschäft.
Weil das Geschenkgeschäft immer größer und stressiger geworden ist, hat sich der Weihnachtsmann einen Subunternehmer gesucht. Amazon heißt der. Wenn man andere für sich schuften lässt, nennt man das Outsourcing, lernt ihr später in der Schule.
Der Weihnachtsmann selbst? Liefert mit seinem Schlitten jetzt nur noch selten persönlich aus, nur noch, wenn er gerade Lust hat. Er hat nämlich die Work-Life-Balance für sich entdeckt. Kennt ihr nicht? Stellt euch vor, ihr würdet nur noch drei statt fünf Tage in die Schule gehen und den Rest chillen – das ist Work-Life-Balance. Cool, oder?
Also, um zum Schluss zu kommen, liebe Kinder: Wenn es dieses Jahr an Weihnachten bei euch klingelt und ihr meint, der Weihnachtsmann steht vor der Tür, seid nicht enttäuscht, wenn es nur der Amazon-Bote ist. Aber ist ja auch egal. Hauptsache, er hat eure Fitnessuhr dabei.