WC-Star bei DHDL: Aus dem Handwerk für den Planeten - dhz.net

Als Meister im SHK-Handwerk arbeitet Michael Grundmann in einem Beruf, der aktiv zum Klimawandel beiträgt. Doch der 61-Jährige will mehr – und hat mit seinem Geschäftspartner Francesco La Pica den "WC-Star" für weniger Verpackungsmüll entwickelt. Am Montagabend stellen beide das Produkt in "Der Höhle der Löwen" vor. Was die Erfindung kann.

WC-Star - Figure 1
Foto Deutsche Handwerks Zeitung

Von Ann-Vanessa Schmitz

Michael Grundmann (M.) und Francesco La Pica präsentieren den Mehrweg-Hygienesteinhalter WC-Star. Investor Ralf Dümmel (l.) schaut sich das Produkt genau an. - © RTL/Bernd-Michael Maurer

Man muss nicht unbedingt in derselben Garage sitzen, um gemeinsam eine Erfindung zu entwickeln und später ein Unternehmen zu gründen. Trotz 540 Kilometer Entfernung braucht es dafür nur ein bisschen Internet, Kreativität und eine durchdachte Strategie. Und was auch hilft: wenn man eine langjährige Freundschaft pflegt. "Schon vor Whatsapp und Videocalls haben wir uns fast täglich unterhalten und Ideen und deren Machbarkeit diskutiert", sagt Francesco La Pica aus Neu-Ulm.

Das richtige Team für das richtige Produkt

Mit seiner kreativen Ader bringt La Pica das in die Erfinder- und Unternehmerfreundschaft ein, was sein Pendant Michael Grundmann aus Warendorf mit analytischem Geschick und technischem Know-how ergänzt. Der eine kümmert sich um die Prototypen. Der andere um die Zahlen. Entscheidungen werden aber immer gemeinsam getroffen.

"Damals, 2018, als wir den ersten richtigen Prototyp des WC-Stars bauen lassen wollten, standen wir vor der großen Frage: 50.000 Euro (nur für das Werkzeug) aus eigener Tasche investieren oder nicht", erinnert sich Grundmann. Am Ende taten sie es, der WC-Star fand seinen Weg in die Produktion und dann in den Online-Verkauf. Insgesamt haben die beiden bisher über 90.000 Euro investiert. Entschlossene Vernunft scheint eine wichtige Prämisse zwischen La Pica und Grundmann zu sein. Das zeigt sich auch in der Frage, warum es den WC-Star gibt und wofür er stehen soll: Plastikmüllvermeidung. Ihr Slogan: Mehrweg statt Einweg.

Was der WC-Star kann

Natürlich gibt es auf dem Markt bereits die Idee, dass sich Anti-Kalk- oder Reinigungssteine direkt im Spülkasten der Toilette auflösen und so die Toilette bei jedem Spülvorgang frisch halten. Doch wie leicht lösen sich diese Steine nicht ganz auf und können somit die Dichtung bzw. Heberglocke im Innenleben des Spülkastens beeinflussen. Möglicherweise wird die Hebevorrichtung darin undicht, und schon ist der Fachmann gefragt. Grundmann, eben ein solcher Sanitär- und Heizungsbauermeister, wusste schon immer, dass es eine bessere Lösung geben muss. Deshalb hängt der WC-Star im Spülkasten. Er ist wie ein Korb, in den die mitgelieferten, speziell entwickelten Reinigungstabs eingelegt werden. Erst nach vier Wochen muss ein neuer Tab nachgelegt werden.

Kurzum: Mit dem WC-Star wollen die Erfinder Undichtigkeiten im Spülsystem vorbeugen. Punkt eins.

Punkt zwei sind die Unmengen an Müll, die durch herkömmliche Toilettenreiniger entstehen. "Sie kennen doch die Plastikhalter, die man an den Innenrand der Toilette hängt. Nach einer Woche sind sie leer, man wirft den alten Halter weg und kauft einen neuen", erzählt La Pica kopfschüttelnd. Den beiden Erfindern ist es wichtig, die Umweltfreundlichkeit ihres Produkts zu betonen. "Wir wollen Müll vermeiden. Wir alle sollten Müll vermeiden. Und mit dem WC-Star schaffen wir das", schließt La Pica.

In der "Höhle der Löwen" suchen die beiden heute Abend auf VOX nach einem Investor und damit nach einem Weg, ihre Erfindung noch bekannter zu machen und damit möglichst in alle Haushalte mit Aufputzspülkästen zu bringen. "Ich habe mal recherchiert, es gibt rund zehn bis 15 Millionen Spülkästen in Deutschland, die für den WC-Star geeignet wären", sagt der Mann für Zahlen, Michael Grundmann, mit einem verheißungsvollen Lächeln auf den Lippen.

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