An Pfingsten wird in Ersingen mächtig geschossen

Feier unter Freunden

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Beim Fest des VfB-Fanclubs in Ersingen sind auch KSC-Fans gern gesehen Gäste

In Ersingen haben sich Fußballfans aus der Region am Pfingstmontag getroffen, um gemeinsam zu feiern und sich im Torwandschießen zu messen.

In Ersingen haben sich Fußballfans aus der Region getroffen, um gemeinsam zu feiern und sich im Torwandschießen zu messen. Foto: Nico Roller

Die einen schießen direkt aus dem Stand, die anderen nehmen vorher etwas Anlauf. Die meisten lassen ihre Schuhe an, einige ziehen sie aus und versuchen ihr Glück in Socken. Auch, wenn jeder seine eigene Technik hat und seine eigene Taktik anwendet, verfolgen alle dasselbe Ziel: Die beiden Löcher in der Torwand zu treffen, die der VfB-Stuttgart-Fanclub „Cannstatter Zuckerle“ vor der Ersinger Turn- und Festhalle aufgebaut hat.

Dort ist am Pfingstmontag einiges los: Zahlreiche Menschen haben es sich beim Sommerfest des Vereins auf den im Freien aufgebauten Bierbänken gemütlich gemacht, um bei kühlen Getränken, frisch zubereiteten Speisen und guten Gesprächen ein paar schöne Stunden zu verbringen.

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Kein Konkurrenzdenken bei der Ersinger „Feier unter Freunden“

„Wir sind hochzufrieden mit der tollen Resonanz“, sagt Andreas Klittich, als er den Blick über den belebten Platz gleiten lässt. Er ist Beisitzer im Vorstand des bereits seit 1998 existierenden Fanclubs und leitet das Torwandschießen zusammen mit einem Vereinskollegen. Insgesamt sind beim Sommerfest mehr als 35 ehrenamtliche Helfer im Einsatz.

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Klittich spricht von einem reibungslosen Ablauf, von einer lockeren Atmosphäre und von einer „Feier unter Freunden“. Zwar spielt beim Torwand-Turnier ein gesunder, sportlicher Ehrgeiz durchaus eine Rolle. Aber ein Konkurrenzdenken gibt es nicht, wenn die Teilnehmer versuchen, mit jeweils zwei Schüssen die beiden Löcher in der Wand zu treffen.

Hier gönnt jeder jedem den Sieg.

Andreas Klittich Fanclub „Cannstatter Zuckerle“

Zwölf Mannschaften sind dieses Mal angetreten, die meisten aus Ersinger Vereinen, aber auch einige aus Bilfingen und ein paar befreundete Fan-Gruppierungen aus der Region. „Hier gönnt jeder jedem den Sieg“, sagt Klittich.

Er lobt das faire Miteinander und freut sich, dass viele der Mannschaften regelmäßig kommen. Etwa die ebenfalls in Kämpfelbach ansässigen „Red Sox“. Torsten Uhrig ist Vorsitzender des FC-Bayern-München-Fanclubs und betont, dass man zu den „Cannstatter Zuckerlen“ schon lange ein freundschaftliches Verhältnis pflege.

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Gezeigt hat sich das erst vor ein paar Wochen, als die „Red Sox“ die VfB-Fans zur Feier ihres 30. Geburtstags eingeladen haben. „Es ist selbstverständlich, dass man sich gegenseitig unterstützt“, sagt Uhrig und fügt lächelnd hinzu: „Unsere Farben sind ja auch rot-weiß.“

Schaut man sich am Pfingstmontag auf dem Platz vor der Ersinger Festhalle um, entdeckt man zahlreiche Menschen mit Fußball-Trikots, unter anderem Fans der Bayern, des Karlsruher SC, des FC Barcelona und der Borussia Mönchengladbach.

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Timo Walz trägt ein rotes VfB-Trikot. Er ist Vorsitzender des Fanclubs „Hölzer Jungs“ und mit vier Vereinskollegen von Hochdorf aus mehr als eine Stunde gefahren, um nach Ersingen zu kommen. Walz spricht von einer gemütlichen, entspannten Atmosphäre und erklärt, dass man die Vorsitzenden der „Cannstatter Zuckerle“ schon seit rund 35 Jahren kenne.

„Hölzer Jungs“ und „Cannstatter Zuckerle“ sind oft gemeinsam bei Ausfahrten

Viele gemeinsame Ausfahrten haben die beiden Fanclubs schon unternommen, um die Spiele ihrer Lieblingsmannschaft zu besuchen. Mit deren Abschneiden in der vergangenen Saison zeigt sich Walz mehr als zufrieden. Er hofft, dass die „eingespielte Mannschaft“ nach dem Erreichen des Vizemeister-Titels zusammenbleibt und auch im Supercup gut abschneidet.

Das hofft auch Jürgen Grun. Der stellvertretende Vorsitzende der „Cannstatter Zuckerle“ spricht rückblickend von einer „unglaublichen Saison“ und erklärt, die Stuttgarter seien „mit hochattraktivem Fußball verdient Zweiter geworden“. Grun sagt, die Mannschaft habe eine „super Runde“ absolviert und als einzige dem späteren Meister Bayer Leverkusen Paroli bieten können. „In einer normalen Saison wäre man mit dieser Punktzahl Meister geworden.“

Grun freut sich auf die Spiele der bevorstehende Champions League und natürlich auf die der Bundesliga. Einige von ihnen werden die Mitglieder der „Cannstatter Zuckerle“ besuchen, um ihren Verein anzufeuern.

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