Updates, Handykniffe, Gäste-WLAN: So können Sie Techniklaien ...
Jüngere mit älterer Frau: Manchmal helfen schon ein paar Einstellungen am Handy
Foto: Gustafsson / Westend61 / IMAGOWeihnachten ist das Fest der Liebe – mancherorts aber auch ein Fest voll Technikfrust. Da ärgern sich Menschen, dass andere nicht vom Handy loskommen oder darüber, dass sich ein WLAN-Lautsprecher wegen fehlender Aktualisierungen weigert, Weihnachtslieder zu streamen. Hier und dort dürften Gäste auch daran scheitern, zum Versenden ihrer Videogrüße das richtige WLAN zu finden. Wo viele Menschen unterschiedlicher Techaffinität aufeinandertreffen, kann so einiges passieren.
Prinzipiell sind die Weihnachtstage aber auch eine gute Gelegenheit, sich beim Thema Technik gegenseitig zu unterstützen. Oft sind es schon kleine Handgriffe oder Erklärungen, mit denen Kenner Laien eine Freude machen können, indem sie Frustmomente binnen Minuten aus der Welt schaffen.
Hier sind fünf Ideen für Ihre diesjährigen Weihnachtsbegegnungen – und ein Bonustipp zum Thema Onlinebetrügereien.
1. Helfen Sie beim Update-EinspielenMan kennt das: Irgendein Gerät soll dringend aktualisiert werden, aber gerade ist nicht der richtige Moment dafür. Und irgendwie will dieser auch nie kommen. Eine solche Updatemüdigkeit ist weitverbreitet, gerade in Zeiten, in denen vom Smart-TV bis zur Musikbox fast jedes Gerät vernetzt arbeitet. Doch Updates sind oft wichtig: Sie schließen nicht nur Sicherheitslücken, sondern können nervige Probleme beseitigen oder sogar neue Funktionen einspielen.
Wer also an Weihnachten in einem Haushalt landet, in dem auffallend viele Geräte um Nachbesserungen betteln, kann deren Besitzer durchaus mal zum Updaten motivieren oder ihm anbieten, das Einspielen einfach kurz selbst zu übernehmen. Vielleicht lohnt es auch, der updatemüden Person zu erklären, wie sie zum Beispiel ihr Handy oder ihr Tablet so einstellt, dass die Betriebssysteme und alle installierten Apps automatisch auf neuestem Stand gehalten werden. Eine Anleitung zu diesem Thema finden Sie für Android-Geräte hier und für Apple-Geräte hier . Dabei nicht vergessen: Auch für Dinge wie Smarthome-Geräte oder auch Router wie AVMs Fritzboxen erscheinen von Zeit zu Zeit mal Aktualisierungen.
Manche Menschen kennen ihr Handy nur in zwei Varianten: dauerklingelnd und -vibrierend oder – zack, schon ist Ruhe – im Flugmodus. Dabei gibt es viel elegantere Varianten, Aufmerksamkeit heischende Smartphones in die Schranken zu weisen. Modi wie »Bitte nicht stören« oder »Fokus« helfen dabei, die Geräte angemessen einzustellen, sei es für Arbeitsmeetings oder auch fürs Weihnachtsessen.
Beispielhafte »Fokus«-Einstellung auf dem iPhone: Bestimmte Anrufe und Push-Meldungen kommen weiter durch
Foto: AppleJede Menge Tipps und Tricks zu diesem Thema haben wir hier zusammengestellt . In dem Artikel erfahren Sie unter anderem, wie man ein Smartphone so einstellt, dass während ausgewählter Stunden, etwa nachts, alle Messenger-Mitteilungen ohne Ton und Benachrichtigung auf dem Startbildschirm daherkommen, während aber alle oder ausgewählte Anrufer trotzdem durchgestellt werden.
Haben Sie selbst oder hat jemand aus Ihrem Umfeld das Problem, dass eine App einfach zu reizvoll ist, um die Finger davonzulassen, kann es auch sinnvoll sein, sich speziell für diese App ein tägliches Zeitlimit zu setzen. Wie so etwas mit iOS- und Android-Bordmitteln geht, lesen Sie hier.
3. Helfen Sie beim FotosichernManche Menschen sind gar keine großen Smartphone-Fans – aber die Fotos oder Videos auf ihrem Gerät sind ihnen heilig, weil sie wertvolle Erinnerungen sind. Gerade wenn jemand seinen Mediendateien so viel Bedeutung zumisst, sollte diese Person auch Wert darauf legen, dass jene Aufnahmen mindestens doppelt gesichert sind. Denn ein Handy ist schnell verloren, geklaut oder einfach mal kaputt.
Die Möglichkeiten, Fotos und Videos zu sichern, sind vielfältig. Infrage kommen zum Beispiel Cloud-Back-ups. Bei iPhones liegt hier der Apple-Dienst iCloud-Fotos nahe, über den Sie hier mehr lesen , und bei Android-Handys der Dienst Google Fotos . Auch WhatsApp-Daten lassen sich über einen iCloud-Account oder ein Google-Konto recht einfach online sichern, wie hier und hier erklärt wird. Wer seine Bilder und Videos nicht auf Servern der US-Riesen lagern möchte oder wer in der Cloud keinen Platz mehr hat, kann die Mediendateien auch einfach am Computer auf eine Festplatte, SSD oder einen USB-Stick übertragen. Sind die Weihnachtstage dafür nicht ein guter Zeitpunkt?
Und wo wir schon beim Thema Umgang mit Bildern sind: Einen ausführlichen Artikel dazu, wie man Ordnung in eine digitale Fotosammlung bringt, lesen Sie hier .
Direkt über das Menü eines Smart-TVs die Fernsehsender neu zu ordnen, ist oft ziemlich nervig und mit viel Tastendrücken auf der Fernbedienung verbunden. So kommt es, dass sich manche Leute mit Senderreihenfolgen arrangieren, die sie eigentlich selbst blöd finden. Da sind dann zum Beispiel SD- und HD-Varianten von Sendern weit auseinander, oder es tummeln sich seltsame Kanäle, die man nie schaut, vor wirklich interessanten Nischensendern.
Kanallisten in ChanSort: So sieht die Software aus
Foto: ChanSortDoch so es muss nicht sein. Mit einem kostenlosen, durch Spenden finanzierten Programm namens ChanSort ist es verhältnismäßig leicht, für gängige Smart-TVs die ideale Senderreihenfolge zusammenzubasteln – das Ganze macht man bequem auf einem Windows-Rechner. Gebraucht wird für die Operation ansonsten nur noch ein USB-Stick – und natürlich das Go des Fernsehbesitzers. Wie das alles genau funktioniert, haben wir hier zusammengefasst .
Manche Gastgeber stellt ihr Weihnachtsbesuch vor eine pikante Frage: Will ich wirklich jedem Gast die Zugangsdaten für mein WLAN anvertrauen? Die gute Nachricht ist: Es ist gibt einen sehr praktischen Mittelweg, den sogenannten Gastzugang. Router stellen dabei für Gäste ein zusätzliches WLAN-Funknetz bereit, das mit einem eigenen Kennwort gesichert werden kann. Ein weiterer Vorteil: Der Gast kommt zwar problemlos ins Internet, hat aber keinen Zugriff auf mit dem Router verknüpfte Geräte wie Fernseher oder smarte Lautsprecher.
Wie man auf den weitverbreiteten Fritzbox-Routern einen Gastzugang einrichtet, erklärt der Hersteller AVM hier (oben auf der Seite können Sie Ihr konkretes Gerät auswählen). Eine Anleitung für eine Vodafone Station finden Sie hier (unter Weitere Einstellungen auf der Benutzeroberfläche/So aktivierst Du Dein Gast-WLAN), eine Anleitung für Speedport-Router der Telekom hier .
Ein Komfort-Tipp noch: Hat man eine Fritzbox und will seinen Gästen jegliche Passwort-Eintipperei ersparen, kann man einen QR-Code für das Gast-Netzwerk anzeigen lassen, der sich auch ausdrucken lässt. Wer diesen Code dann mit der Handykamera scannt, wird direkt mit dem Netzwerk verbunden.
Jenseits aller Technikfeinheiten ist Weihnachten auch ein guter Anlass, gerade ältere Familienmitglieder noch einmal über gängige Gefahren in der Digitalkommunikation aufzuklären. Noch immer grassiert etwa die Onlinevariante des sogenannten Enkeltricks, bei dem sich Kriminelle per WhatsApp oder SMS Opfer suchen. Zuerst geben sie sich zum Beispiel als Familienangehörige aus und behaupten, eine neue Telefonnummer zu haben. Hat die Zielperson die Nummer eingespeichert, folgt bald eine neue Nachricht, mit der eine Notsituation vorgetäuscht wird, die nur mit einer schnellen Geldüberweisung zu lösen sei.
In solchen Situationen hilft es potenziellen Opfern, wenn sie sich schon vorher einmal mit dem Thema beschäftigt haben. Die Polizei rät Familien zum Beispiel, Codewörter für echte Notfälle auszumachen: Erst wenn dann in einem Chat oder Telefonat dieses vielleicht möglichst wenig zum Kontext passende Codewort fällt, weiß die Gegenseite: Das hier ist wohl keine Fake-Kontaktaufnahme.
Verschiedene Einsteigertipps zum Thema Betrugsprävention haben wir hier zusammengefasst. Und für Menschen, die viel auf Onlinemarktplätzen wie Kleinanzeigen oder Vinted handeln, haben wir hier noch acht Tricks aus jener Welt zusammengestellt , die eigentlich jeder Nutzer solcher Plattformen kennen sollte.