Volkstrauertag: Spitzen der Verfassungsorgane mahnen ...

Volkstrauertag

Mit Zeremonien an Gedenkstätten in Berlin und Mahnmalen an anderen Orten in Deutschland ist am Volkstrauertag der Toten des Krieges und der Gewaltherrschaft gedacht worden. Die Spitzen der Verfassungsorgane um Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier legten am Sonntag gemeinsam mit Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis Kränze an der Neuen Wache in Berlin nieder. Sie ist die zentrale staatliche Gedenkstätte Deutschlands. An der Zeremonie in der Neuen Wache nahmen neben Steinmeier und Iohannis noch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger als amtierende Präsidentin des Bundesrats und Doris König, Vizepräsidentin des Bundesverfassungsgerichts, teil.

Iohannis bezeichnete das Vergessen bei der Gedenkfeier im Deutschen Bundestags als eine der größten Gefahren, weil die Zeitzeugen der Kriege bald nicht mehr da sind. Um so wichtiger sei es, Kinder und Jugendliche mit der Vergangenheit vertraut zu machen. Es gehe jetzt darum, die Europäische Union zu stärken.

Pistorius: „Wert von Frieden und Freiheit niemals verkennen“

Inmitten von Krisen und Kriegen seien Erinnerung und Gedenken besonders wichtig, bekräftigte auch Bundesverteidigungsminister Pistorius am Ehrenmal der Bundeswehr: „Nur so können wir als Gesellschaft mit Bedacht eine Zukunft gestalten, die den Wert von Frieden und Freiheit niemals verkennt.“ Frieden und Freiheit hielten „alles zusammen, das uns lieb und teuer ist“. Sich dafür einzusetzen, sei eine gemeinsame Aufgabe aller. Niemals dürfte man die unzähligen Gefallenen, Verwundeten und Traumatisierten, die Zerstörung und das unermessliche Leid dem Vergessen überlassen.

Der Krieg, der von 1914 bis 1918 andauerte, kostete laut Schätzungen 17 Millionen Menschenleben. Pistorius erinnerte auch an die 3400 Bundeswehr-Angehörigen, die in der Geschichte der Streitkräfte bislang ihr Leben gelassen haben. „Ihre Namen mahnen uns, bei politischen Entscheidungen nie zu vergessen, dass der Dienst für unser Land das Leben kosten kann.“

Der Präsident des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Wolfgang Schneiderhan, rief zum Einsatz für die Demokratie auf. „Wer den Frieden will, muss Demokratie stärken“, sagte der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr im Bundestag. „Demokratie ist ein Mosaik, das aus vielen Teilen besteht.“

Bundespräsident Steinmeier sagte: „Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz.“ Aber das Leben stehe im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und „unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt“.

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