Pokal-Überraschung in Regensburg VfL Bochum scheidet aus, Köln krampft sich in Sandhausen weiter

Update | Düsseldorf · Im DFB-Pokal hat es den ersten Verein aus der 1. Bundesliga erwischt. Der VfL Bochum scheitert zum Auftakt des Wettbewerbes an Zweitligist Jahn Regensburg. Köln gewinnt gegen Sandhausen erst nach 120 Minuten. In Rostock muss Hertha BSC nach einem Torwartpatzer zwanzig Minuten zittern.

Bochums Lukas Daschner (l) und Regensburgs Sebastian Ernst kämpfen um den Ball.

Foto: dpa/Stefan Bösl

Jahn Regensburg – VfL Bochum 1:0 (0:0)

Der VfL Bochum hat unter seinem neuen Trainer Peter Zeidler einen Fehlstart hingelegt und ist als erster Bundesligist bereits an der DFB-Pokal-Auftakthürde gescheitert. Beim Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg verlor der VfL mit 0:1 (0:0) und verpasste wie schon im Vorjahr den Einzug in die zweite Runde.

Damals hatte es das Aus gegen Arminia Bielefeld gegeben. Florian Ballas (70.) besiegelte am Sonntag die Niederlage für den VfL, der vor allem in der zweiten Halbzeit zu selten Gefahr ausstrahlen konnte und sich nun voll auf die Liga konzentrieren muss.

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Diese Bundesligisten scheiterten in der 1. Runde

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Nach dem knappen Klassenerhalt in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf hatte Zeidler, der zuvor beim Schweizer Erstligisten FC St. Gallen Trainer gewesen war, Anfang Juli die Nachfolge des im Abstiegskampf freigestellten Thomas Letsch und des Interimscoaches Heiko Butscher angetreten. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) steht der 62-Jährige im Auswärtsspiel bei RB Leipzig auch erstmals in der Bundesliga an der Seitenlinie.

Die Bochumer, deren Trikots von einem Ärmelsponsoring des Sängers Herbert Grönemeyer geziert wurden, hatten gemäß ihrer Favoritenstellung von Beginn an die Spielkontrolle übernommen. Wirklich gefährlich wurde der VfL jedoch erst nach einer guten halben Stunde, sowohl Maximilian Wittek (34.) als auch Moritz Broschinski (36.) verpassten aber die Führung.

Auch nach der Pause gelang es Bochum zunächst, den Druck hochzuhalten: Erneut war es Wittek (50.), der an Regensburgs Torwart Felix Gebhardt scheiterte. Gleichzeitig wurde aber auch der Jahn aktiver und kam zu immer besseren Chancen. Tatsächlich kamen die Regensburger Kai Pröger (60.) mit einem Pfostentreffer oder Dominik Kother (69.) einer Führung noch am nächsten. Ballas' Treffer war folgerichtig.

Bochum lief in der Folge noch einmal an, auch Zeidler versuchte, seine Spieler in der Schlussphase nach vorne zu treiben. Doch die Gefahr war verflogen. Regensburg verteidigte robust und kam auch selbst weiter zu gefährlichen Abschlüssen.

SV Sandhausen - 1. FC Köln 2:3 (2:2, 0:2) n.V.

Der 1. FC Köln hat mit seinem ersten Sieg unter dem neuen Trainer Gerhard Struber unnötig mühsam die zweite DFB-Pokal-Runde erreicht. Der Bundesliga-Absteiger gewann beim Drittligisten SV Sandhausen am Sonntag 3:2 nach Verlängerung. Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit hatte der FC nach 2:0-Führung noch das 2:2 kassiert.

Köln begann dominant, entschlossen - und traf. Julian Pauli, 19 Jahre alt und aus der A-Jugend hochgezogen, erzielte per Kopf nach einem Eckball sein erstes Profitor (19.). Der FC zwang Sandhausen in die Defensive und legte nach: Linton Maina schoss aus halbrechter Position nach Ablage von Mathias Olesen das zweite Tor. Nur ein Foul-Pfiff von Schiedsrichter Benjamin Brand beim vermeintlichen Kölner 3:0 verhinderte eine Entscheidung noch vor der Pause.

Ein Handelfmeter holte Sandhausen ins Spiel. Dem FC-Innenverteidiger Timo Hübers sprang der Ball an die Hand, Besar Halimi verwandelte sicher (59.). Da bei den Kölnern wie schon beim Ligastart - eine Niederlage, ein Unentschieden - die Chancenverwertung nicht stimmte, blieb es spannend. SVS-Torhüter Nikolai Rehnen verhinderte in Auswärtsatmosphäre vor 15.000 Zuschauern mehrfach weitere Gegentreffer, und dann traf tatsächlich Richard Meier zum Ausgleich. Olesen (116.) besiegelte spät den völlig verdienten Kölner Sieg.

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Fortunas besondere Momente im DFB-Pokal

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Hansa Rostock – Hertha BSC 1:5 (0:1)

Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat mit einem Arbeitssieg die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Bei Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock kamen die Berliner in einer umkämpften Begegnung zu einem 5:1 (1:0)-Erfolg. Im Rostocker Ostseestadion hatte Derry Scherhant den klassenhöheren Favoriten mit 1:0 in Führung gebracht (38.). Albin Berisha erzielte gleich nach dem Seitenwechsel den Ausgleich (46.), ehe Ibrahim Maza (66.), Marten Winkler (75.) und Florian Niederlechner (85. und 88.) Hertha auf die Siegerstraße brachten. Aufgrund der großen Rivalität der beiden Fanlager galt die Partie als Risikospiel, bis zum Ende des Spiels blieb es aber ruhig.

Hertha war spielbestimmend. Doch Rostock verteidigte stark, sodass die Berliner kaum gefährlich vor dem Kasten der Gastgeber auftauchten. So fiel die Führung auch nach einem Freistoß von Jonjoe Kenny: Nach einem Getümmel im Strafraum kam der Ball zu Scherhant, der mit einem Drehschuss Rostocks Schlussmann Max Hagemoser keine Chance ließ.

Gleich nach Wiederanpfiff nährte Hertha-Torhüter Marius Gersbeck die Rostocker Hoffnungen auf eine Überraschung. Anstatt den Ball zu einem Verteidiger weiterzuleiten, legte der 29 Jahre alte Schlussmann den Ball Rostocks Angreifer Albin Berisha in den Lauf. Der Neuzugang brauchte den Ball nur noch über die Linie zu schieben.

Rostock spielte nun mutiger nach vorn, Hertha musste sich sammeln, ehe Maza nach einem schönen Doppelpass mit Deyovaisio Zeefuik die Gäste wieder in Führung brachte (66.). Haris Tabakovic traf in der 74. Minute nach einem Konter nur die Latte, Winkler machte es eine Minute später besser. Der kurz zuvor eingewechselte Niederlechner setzte den Schlusspunkt mit einem Doppelpack (85. und 88.).

FC Teutonia Ottensen – Darmstadt 98 1:3 (0:2)

Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 hat einen deutlichen Fehlstart in die neue Spielzeit abgewendet und ist in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Nach zwei Niederlagen aus zwei Ligaspielen zu gewannen die Lilien am Sonntag beim Regionalligisten Teutonia Ottensen mit 3:1 (2:0).

Kai Klefisch (19.), Fabian Nürnberger (28., Foulelfmeter) und Oscar Vilhelmsson (62.) sorgten im Millerntor-Stadion von Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli für den Einzug in die zweite Runde. Weil Christian Stark (49.) für Ottensen nur der zwischenzeitliche Anschlusstreffer gelang, können sich die Lilien bis zu den Zweitrundenpartien am 29. und 30. Oktober auf ihre Aufgaben in der Liga konzentrieren.

Nachdem sie in der vergangenen Saison als klarer Tabellenletzter aus der Bundesliga abgestiegen waren, stehen die Darmstädter auch nach zwei Spieltagen in der 2. Liga schon unter Zugzwang. Nach den Niederlagen zum Auftakt gegen Fortuna Düsseldorf (0:2) und den SC Paderborn (1:3) geht es am dritten Spieltag am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Nürnberg mit Trainer Miroslav Klose.

Bremer SV – SC Paderborn 07 0:4 (0:1)

Zweitligist SC Paderborn ist problemlos in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Beim Regionalligisten Bremer SV gewann das Team von Trainer Lukas Kwasniok mit 4:0 (1:0). Paderborn überzeugte in der frühen Saisonphase bereits durch zwei Siege in der 2. Liga.

Die Gäste hätten vor 3.500 Zuschauern auf dem Bremer Panzenberg bereits frühzeitig die Partie entscheiden müssen. Raphael Obermair (18. Minute/25.) scheiterte am starken BSV-Keeper Pascal Wiewrodt. Lediglich Adriano Grimaldi überwand den Bremer Schlussmann per Kopf (21.). Die Hanseaten verpassten durch Amoro Diedhiou kurz vor der Pause die große Chance zum Ausgleich. Sein Versuch ging freistehend über das Tor.

Die Chancenauswertung war in der ersten Hälfte das Paderborner Problem. In der zweiten Halbzeit zeigte sich das Kwasniok-Team treffsicher: Der 19 Jahre alte Santiago Castaneda (51.) nach einer Ecke, Routinier Sven Michel (52.) mit einem Distanzschuss und erneut Grimaldi (58.) sorgten nach dem Seitenwechsel für die Entscheidung.

VfV Hildesheim – SV Elversberg 0:7 (0:3)

Fußball-Zweitligist SV Elversberg hat souverän die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Beim VfV 06 Hildesheim aus der fünftklassigen Oberliga Niedersachsen gewannen die Saarländer mit 7:0 (3:0).

Luca Schnellbacher (17. Minute), Robin Fellhauer (32.) und ein Eigentor von Yannik Schulze (43.) sicherten dem Favoriten schon eine klare Pausenführung. In der zweiten Halbzeit trafen auch noch Paul Stock (51.), Frederik Schmahl (62.), Carlo Sickinger (77.) und Joseph Boyamba (78.) für Elversberg.

Vor zwei Jahren spielten beide Clubs noch auf Regionalliga-Ebene. Nach der Saison 2022/23 stiegen die Hildesheimer jedoch in die Fünftklassigkeit ab, während Elversberg zum Durchmarsch in die 2. Bundesliga ansetzte.

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