Spiel furios gedreht, drei Punkte ergattert

21 Tag vor
VfB Stuttgart – Union Berlin

Der Spielverlauf:

Als die Jungs aus Cannstatt auf den Rasen liefen, sangen ihre Fans leidenschaftlich „Stuttgart kommt!“. Von Beginn an herrschte eine lautstarke Kulisse in der MHP Arena. Sebastian Hoeneß dürfte das gefreut haben: „Flutlicht und ausverkauftes Haus mit unseren Fans an der Seite müssen die kürzere Regenerationszeit kompensieren“, sagte der Cheftrainer im Vorfeld der Partie, weil zwischen dem DFB-Pokal-Erfolg am Dienstag in Regensburg (3:0) und der Bundesliga-Begegnung am Freitag gegen Union Berlin zum Auftakt des 13. Spieltags nur zwei volle Tage lagen. Zusätzlich hatte der 42-Jährige seine Startelf im Vergleich zum Auftritt unter der Woche auf sechs Positionen verändert. Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt, Josha Vagnoman, Leonidas Stergiou, Atakan Karazor und Ermedin Demirovic begannen – Fabian Bredlow, Ramon Hendriks, Pascal Stenzel, Yannik Keitel, Fabian Rieder und Nick Woltemade saßen zunächst auf der Bank.

Der VfB kontrollierte – und suchte immer wieder die Tiefe. Mit Steilpässen wurden Chris Führich und Josha Vagnoman auf die Reise geschickt, aber Union konnte die Laufduelle klären. Die erste echte Chance? Ließ lange auf sich warten. Die Berliner verteidigten geschickt und wiesen nach, weshalb sie bislang die zweitwenigsten Gegentore der Liga kassierten. In der 24. Minute zog Ermedin Demirovic aus etwa 14 Metern ab, befand sich dabei jedoch hauchdünn im Abseits. Die Partie und ihre Zweikämpfe spielten sich vor allem zwischen den Strafräumen ab. In der 37. Minute nutzte Union seine erste gefährliche Angriffsaktion und ging 1:0 in Führung (siehe „Die Tore“). Der VfB fand auch danach kein wirkliches Mittel, um zu Torabschlüssen zu kommen. Folglich lagen die Jungs aus Cannstatt in einer insgesamt ereignisarmen Begegnung zur Pause 0:1 zurück.

Nick Woltemade bringt Energie rein, Spiel wird ereignisreich

Wechsel? Ja, einmal. Nick Woltemade kam für Leonidas Stergiou ins Spiel – und musste zunächst mitansehen, wie die Berliner in der 48. Minute auf 2:0 erhöhten. Eine Flanke aus dem Halbfeld senkte sich ins lange Eck. Danach hatte der eingewechselte Stürmer seinen Auftritt und traf in der 51. Minute in Gemeinschaftsproduktion mit Teamkollege Ermedin Demirovic zum 1:2-Anschlusstreffer. Das Spiel: jetzt offen, temporeich, teils hektisch. Und dann schlug Nick Woltemade gleich nochmal zu. Diesmal, in der 59. Minute, setzte ihn Kapitän Atakan Karazor traumhaft in Szene und der 22-Jährige schoss den Ball zum 2:2-Ausgleich ins rechte Eck.

Einmal mehr hatte der VfB einen Rückstand aufgeholt und ausgeglichen, diesmal sogar nach einem 0:2. Wie ging’s weiter? Rasant. Unions Tim Skarke scheiterte am Außennetz; auf der Gegenseite zog Maximilian Mittelstädt aus 20 Metern ab, aber Frederik Rönnow parierte. Noch blieben 25 Minuten Zeit. Für beide Teams, denn die Begegnung stand – Achtung: Floskel – auf Messers Schneide.

Atakan Karazor fängt Fehlpass ab, danach hält die VfB-Defensive

Die Jungs aus Cannstatt hielten das Tempo hoch, pressten tief in der gegnerischen Hälfte. Dadurch leistete sich Berlins Keeper Frederik Rönnow einen Fehlpass, den Kapitän Atakan Karazor in der 69. Minute für die 3:2-Führung nutzte. Der VfB hatte die Partie tatsächlich gedreht – eine enorme Energieleistung. Das Spiel bog auf die Zielgerade ein.

Stuttgart versuchte nun, das Geschehen zu beruhigen und zu dominieren. Weitestgehend mit Erfolg. Und einmal rettete die Latte, als ein Kopfball von Jordan für Gefahr sorgte. Zudem kamen Jeff Chabot und Ramon Hendriks für Chris Führich und Anthony Rouault ins Spiel – frische Kräfte für die VfB-Defensive. Gemeinsam schmiss sich der VfB in die Zweikämpfe, köpfte die Berliner Flanken aus der Gefahrenzone – und nahm auch das eine oder andere Mal gekonnt etwas Zeit von der Uhr. Es reichte, es gelang – 3:2, Heimsieg gegen Union. Ein verdienter Erfolg aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung in Halbzeit zwei.

Die Tore:

37. Minute: Unions András Schäfer kann aus dem Strafraum heraus einen Cipball spielen, Danilho Doekhi köpft aus Nahdistanz und überwindet somit Alexander Nübel – 0:1 aus Sicht des VfB.

48. Minute: Der nächste Gegentreffer der Marke „skuril“. Ein Flanke von Robert Skov aus dem rechten Halbfeld segelt durch den Strafraum und senkt sich ins lange Eck – 0:2.

51. Minute: Der VfB antwortet. Ermedin Demirovic spielt Nick Woltemade frei, der Union-Keeper Frederik Rönnow umdribbelt und zum 1:2-Anschlusstreffer einschiebt.

59. Minute: Traumpass von Atakan Karazor – Traumcoolness von Nick Woltemade. Der Stürmer behält erneut vor Frederik Rönnow die Nerven und versenkt den Ball ins rechte Eck. Ausgleich, 2:2!

69. Minute: Der VfB presst hoch und zwingt Union-Keeper Frederik Rönnow zu einem Fehlpass. Atakan Karazor fängt das Spielgerät ab, reagiert schnell und schiebt zur 3:2-Führung ein. Jaaa!

Besonderes Vorkommnis:

Im Verlauf der zweiten Halbzeit ereignete sich im Gästeblock ein medizinischer Notfall. Daraufhin stellten beide Fanlager den Support ein. Die Person wurde umgehend medizinisch erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Der VfB wünscht auch auf diesem Wege gute Besserung.

Die Besonderheiten:

„Danke ans Ehrenamt“ – diese Botschaft sendeten der VfB und seine Profis unmittelbar vor Anpfiff. Durch die von DFB und DFL unterstützte Aktion möchte der Club allen ehrenamtlich tätigen Personen im Fußball ein herzliches Wort des Dankes aussprechen und auf deren beispielloses Engagement aufmerksam machen.

Atakan Karazor erzielte seinen ersten Bundesliga-Treffer. Mit dem Siegtor zum 3:2 hat er sich gleichzeitig einen ganz besonderen Moment dafür ausgesucht.

Nick Woltemade gelang sein erster Bundesliga-Doppelpack für den VfB. Insgesamt steht er bei drei Treffern im laufenden Wettbewerb.

Saisonübergreifend trafen die Jungs aus Cannstatt in allen 28 Bundesliga-Heimspielen unter Sebastian Hoeneß.

Die nächsten Spiele:

In der neuen Woche ist der VfB zunächst in der UEFA Champions League gefordert. Am Mittwoch (11. Dezember, 21 Uhr) empfangen die Jungs aus Cannstatt die Schweizer von Young Boys Bern. In der Bundesliga geht’s am Sonntag (15. Dezember, 15.30 Uhr) weiter – im Rahmen des 14. Spieltags gastiert Stuttgart beim 1. FC Heidenheim.

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