"Solche Zustände sind nicht hinnehmbar"
Stellungnahme des VfB zu den Vorfällen im Vorfeld des UEFA Champions League-Spiels in Belgrad
Im Vorfeld des UEFA Champions League-Spiels des VfB Stuttgart bei Roter Stern Belgrad am Mittwoch kam es zu Vorfällen im Zusammenhang mit Fans des VfB, die einer Einordnung und Aufarbeitung bedürfen.
Auf der Anreise wurden die Busse der VfB Anhänger wie angekündigt an der Grenze zu Serbien gestoppt und Fahrzeuge wie Passagiere kontrolliert, ehe sie wie vorgesehen im Konvoi zum Spielort nach Belgrad geleitet werden sollten.
Die serbischen Sicherheitsorgane fanden nach ihren Angaben dabei unerlaubte Objekte, welche eine Intensivierung und Verschärfung der Kontrollen begründet hätten. Die dann erfolgten Kontrollen waren nach vielfacher Darstellung von VfB Fans allerdings unverhältnismäßig und auch menschlich entwürdigend. Zudem wurde vom Einsatz von körperlicher Gewalt gegen die Fans berichtet. Die organisierte Fanszene, insbesondere die besonders betroffenen Ultra-Gruppen entschieden wegen dieser Vorkommnisse auf die weitere Anreise zum Spiel zu verzichten. Zehn Busse mit rund 500 Anhängern kehrten deshalb nach der Kontrolle an der Grenze um.
Die Fanbeauftragte des VfB war an der Grenze vor Ort, um auf das Vorgehen der Sicherheitskräfte mäßigend einzuwirken, zu moderieren und zu dokumentieren.
Neben den Vorkommnissen an der Grenze kam es in der Innenstadt von Belgrad über den Tag hinweg zu mehreren gewalttätigen Übergriffen auf VfB Fans.
Beide Formen der Vorfälle werden eingehend mit allen Aspekten aufgearbeitet, um sie anschließend zu bewerten. Sollte sich der Verdacht auf unverhältnismäßige Maßnahmen und die Duldung von Gewalt erhärten, erwägt der VfB Stuttgart, bei der UEFA offiziell Protest einzulegen. Eine hiervon losgelöste Prüfung seitens der UEFA wurde nach Kenntnisnahme der Vorkommnisse bereits eingeleitet. Der VfB steht mit allen Behörden und Institutionen in engem Austausch.
Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle: „Wir wollen den Fußball in einem freizügigen Europa erleben. Stattdessen sehen wir uns immer häufiger mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Fans, Vorverurteilungen, Schikanen und nun offenbar sogar mit Gewaltanwendung und Erniedrigungen konfrontiert. Alle, die den Fußball, die demokratischen Grundrechte und die europäischen Werte lieben, sind aufgefordert, gegen diesen gefährlichen Trend einzustehen. Die Politik, die UEFA und die Klubs müssen ihre Verantwortung ernstnehmen, damit solchen Vorkommnissen wie gestern in Belgrad nicht allein mit gut gemeinten Kommunikations-Kampagnen und Lippenbekenntnissen begegnet wird. Solche Zustände sind nicht hinnehmbar.“