Siegtor bleibt trotz des Dauerdrucks verwehrt
Der Spielverlauf:
Zwei Änderungen nahm Cheftrainer Sebastian Hoeneß im Vergleich zum vergangenen Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg (2:2) vor. Pascal Stenzel und Deniz Undav rückten neu in die Startelf – dafür fehlte Josha Vagnoman verletzungsbedingt im Kader, Fabian Rieder saß zunächst auf der Ersatzbank.
„Zurück in Europa“ – schon vor Anpfiff sorgten Choreographie und Gesang in brutaler Lautstärke für weiß-rote Freude über das erste Heimspiel in der UEFA Champions League seit mehr als 14 Jahren. Während die Fans noch hüpften, zeigten sich auf dem Rasen zu Beginn die Gäste aus Prag aktiver. Die Jungs aus Cannstatt mussten gehörig aufpassen: Jeff Chabot, Maximilian Mittelstädt und Anthony Rouault blockten jeweils die Abschlüsse der Tschechen.
Erst Millot-Kopfball ins Tor, danach Pfosten-Glück
Danach, in der siebten Minute, kam Stuttgart. Und wie! Über Jamie Leweling und Maximilian Mittelstädt landete der Ball bei Enzo Millot, der zum 1:0 einköpfte – riesiger Jubel in Weiß und Rot. Anschließend hatte der VfB in der 13. Minute viel Glück: Freistoß Prag, Innenverteidiger Martin Vitík köpfte, der Pfosten rettete. Es war eine Anfangsphase, in der der VfB zwar traf, aber Prag mindestens auf Augenhöhe agierte.
Die Partie beruhigte sich, beide Teams warteten ab. Eine Chance für Deniz Undav parierte Prag-Keeper Peter Vindahl in der 27. Minute. Auf der Gegenseite nutzte Sparta einen Freistoß aus halbrechter Position, Kaan Kairinen traf in der 32. Minute zum 1:1-Ausgleich. Danach hätten die Tschechen sogar in Führung gehen können, aber der Kopfball von Stürmer Veljko Birmancevic donnerte in der 38. Minute an die Latte. Mit einem leistungsgerechten Remis ging’s in die Pause.
VfB rannte in Hälfte zwei immer wieder an
Der VfB startete ohne Wechsel und mit viel Wucht in die zweite Halbzeit. Enzo Millot scheiterte in der 47. Minute an Prags Keeper Peter Vindahl, wenige Augenblicke später blockte Prags Defensive den Schuss von Ermedin Demirovic. In der 54. Minute zeichnete sich Alexander Nübel aus, als er im Eins-gegen-Eins die Nerven behielt und klärte.
In der Folgezeit prägten harte Zweikämpfe die Begegnung. Stuttgart hatte mehr Ballbesitz, die Tschechen lauerten auf Umschaltsituationen. Chancen gab’s für den VfB, aber begrenzt: Nach schöner Vorlage von Jamie Leweling bekam Enzo Millot in der 65. Minute den Ball nicht aufs Tor, dem Volleyschuss von Angelo Stiller in der 72. Minute fehlte es an Präzision. Die Partie bog auf die Zielgerade ein.
Trotz Rieder-Großchance blieb es beim 1:1
Es war der Mannschaft von Cheftrainer Sebastian Hoeneß anzumerken, dass sie unbedingt diesen Sieg holen wollte. Sie rannte an, sie probierte viel – aber Prag, das sich mittlerweile komplett auf die Defensivarbeit verlagert hatte, ließ kaum eine Lücke zu. Die Fans in der mit 60.000 Zuschauern ausverkauften MHP Arena trieben die Jungs aus Cannstatt an – und hatten in der 88. Minute den Torschrei auf den Lippen: Fabian Rieder drehte sich um seinen Gegenspieler, zog aus etwa 16 Metern ab, aber erneut kratzte Peter Vindahl, Spartas Nummer eins, den Ball um den Pfosten. Auch in der vierminütigen Nachspielzeit drückte der VfB – doch eine weitere Möglichkeit blieb aus. Endstand 1:1.
Für den VfB ist es der erste Punkt im zweiten Spiel der aktuellen UEFA Champions League-Saison. In der zweiten Halbzeit war Stuttgart dem Sieg deutlich näher als der Gast aus Prag. Doch den Drangphasen fehlte das entscheidende Tor, sodass der VfB mit dem 1:1 leben muss.
Die Tore:
7. Minute: Jamie Leweling und Maximilian Mittelstädt kombinieren sich über die linke Bahn nach vorne. „Maxis“ Flanke landet bei Enzo Millot, der souverän einköpft – 1:0.
32. Minute: Freistoß Prag aus halbrechter Position, etwas mehr als 20 Meter. Kaan Kairinen trifft genau in die Dreiangel – Ausgleich, 1:1.
Die Besonderheiten:
Erstmals seit 5334 Tagen absolvierte der VfB Stuttgart wieder ein Heimspiel in der UEFA Champions League. Kurios: Das Resultat ist wie damals - 1:1. Vor mehr als 14 Jahren kam der VfB im Achtelfinale zu einem Remis gegen den FC Barcelona, diesmal endete die Partie gegen Sparta Prag in der Ligaphase 1:1.
Für Enzo Millot, der die zwischenzeitliche 1:0-Führung erzielte, war es der erste Treffer in der UEFA Champions League.
Das nächste Spiel:
Für den VfB geht’s am Sonntag (6. Oktober) in der Bundesliga weiter – im Rahmen des sechsten Spieltages empfangen die Jungs aus Cannstatt ab 19.30 Uhr die TSG Hoffenheim. Die nächste Partie in der UEFA Champions League findet am 22. Oktober statt – ab 21 Uhr wird der VfB bei Juventus Turin gefordert sein.