Chris Führich schlenzt und die „Joker“ stechen

5 Stunden vor
VfB Stuttgart – Bochum

Der Spielverlauf:

Raus aus der Länderspielphase, rein in die Bundesliga. Der letzte Block vor der Winterpause begann mit dem elften Spieltag – und der VfB legte gegen den VfL Bochum direkt offensiv los. Minute zwei: Chris Führich dribbelte in den Strafraum, legte auf Nick Woltemade ab – Bochum blockte seinen Schussversuch. Fünfte Minute: Eine Flanke von Maximilian Mittelstädt wurde länger und länger und landete auf der Latte. Die bis dato beste Chance ereignete sich in Minute acht, als Josha Vagnoman nach einem feinen Pass von Chris Führich aus zehn Meter verfehlte. Die Anfangsphase gehörte Stuttgart, das Team fand schnell in seine Struktur.

Im Vergleich zum vergangenen Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:3) hatte Sebastian Hoeneß seine Startelf auf zwei Positionen verändert. Der Cheftrainer schickte Leonidas Stergiou und Nick Woltemade von Beginn an auf den Rasen – dafür saßen der noch muskulär angeschlagene Angelo Stiller und Fabian Rieder zunächst auf der Bank.

Nach Maximilian Mittelstädt trifft auch Jeff Chabot die Latte

Das Chancenplus setzte sich in Minute 17 fort. Nach einer Freistoßflanke von Maximilian Mittelstädt köpfte Jeff Chabot an die Latte. Danach gönnte sich die Partie eine Verschnaufpause. Stuttgart kontrollierte, Bochum hatte sich defensiv nun jedoch besser sortiert. In der 28. Minute kam der Gast erstmals gefährlich vors Tor des VfB: Maximilian Wittek zog aus etwa 25 Metern ab, der Ball strich knapp am linken Pfosten vorbei. Ansonsten hatte der VfL seine Momente vor allem in der Defensivarbeit und machte es den Jungs aus Cannstatt schwer, Lücken zu finden. Bis zur Pause blieb es beim 0:0. Stuttgart hätte die Führung aufgrund der Chancenanzahl und der zwei Aluminiumtreffer durchaus verdient gehabt.

Für beide Teams ging’s ohne Wechsel in die zweite Halbzeit. Die erste Möglichkeit? Gehörte Bochum. In der 50. Minute parierte Alexander Nübel einen strammen Schuss von Matus Bero. Danach nutzte der VfB sofort, dass der Gast mal weit aufgerückt war: Leonidas Stergiou schickte Chris Führich, der zum 1:0 einschlenzte – 1:0. Gelöst jubelten die Jungs aus Cannstatt vor ihrer Kurve in der mit 59.000 Fans im Heimbereich ausverkauften MHP Arena. Kurios: Direkt im Anschluss hätten sie sogar direkt nachlegen können: Nick Woltemade (55. Minute) und Enzo Millot (59. Minute) vergaben jeweils in sehr aussichtsreicher Position.

Chefcoach Sebastian Hoeneß wechselt die Vorentscheidung ein

Bochum musste nun offensiver werden. Viele Zweikämpfte prägten die Begegnung in der Mitte der zweiten Halbzeit. Torraumszenen? Blieben auf beiden Seiten aus. Bis zur 77. Minute, als ein „goldenes Händchen“ half: Sebastian Hoeneß wechselte Fabian Rieder und Justin Diehl ein, wenige Sekunden später legte Erstgenannter für Zweitgenannten auf – 2:0. Irre, wie die beiden Joker stechen!

Die Fans spürten, dass dies die Vorentscheidung war – und machten Stimmung. Der VfB ließ mit dem 2:0 im Rücken den Ball souverän laufen, schonte womöglich auch etwas Kraft für die Aufgabe am Mittwoch in der UEFA Champions League in Belgrad. Als Schiedsrichter Benjamin Brand nach drei Minuten Nachspielzeit abpfiff, konnte sich Cannstatt über einen verdienten 2:0-Heimsieg gegen Bochum freuen.

Die Tore:

53. Minute: Ein wunderschöner Schlenzer bringt die Führung. Leonidas Stergiou spielt zu Chris Führich, der aus 18 Metern sehenswert abzieht. 1:0 für den VfB!

78. Minute: Der eingewechselte Fabian Rieder schickt den eingewechselten Justin Diehl mit einem Steilpass. Der 19-Jährige bleibt vor Bochum-Keeper Patrick Drewes cool – 2:0!

Die Besonderheiten:

Justin Diehl erzielte mit dem 2:0 in der 78. Minute das erste Bundesliga-Tor seiner Karriere. Der 19-Jährige traf nach Vorlage von Fabian Rieder.

Leonidas Stergiou kam nach monatelanger Verletzungspause zu seinem Comeback. Der Schweizer lief von Beginn an auf. Es war sein erster Bundesliga-Einsatz in dieser Spielzeit.

Seit 26 Heimspielen ist der VfB wettbewerbsübergreifend gegen den VfL Bochum ungeschlagen (19 Siege, sieben Unentschieden). Dies ist die längste Serie des VfB gegen ein Profiteam in der Bundesliga.

Die nächsten Spiele:

In der neuen Woche ist der VfB zunächst in der UEFA Champions League gefordert. Am Mittwoch (27. November, 18.45 Uhr) treten die Jungs aus Cannstatt beim FK Crvena Zvezda, wie Roter Stern Belgrad offiziell heißt, an. In der Bundesliga geht’s am Samstag (30. November, 15.30 Uhr) weiter – im Rahmen des zwölften Spieltags gastiert Stuttgart beim SV Werder Bremen.

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