Nach falschem Platzverweis: Wird VfB-Profi Atakan Karazor jetzt ...

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Atakan Karazor hat beim Auswärtsspiel des VfB Stuttgart beim VfL Wolfsburg die Gelb-Rote Karte gesehen. Das vermeintliche Foulspiel des VfB-Kapitäns an Maximilian Arnold wurde von Schiedsrichter Sven Jablonski aber falsch bewertet. Der Platzverweis beim hitzigen 2:2 war demnach eine klare Fehlentscheidung. Wird Atakan Karazor nun trotzdem für ein Spiel gesperrt? Wir klären auf.

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Karazor-Sperre gegen Hoffenheim? VfB Stuttgart muss Einspruch einlegen

In der 63. Minute kam es zwischen Atakan Karazor und Maximilian Arnold zu einem Zweikampf im Mittelfeld. Der Kapitän des VfL Wolfsburg ging schreiend zu Boden, Sven Jablonski zeigte dem VfB-Profi die Gelb-Rote Karte. Eine klare Fehlentscheidung des Referees, denn die Bilder zeigten: Das Foul ging von Arnold aus, Atakan Karazor hat den VfL-Profi überhaupt nicht getroffen. Da es sich um eine zweite Gelbe Karte handelte und der VAR in diesen Situationen nicht eingreifen kann, blieb die klare Fehlentscheidung stehen.

Das Strafmaß nach einem Platzverweis durch zwei Gelbe Karten ist klar: ein Spiel Sperre. Die Frage ist: Kommt Atakan Karazor um diese Sperre herum? Denn es war ja klar die falsche Entscheidung von Referee Sven Jablonski. Doch so leicht ist die Frage nicht zu beantworten. Fakt ist: Der VfB Stuttgart muss Einspruch einlegen. Tut der Verein das nicht, wird Karazor gesperrt. Ob der Einspruch gerechtfertigt ist, entscheidet das DFB-Sportgericht.

Knackpunkt "offensichtlicher Irrtum": Kommt Karazor um ein Spiel Sperre rum?

Die Sportrichter können einen Platzverweis nur dann aufheben, wenn ein "offensichtlicher Irrtum" vorliegt. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Schiedsrichter auf dem Feld einen Spieler verwechselt und einem falschen Spieler die zweite Gelbe Karte gibt. Bei Foulspielen, die offensichtlich von einem Spieler begangen werden, der dann auch dafür bestraft wurde, ist dies nicht so leicht.

Die Auslegung des "offensichtlichen Irrtums" bei einem Foulspiel hat zuletzt Ron Schallenberg vom FC Schalke zu spüren bekommen. Der Profi war im Zweitliga-Spiel gegen Nürnberg für ein minimales Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Selbst Schiedsrichter Nicolas Winter gab im Nachhinein zu, dass das Foulspiel zu wenig für einen Platzverweis war. Doch das Sportgericht lehnte den Schalke-Einspruch ab. Mit der Begründung, dass ein Foul vorgelegen habe. Denn auch wenn das Schallenberg-Foul theoretisch nicht für eine Gelb-Rote Karte gereicht hätte, liegt in diesem Fall kein „offensichtlicher Irrtum“ vor. Denn es gab ja ein Foulspiel, wenn auch nur ein leichtes.

Warum es wahrscheinlich ist, dass der VfB-Kapitän nicht gesperrt wird?

Bei Atakan Karazor sieht die Sache anders aus. Der VfB-Kapitän hat offensichtlich kein Foul begangen. Beim vermeintlichen Tritt gegen Maximilian Arnold liegt gar kein Foulspiel vor - und nicht wie bei Schalke-Profi Schallenberg nur ein leichtes Foul. Damit könnte (und müsste) ein „offensichtlicher Irrtum“ vorliegen. Sinngemäß der Logik: kein Foul = keine Sperre.

Die Entscheidung darüber trifft das Sportgericht nach Befragung des Referees Sven Jablonski. Und da dieser bereits am Sky-Mikrofon betont hat, dass Karazor aus seiner Sicht gar kein Foul begangen habe, sieht es gut aus für den VfB-Profi. Es ist also wahrscheinlich, dass der Kapitän keine Sperre bekommt und gegen die TSG Hoffenheim auflaufen kann.

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