Dreckiges 0:0 in Leverkusen: Warum der Punkt für den VfB so ...
Der VfB Stuttgart hat Bayer Leverkusen ein 0:0 abgetrotzt. Trotz klarer Überlegenheit der Werkself und mehreren Großchancen erkämpften sich die Schwaben einen Punkt in der BayArena. Die Partie zeigt: Selbst wenn der VfB mal nicht den besten Tag erwischt, kann sich das Hoeneß-Team erfolgreich wehren - auch gegen den amtierenden Deutschen Meister. Warum diese Erkenntnis so wichtig ist und warum die Schwaben aus Leverkusen mehr mitnehmen als nur einen Punkt, erklärt unser Redakteur in einer kommentierenden Analyse.
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Selbst der VfB Stuttgart gibt zu: Leverkusen hätte den Sieg verdient gehabtIn neun von zehn Spielen kann es aus dem Duell Bayer Leverkusen gegen VfB Stuttgart nur einen Gewinner geben: Die Werkself. Das Team von Xabi Alonso war die bessere, aggressivere und mutigere Mannschaft. "Das war vielleicht die beste Leistung gegen Stuttgart in der letzten Zeit", meinte der Bayer-Trainer nach der Partie am Dazn-Mikrofon. Auch Kapitän Granit Xhaka pflichtete seinem Coach bei: "Wir haben ein richtig geiles Spiel gemacht. Von den letzten Spielen gegen Stuttgart wäre dieser Sieg der verdienteste gewesen."
Auch Sebastian Heoneß machte keinen Hehl daraus, dass Leverkusen an diesem kalten Freitagabend das bessere Team war. "Wir machen heute kein gutes Spiel, das war ganz sicher das schlechteste Spiel gegen Leverkusen." Der VfB-Trainer hatte auch eine Erklärung dafür parat, warum die Schwaben über die ganzen 93 Minuten das schlechtere Team waren: "Ganz offensichtlich war heute nicht die Energie auf dem Platz, die wir sonst bringen."
Viertes Spiel in elf Tagen: VfB-Trainer Hoeneß nimmt den Punkt gerne mitNach der Turin-Reise, dem Kiel-Heimspiel und dem Pokalsieg gegen Kaiserslautern war das Duell mit dem Meister aus Leverkusen bereits das vierte Spiel in elf Tagen. Kaum verwunderlich, dass Deniz Undav und Co. bei dieser Belastung an ihre Grenzen kommen. Denn während Leverkusen 19 Torschüsse hatte, darunter etliche Großchancen, schoss der VfB Stuttgart nur vier Mal aufs Tor. Die Statistiken sprachen klar für die Werkself.
Trotzdem fliegen die Schwaben mit einem Punkt zurück nach Stuttgart. "Wir haben schlecht gespielt, aber einen Punkt mitgenommen", ordnete Sebastian Hoeneß ein. "Leverkusen war die bessere Mannschaft, aber wir werden uns nicht dafür entschuldigen, hier etwas mitgenommen zu haben." Und genau das kann für das junge Team, das es nicht gewohnt ist, drei Wettbewerbe parallel und zusätzlich noch für die Nationalteams zu spielen, so wichtig sein.
"Ich bin fein damit": VfB muss sich für dreckigen Punkt nicht schämen"Ich bin mal gespannt, wie viel unsere Mannschaft heute gelaufen ist. Das war ein anstrengendes Spiel", sagte Atakan Karazor direkt nach dem Spiel. Der Kapitän war sichtlich stolz auf seine Mannschaft, die sich in der Schlussphase in jeden Ball schmiss - und fast 114 Kilometer abspulte. Es war ein Punktgewinn der Moral, der Leidenschaft und des Einsatzwillens. Und dieser könnte noch sehr wichtig werden.
Der VfB Stuttgart wird auch in Zukunft Spiele absolvieren, in denen aufgrund der Dreifach-Belastung die Energie und Power fehlen. Genau dann kann sich die Hoeneß-Elf an die Partie in Leverkusen erinnern: Der VfB kann in der Bundesliga auch etwas Zählbares mitnehmen, selbst wenn die Profis nicht ihren besten Tag erwischen. Das kann auf lange Sicht eine wichtige Stärke werden. Oder um es in den Worten des VfB-Trainers zu sagen: "Wir haben hier was mitgenommen, ich bin fein damit. Das ist wichtig für die Moral."
Zwei Tage frei, dann Bergamo: So geht es beim VfB Stuttgart weiterNun haben die Schwaben erstmal zwei Tage frei. Nachdem es für den Stuttgarter Reisetross bereits am Freitagabend wieder zurück nach Stuttgart ging, können die Profis am Samstag und Sonntag die Füße hochlegen. Erst am Montag beginnen dann die Vorbereitungen auf das Bergamo-Spiel. Und dann kann die Hoeneß-Elf in der heimischen MHP-Arena wieder die Energie an den Tag legen, die der VfB sonst zu leisten im Stande ist.