Chancenlos im Südgipfel: Warum es für den VfB in München nichts ...
Fabian Wohlgemuth musste erst einmal tief durchschnaufen. „Das war eine verdiente und deutliche Niederlage und schon auch ein Nackenschlag“, fasste der Sportvorstand des VfB Stuttgart das 0:4 der Schwaben im Südgipfel beim FC Bayern München zusammen. Das Ergebnis ging für den in dieser Partie quasi wirkungslosen Stürmer Deniz Undav auch in der Höhe in Ordnung: „Bayern war heute einfach in allen Belangen besser.“ Alexander Nübel sah es ähnlich: „Nach dem ersten Gegentor hatten wir keine Chance mehr“, resümierte Stuttgarts Torwart, der selbstkritisch einräumte, dass eben jener erste Gegentreffer aus 26 Metern nicht in die Kategorie unhaltbar einzuordnen war.
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Warum es für den VfB in diesem Top-Spiel nichts zu holen gab, lag letztlich an einer Mischung aus zu viel Respekt vor dem Gegner und zu wenig Mut im eigenen Spiel. Und natürlich dem überragenden Bayern-Stürmer Harry Kane. Dabei hatten die Stuttgarter kurz nach Wiederanpfiff die große Chance aufs 1:0, Josha Vagnoman jagte den Ball jedoch über die Latte (54.). „Das Führungstor war möglich“, meinte Wohlgemuth in der Nachbesprechung in den Katakomben der Allianz Arena etwas zerknirscht, „aber im Gegenzug kommt der Doppelschlag. Und danach brechen wir auseinander“. Ein lupenreiner Hattrick von Stürmer-Star Harry Kane (57./61./80.) brachte dem Rekordmeister den deutlichen Erfolg gegen den Vizemeister aus dem Vorjahr. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Kingsley Coman mit seinem Treffer zum 4:0 (89.). „In der zweiten Halbzeit waren wir auf einem anderen Niveau“, befand Tormaschine Kane nach dem Abpfiff. Eine Klasse, die der VfB an diesem Abend nicht erreichen konnte.
Was der Matchplan des VfB in München warWenn sich die Stuttgarter zunächst auch ordentlich präsentiert hatten. „Nach einem 0:4 hast du erst einmal nicht viele Argumente“, meinte Trainer Sebastian Hoeneß, der auf der Pressekonferenz noch einmal seinen Matchplan offenlegte: „Wir wollten das sehr intensive manndeckende Pressing der Bayern überspielen. Das hat okay geklappt, wir hatten unsere Situationen, die wir jedoch nicht immer top ausgespielt haben. Es hat sich für uns nicht schlecht angefühlt. Das Spiel ging in die Richtung, wie wir es uns erhofft hatten.“ Der Knackpunkt war letztlich auch aus Sicht des Chefcoaches die nicht genutzte Gelegenheit zur VfB-Führung und der Beast Mode der Bayern im direkten Gegenzug.
Viel Zeit zum Ärgern bleibt dem VfB in jedem Fall nicht. Bereits am Dienstag (22.10.) wartet in der Champions League ein Auswärtsspiel bei Juventus Turin. „Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte Hoeneß. Es geht Schlag auf Schlag. Was von Vorteil sein, aber auch einen Negativtrend befeuern kann. Nach neun Punkten aus den ersten sieben Spielen dürfte mittlerweile allen klar sein, dass es mitunter leichter ist, nach oben zu kommen als dauerhaft oben zu bleiben.