Vendée Globe: Boris Herrmann nach erster Reparatur im ...

3 Tage vor
Vendee Globe

So ist es stets bei den großen Rennen der Segelwelt: In der Anfangszeit kommt man kaum nach, so schnell verändern sich die Platzierungen und Positionierungen der Boote. Bei der Vendée Globe wird das Klassement alle vier Stunden aktualisiert. In diesen ersten 24 Stunden war Boris Herrmann schon ganz oben und ganz unten. Am Montagnachmittag segelte er – fast gleichauf mit “Guyot”-Skipper Benjamin Dutreux – im Mittelfeld.

Erstes Technik-Problem für Boris Herrmann

Ein erstes technisches Problem hatte Boris Herrmann gleich zum Auftakt seines zweiten Solos um die Welt zu bekämpfen: Er musste bereits am Sonntag den Hydraulikzylinder des Autopiloten austauschen und das mitgeführte Ersatzteil einbauen. “Der Hydraulikzylinder war gestern gebrochen. Aber das war kein Problem, denn Boris hatte ein Ersatzteil an Bord. Das war nicht ganz der ideale Auftakt zum Start, aber er ist mit Kampfgeist wieder auf gutem Kurs”, berichtete sein Co-Skipper Will Harris am Montag.

“An Bord ist alles okay. Ich bin vermutlich nicht optimal durch die Nacht gesegelt. Ich bin nicht ganz sicher, denke, ich hatte nicht so viel Glück mit den Winddrehern und den Böen. Wir bahnen uns ein wenig den Weg durchs Klassement”, hatte Boris Herrmann selbst am Montagmorgen von Bord. Der erste Tag auf See, die ersten 24 Stunden im Rennen schloss er mit leichten Kopfschmerzen ab. “Ich habe nicht viel geschlafen. Ich finde es intensiv, aber das war zu erwarten. Ich bin dabei, meinen Rhythmus zu finden”, sagte er dennoch mit einem Lächeln.

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Am Montagmorgen, als Boris Herrmann ein neues Video schickte, hatte er erklärt: “Momentan haben wir nur elf bis 13 Knoten Wind. Deswegen sind wir nach Süden gehalst. Wir hoffe, dort mehr Wind und den Rechtsdreher zu finden, um zur Küste Spaniens zu kommen. Dann wechseln wir auch zu kleineren Segeln. Das ist der Plan für die nächsten Stunden.” 90 Seemeilen Rückstand auf Charlie Dalin hatte Boris Herrmann bis Montagnachmittag angesammelt. Die will er nun möglichst schnell wieder drücken.

Vendée-Globe-Emotionen bewegen Boris Herrmann

In diesem frühen Stadium des Rennens empfindet Boris Herrmann es als “nicht so leicht, in den Schlaf zu finden”. Als Grund nannte er “viele Emotionen”. Die waren am spektakulären Starttag mit den vielen bewegenden Abschiedsszenen, Tränen, guten Wünschen und im anspruchsvollen Leichtwindstart aufgekommen. Auch vielen Vendée-Globe-Herausforderern selbst liefen am Sonntag Tränen über die gegerbten Gesichter.

In einer aktuellen Vendée-Globe-Sendung am Montagmittag hielt Moderator Andi Robertson aber auch eine schöne Botschaft fest: In den ersten 24 Stunden nach dem Startschuss musste niemand mit Problemen nach Les Sables-d’Olonne zurückkehren.” Nur Conrad Colman hatte mit einer Schot im Propeller bereits kurz vor dem Startschuss am Sonntag schnell Abhilfe schaffen müssen.

Die Schot war bei einem Last-Minute-Segelwechsel etwa zehn Minuten vor dem Start in den Propeller geraten. Conrad Colamn hatte der Flotte aber kurze Zeit später folgen und zwischenzeitlich sogar kurz die Führung übernehmen können, bevor er wieder ins Mittelfeld zurückfiel.

Die Favoriten in den Top-Ten

Am Montagnachmittag trennten das erste und das letzte Boot der Flotte – Charlie Dalins “Macif Santé Prévoyance” und Jingkun Xus “Singchain Team Haiku” zum Auftakt von Tag 2 der Vendée Globe bereits 111 Seemeilen. “Aber da gibt es noch nichts, was Sorgen bereiten könnte. Alle liegen noch eng beeinander”, erklärte die Weltumseglerin und Renn-Co-Kommentatorin Dee Caffari. Bis auf Boris Herrmann, der sich wieder herankämpfen muss, sind die Favoriten in den Top-Ten versammelt.

Spitzenreiter Charlie Dalin folgen Sebastien Simon (”Gourpe Debreuil”), Sam Goodchild (”Vulnerable”), Titelverteidiger Yannick Bestaven (”Maître Coq V”), Thomas Ruyant (”Vulnerable”), Louis Burton (”Bureau Vallé”), Nico Lunven (”Holcim - PRB”), Jérémie Beyou (”Charal”), Justine Mettraux (”Teamwork – Team Snef”) und Yoann Richomme (”Paprec Arkéa”). Dahinter lauert auf Platz elf mit Jean Le Cam auf “Toute commence en Finistèrre – Armor-Lux”) der erste Non-Foiler.

Kurz vor Ende der ersten 24 Stunden der 10. Vendée Globe schickte Boris Herrmann am Morgen des 11. November dieses Video von See:

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