Spanien: Vier Tote bei Hochhausbrand in Valencia
Stand: 23.02.2024 02:40 Uhr
In der spanischen Stadt Valencia sind vier Menschen bei einem Großbrand ums Leben gekommen. Ein Hochhaus mit mehr als 130 Wohnungen stand komplett in Flammen. Ob noch Menschen vermisst werden, ist unklar.
Bei einem Hochhausbrand in Valencia sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 14 weitere Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr bei dem Feuer in der ostspanischen Hafenstadt verletzt, darunter sechs Feuerwehrleute. Noch sei unklar, ob noch Menschen vermisst würden. Die Regionalzeitung "Levante" berichtete von 20 Vermissten.
Die erst vor wenigen Jahren fertiggestellte Hochhausanlage mit mehreren Blöcken und 138 Wohnungen auf bis zu 15 Stockwerken stand in kürzester Zeit komplett in Flammen. Zeitweise glich sie einer riesigen Fackel. 22 Löschmannschaften waren im Einsatz. Im Internet verbreitete Aufnahmen zeigten, wie Feuerwehrleute einen Vater und dessen Tochter von einem Balkon retteten.
Feuer breitete sich "innerhalb von Minuten" ausDas Feuer sei in einer Wohnung in einem der unteren Stockwerke ausgebrochen und habe sich über die Fassade aus brennbaren Materialien auch wegen starker Winde rasant ausgebreitet, erklärten Experten in spanischen Medien. Eine Vertreterin der örtlichen Ingenieurskammer sagte dem Sender A Punt, das Feuer habe sich deshalb so rasch ausbreiten können, weil die Fassade mit hochbrennbarem Polyurethan verkleidet war. Ein Anwohner sagte TVE, das Gebäude habe "innerhalb von Minuten" lichterloh gebrannt, "als ob es aus Stroh wäre". Heftiger Wind habe das Feuer angefacht.
Die Löscharbeiten dauerten in der Nacht zum Freitag an. Die vier Todesopfer wurden laut Medienberichten mit Hilfe von Drohnen entdeckt, die Löschmannschaften konnten das Gebäude noch nicht betreten. Zunächst müsse die weitgehend ausgebrannte Struktur von außen weiter gekühlt werden, hieß es von Seiten der Behörden.
Regierungschef Sánchez zeigt sich erschüttertSpaniens Regierungschef Pedro Sánchez reagierte erschüttert auf den "schrecklichen Brand". Er habe den örtlichen Behörden "jede notwendige Unterstützung" zugesagt, erklärte er im Onlinedienst X, ehemals Twitter.
Der Fall weckt Erinnerungen an die Tragödie im Londoner Grenfell Tower im Jahr 2017. Beim Brand des 24-stöckigen Wohnhauses waren 72 Menschen getötet worden. Auch in diesem Fall breitete sich das Feuer über die hochbrennbare Fassadenverkleidung aus. Die Ermittlungen zu dem Fall laufen noch.