14-stöckiges Wohnhaus: Zahl der Toten bei Großbrand in Valencia ...
Die Zahl der Toten bei der Brandkatastrophe in Valencia ist auf zehn gestiegen. »Wir können bestätigen, dass die Polizei nach einer ersten Durchsuchung zehn Leichen, zehn Todesopfer festgestellt hat«, teilte die Vertreterin der Zentralregierung in der autonomen Gemeinschaft von Valencia, Pilar Bernabé, am Freitag vor Journalisten mit. Bisher war von fünf Toten bei dem Großbrand am Donnerstag berichtet worden.
Bereits in der Nacht waren vier Leichen geborgen worden. Dabei handelte es sich um ein Ehepaar und seine zwei Kinder, wie die Zeitung »La Vanguardia« unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete. Am Freitag war dann der Tod einer fünften Person bestätigt worden. Valencias Bürgermeisterin María José Catalá hatte am Morgen gesagt, es würden noch bis zu 15 Bewohner der am Vortag komplett ausgebrannten Wohnanlage vermisst. Die Zahl der Verletzten wurde mit bis zu 15 angegeben.
Der Brand war am Donnerstag am späten Nachmittag im vierten Stock des 14-stöckigen Wohnblocks im Stadtviertel Campanar der Hafenstadt ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Das Haus mit über hundert Wohnungen stand innerhalb kurzer Zeit vollständig in Flammen. 30 Löschmannschaften waren im Einsatz. Im Internet verbreitete Aufnahmen zeigten, wie Feuerwehrleute einen Vater und dessen Tochter von einem Balkon retteten.
Mehrere Experten sagten, das Feuer habe sich deshalb so rasch ausbreiten können, weil die Fassade mit hochbrennbarem Polyurethan oder Polyethylen verkleidet gewesen sei. Der Feuerwehrmann Faustino Yanguas sagte, das Fassadenmaterial sei möglicherweise ein »wesentlicher Faktor« bei der schnellen Ausbreitung der Flammen gewesen – genauso wie starke Windböen von mehr als 60 Kilometern pro Stunde. Der Anwohner Luis Ibáñez sagte dem Sender TVE, das Gebäude habe »innerhalb von Minuten« lichterloh gebrannt, »als ob es aus Stroh wäre«.
Die ersten vier Todesopfer waren laut Medienberichten mithilfe von Drohnen entdeckt worden. Die Löschmannschaften konnten das ausgebrannte Gebäude lange nicht betreten und mussten die verkohlten Überreste erst von außen kühlen. Die Suche nach weiteren Opfern habe »jetzt Priorität«, sagte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez bei einem Besuch am Unglücksort.