Wahl in den USA - Medienwissenschaftler: "Die amerikanische ...
Medienwissenschaftler: "Die amerikanische Öffentlichkeit ist ruiniert"
Der deutsche Medienwisschenschaftler Joseph Vogl hat Bedenken zur Freiheit der Medien in den USA geäußert. "Die amerikanische Öffentlichkeit ist ruiniert", sagte er im Deutschlandfunk.
06.11.2024
Milliardär Elon Musk habe die Dynamiken seines Netzwerks X ausgenutzt, und "daraus eine Maschine zur Desinformation und – man muss es so sagen – zur rechtsradikalen Mobilisierung gemacht". Musk habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm demokratische Institutionen nicht besonders wichtig seien, so Vogl. "Es geht ihm darum, bestimmte Geschäftsinteressen zu unterhalten." Auf X zeige sich: "Private Firmen können darüber entscheiden, was gesagt wird und was nicht gesagt wird. Das ist, glaube ich, die Strategie." Vogl unterstrich, dass zwei Drittel der Menschen in den USA sich ausschließlich über soziale Netzwerke und Podcasts informierten. "Ressentiments sind dort der wichtigste Rohstoff", sagte Vogl. Die Schaffung von Feindbildern sei ein entscheidender Punkt. Musk habe Posts zur Verschwörungstheorie der "gestohlenen Wahl" von 2020 abgesetzt, die milliardenfach gesehen wurden. Gegen diese Dynamik habe Harris nicht ankommen können. Besorgniserregend sei Trumps Ankündigung, unabhängige Regierungskommissionen und Regulierungsbehörden abzuschaffen oder zu gängeln. Dann gehe es um die Lizenzierung von TV-Sendern. "Trump hat definitiv politische Säuberungsaktionen vorgesehen. Da wird man früher oder später Konsequenzen sehen."
Diese Nachricht wurde am 06.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.