US-Stützpunkte: USA fliegen Luftangriffe auf Ziele in Ostsyrien

27 Okt 2023
USA

Das US-Militär hat Luftangriffe auf zwei Orte im Osten Syriens geflogen. Die Angriffe vom frühen Freitagmorgen hätten Zielen gegolten, die mit Irans Revolutionsgarde in Verbindung stünden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die "Präzisionsschläge zur Selbstverteidigung sind eine Reaktion auf eine Serie anhaltender und zumeist erfolgloser Attacken auf US-Personal im Irak und in Syrien durch vom Iran unterstützte Milizengruppen, die am 17. Oktober begonnen" hätten.

Präsident Joe Biden habe die eng begrenzten Luftangriffe angeordnet, "um klarzustellen, dass die Vereinigten Staaten solche Attacken nicht dulden und sich, ihr Personal und ihre Interessen verteidigen werden". Austin betonte, es habe sich um eine separate Operation gehandelt, die unabhängig von Israels Krieg gegen die militante Hamas ausgeführt worden sei. Es habe vor den Angriffen auch keine Absprachen mit Israel gegeben, hieß es aus dem US-Verteidigungsministerium.

Nach Angaben eines Beamten aus dem Ministerium wurde der Einsatz mit zwei F-16-Kampfflugzeugen durchgeführt. Die Ziele befanden sich demnach in der Nähe der Stadt Boukamal nahe der irakischen Grenze. Laut der Nachrichtenagentur AP ist das Gebiet ein wichtiger Umschlagplatz für den Waffenhandel zwischen dem Iran, Syrien und dem Libanon.

Angriffe auf US-Streitkräfte

Die USA strebten keinen breiten Konflikt an, sagte der US-Verteidigungsminister. Doch wenn iranische Stellvertretergruppen ihr Vorgehen fortsetzten, würden die USA nicht zögern, weitere Schritte zum Schutz ihrer Truppen zu ergreifen, warnte Austin.

Die USA hatten nach Angriffen auf US-Streitkräfte im Irak und in Syrien den mutmaßlich verantwortlichen Milizen zuvor mit Vergeltungsschlägen gedroht. Zeitpunkt und Art der Reaktion würden die USA bestimmen, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Seit Beginn des Kriegs im Nahen Osten haben derartige Angriffe zugenommen. Zuletzt bekannte sich der Islamische Widerstand, ein Dachverband schiitischer Milizen, zu einem Drohnenangriff auf einen Stützpunkt "der amerikanischen Besatzer" nahe dem Flughafen der Stadt Erbil im Norden des Iraks. Dabei kam es zu leichten Schäden, es habe keine Toten oder Verletzten gegeben, wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, mitteilte.

Warnung an obersten Führer des Iran

Den Angaben nach sind US-Stützpunkte im Irak und Syrien zwischen dem 17. und dem 24. Oktober mehrfach angegriffen worden. Im Irak habe es mindestens zehn, in Syrien drei Angriffe gegeben. 21 US-Soldaten seien bei zwei Attacken Mitte Oktober leicht verletzt worden, davon hätten 19 ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Inzwischen seien alle 21 Soldaten wieder im Dienst, sagte Ryder.

US-Präsident Joe Biden teilte mit, dass auch der oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, direkt vor weiteren Angriffen gewarnt worden sei, ob sie nun vom Iran selbst oder seinen Handlangern in der Region kämen. "Meine Warnung an den Ajatollah war, dass, wenn sie weiter gegen diese Truppen vorgehen, wir reagieren werden. Und er sollte vorbereitet sein", sagte er. Zu Einzelheiten, beispielsweise wie diese Botschaft an Chamenei übermittelt wurde, machte Kirby keine Angaben.

Die USA haben etwa 900 Soldaten in Syrien und rund 2.500 im Irak stationiert. Sie beteiligen sich am Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und sicherten Israel nach dem Angriff der Hamas ihre Unterstützung zu. In der Folge drohten bewaffnete Gruppen bereits damit, US-Stützpunkte anzugreifen.

Zuvor hatten die USA eine stärkere Militärpräsenz in der Region angekündigt. Den Iran und verbündete bewaffnete Organisationen warnten sie vor einer Ausweitung des Kriegs der Hamas gegen Israel.

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