»Ein verurteilter Straftäter«: So reagieren US-Medien im Netz auf ...

6 Nov 2024
US-Wahl 2024

Der 47. US-Präsident wird Donald Trump heißen. Das hat die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in den USA entschieden. Medien in den USA haben Trumps erneuten Sieg unterschiedlich verkündet und kommentiert. Eine Auswahl.

»Trump stürmt zurück«

Die »New York Times« bezeichnet Trumps Rückkehr als »erstaunlich«. Sein Wahlkampf sei »dunkel und trotzig« gewesen. Die Zeitung hatte ihre Wahlempfehlung für Kamala Harris abgegeben.

Das »Times Editorial Board«, das sich selbst als eine Gruppe von führenden Meinungsjournalistinnen und -journalisten bezeichnet, hat die Entscheidung der US-Amerikanerinnen und -Amerikaner als »gefährliche Wahl« beschrieben. Trotzdem schreibt die Gruppe, dass die amerikanische Demokratie eine zweite Trump-Präsidentschaft überstehen könne.

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Donald Trump gewinnt Präsidentschaftswahlen

Das »Wall Street Journal« verkündete den Sieg Trumps klassisch. Die Zeitung hatte zuvor auch keine Wahlempfehlung öffentlich gemacht. Zum Grund für die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler in den USA schrieb die Zeitung: »Der Republikaner Donald Trump nutzte Ängste über Lebenshaltungskosten und illegale Einwanderung, um die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris zu besiegen und das Weiße Haus zurückzuerobern – ein Sieg, der die Prioritäten und die wirtschaftlichen Beziehungen Amerikas zur Welt verändern wird.«

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»Zum zweiten Mal in acht Jahren keine Frau als Präsidentin«

Die »Washington Post« hatte in den Wochen vor der Wahl damit Schlagzeilen gemacht, dass sie auf die Unterstützung eines Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl verzichtete. Eine Entscheidung, die innerhalb der Redaktion für Ärger sorgte. Nach dem Sieg von Trump likten mehr als 70.000 Nutzerinnen und Nutzer auf Instagram einen Post der Zeitung, in der sich diese auf die »Tradition« fokussierte, dass »nach mehr als 200 Jahren ein Mann in das höchste Amt der Nation« gewählt wurde.

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»Für viele amerikanische Frauen – von denen die meisten Vizepräsidentin Kamala Harris zu unterstützen schienen – war es eine von Bitterkeit und Verzweiflung geprägte Niederlage«, heißt in dem Post. »Zum zweiten Mal innerhalb von acht Jahren hat eine Kandidatin verloren, und das nur zwei Jahre, nachdem die Abtreibungsrechte in vielen Bundesstaaten abgeschafft wurden.«

Der 47. US-Präsident in Zahlen

Mehr als 500.000 Likes auf Instagram: Das Unterhaltungs- und Politikmagazin »Vanity Fair« veröffentlichte ein Trump-Cover mit einigen Zahlen zu dem gewählten US-Präsidenten: »34 Straftatbestände«, »1 Schuldspruch«, »2 ausstehende Fälle«, »2 Amtsenthebungsverfahren«, »6 Insolvenzen«, »4 weitere Jahre« und schließlich »Der 47. Amerikanische Präsident«.

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»Vier Jahre, nachdem er einen beispiellosen Angriff auf die Demokratie gestartet und das Weiße Haus in Ungnade verlassen hat, wird der verurteilte Verbrecher als 47. Präsident der Vereinigten Staaten«, schrieb das Magazin in den sozialen Medien .

»Amerika wählt einen verurteilten Straftäter zum Präsidenten«

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Auch das Musikmagazin »Rolling Stone« äußerte sich in den sozialen Medien entschieden zur Wiederwahl Trumps. Und zählte in einem längeren Einschub eine Auswahl seiner Misserfolge und Straftatbestände auf: »Donald Trump – der zweimal angeklagte ehemalige Präsident, der Anführer des Putsches vom 6. Januar, der verurteilte Verbrecher, der verurteilte Sexualstraftäter und der Mann, der die wirtschaftliche Implosion im Jahr 2020 und die Coronavirus-Katastrophe, die mehr als eine Million Menschen in diesem Land tötete, schlecht gemanagt hat – hat die amerikanischen Wähler davon überzeugt, ihm eine weitere Amtszeit im Weißen Haus zu geben.« Der Post wurde mehr als 75.000-mal gelikt.

»Der Tag des jüngsten Gerichts für Amerika«

In einem Meinungsbeitrag für das Investigativ-Medium »Mother Jones« beschreibt der Journalist David Corn den Wahltag als »Tag des Jüngsten Gerichts für Amerika«. »Jede Wahl ist ein Tag des Jüngsten Gerichts, aber diese ist mehr als jede andere in der Geschichte der Nation«, schreibt Corn. »Nie zuvor hat eine große Partei einen Kandidaten aufgestellt, der von pensionierten Militärs, die mit ihm zusammengearbeitet haben, als ›Faschist‹ und ernsthafte Bedrohung für die amerikanische Demokratie bezeichnet wurde.«

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»Ein außergewöhnliches Comeback«

Auch die Nachrichtenagentur AP blickte auf Trumps Fehlschläge zurück: »Donald Trump wurde zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, ein außergewöhnliches Comeback für einen ehemaligen Präsidenten, der sich vor vier Jahren weigerte, seine Niederlage zu akzeptieren, einen gewaltsamen Aufstand im US-Kapitol auslöste, mit Dutzenden von Verurteilungen konfrontiert wurde und zwei Attentatsversuche überlebte.«

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»Verabschieden Sie sich von Trumps juristischen Fällen«

Die US-Zeitung »Politico« blickte darauf, was Trumps Wahlsieg für seine laufenden Verfahren bedeuten könnte: »Donald Trump hat nicht nur Kamala Harris besiegt. Er hat das System besiegt, das versucht hat, ihn ins Gefängnis zu stecken.«

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Auch »Politico« betonte, dass mit Trump »der erste verurteilte Verbrecher eine Präsidentschaftswahl gewonnen hat.« Ihre Prognose: »Das bedeutet, dass er mit ziemlicher Sicherheit nie vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden wird.«

»Trump hat gewonnen. Was jetzt?«

»The Atlantic« hat sich auch damit beschäftigt, was die Folgen von Trumps Wiederwahl zum US-Präsidenten sein könnten. Journalist David Frum warnt unter anderen davor: »Die Radikalisierung eines Teils des Anti-Trump-Lagers ist unvermeidlich.«

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Die Zeitschrift hatte Kamala Harris als Kandidatin unterstützt.

»Wie man damit umgeht, wenn die Wahl nicht so ausgegangen ist, wie man wollte«

Das »Time«-Magazin hat keine Wahlempfehlung abgegeben. In einem Beitrag sind Tipps aufgelistet, wie Wählerinnen und Wähler damit umgehen können, wenn die Wahl nicht so ausging, wie sie sich das wünschten.

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Im Büro schreien

Das Unterhaltungsmedium »Vulture« schlug in einem Instagram-Clip ebenfalls einen Weg vor, mit der Wahl umzugehen: »Einfach.... zur Arbeit gehen, als wäre es ein ganz normaler Tag. Wenn Sie mittags im Büro schreien müssen wie Ally in ›A Star Is Born‹, verstehen wir Sie.«

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Zu sehen ist Lady Gaga, die in ihrer Rolle im Film »A Star is Born« laut schreit und die Hände vorm Gesicht zusammenschlägt.

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