Wetterdienst warnt vor Starkregen und Überflutungen am ...

31 Mai 2024
Unwetter Starkregen
Unwetter am Wochenende Warnung vor Starkregen und Überflutungen

Stand: 31.05.2024 14:03 Uhr

Die Vorhersagen der Meteorologen fürs Wochenende werden konkreter: Sie warnen vor erheblichem Dauerregen und Überflutungen. Ernst soll die Lage laut Wetterdienst im Süden und Osten werden.

Den Süden und Osten Deutschlands erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen und Sorge vor Überflutungen. Für Baden-Württemberg und Bayern gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) amtliche Unwetterwarnungen heraus mit starken Regenfällen von Freitag bis in die Nacht auf Montag. Auch in Thüringen, Sachsen und dem südlichen Sachsen-Anhalt droht Dauerregen. In Teilen Baden-Württembergs gilt die höchste Hochwasser-Warnstufe.

Überflutungen bei großen Regenmengen wahrscheinlich

Laut den Meteorologen ist die Ursache ein Tief, das von den Alpen bis nach Polen zieht und zum Teil ergiebigen und gewittrigen Dauerregen bringt. Die Niederschlagsmenge kann zwischen 50 und 100, vereinzelt auch bei bis zu 150 Liter pro Quadratmeter liegen.

Sollte es derart viel regnen, sind Überflutungen laut den Fachleuten wahrscheinlich. Nach Angaben des DWD kann Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen, Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden drohen. Auch Erdrutsche seien möglich.

Höchste Hochwasser-Warnstufe in Baden-Württemberg

Die Hochwasserzentralen der Länder warnen aktuell vor sehr großem Hochwasser im südwestlichen Baden-Württemberg mit der höchsten Warnstufe. Laut den Modellberechnungen besteht in den Einzugsgebieten der Bodenseezuflüsse Argen, Schussen, Rotach, Seefelder-, Stockacher- und Radolfzeller Aach eine sehr hohe Hochwassergefährdung, ebenso im Gebiet der Donauzuflüsse Ablach, Ostrach, Kanzach, Lauchert, Schmeie, Riß, Rottum, Rot, Blau, Lone und Brenz.

Auch am Neckar um die Zuflüsse Eyach, Echaz, Lauter, Fils, Rems, Murr und Sulm droht großes bis sehr großes Hochwasser, ebenso im oberen Kocher- und Jagstgebiet.

Für Teile der Donau, des Rheins und Neckars gelten Vorwarnungen: An der Donau kann es zwischen Sigmaringen und Ulm zu Hochwasser kommen, am Neckar von Horb bis Besigheim sowie von Heilbronn bis Mannheim und am Rhein vom Bodensee bis zur Aare. In weiteren Teilen des Rheins gilt mäßige Hochwassergefahr.

Gleisbett zwischen Hamburg und Hannover beschädigt

Auch im Norden hat es teils ergiebig geregnet - mit Folgen für Bahnreisende: Züge zwischen Hamburg und Hannover werden umgeleitet, die Reise dauert rund 20 Minuten länger. "Das Gleisbett zwischen Eschede und Unterlüß ist durch Starkregen beschädigt worden, deshalb fahren Züge ohne Halt zwischen Hamburg und Hannover über Rotenburg", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

Regionalzüge der Eisenbahngesellschaft Metronom verspäten sich ebenfalls um rund 20 Minuten. "Die Schäden werden derzeit begutachtet und sollen schnellstmöglich behoben werden", sagte die Sprecherin.

Feuerwehrverband warnt vor überfluteten Straßen

In Mannheim musste die Feuerwehr schon zu zahlreichen Einsätzen wegen der starken Regenfälle ausrücken. Keller liefen voll, teilweise wurden Straßen überflutet. Die Feuerwehr war mit Tauchpumpen und Wassersaugern im Einsatz. Verletzte habe es nicht gegeben.

Der Deutsche Feuerwehrverband warnt, die Risiken bei überfluteten Straßen und Wegen nicht zu unterschätzen. "Immer wieder werden die Feuerwehren etwa zu Unterführungen alarmiert, in denen Fahrzeuge steckengeblieben sind." Oft sei der Wasserstand höher und die Strömung stärker als gedacht.

Veranstaltungen vorsorglich abgesagt

An vielen Orten wurden besondere Einsatzstäbe gebildet, Flussmeistereien sind in Bereitschaft und weitere Vorsorge wurde getroffen. Zum Beispiel werde in Thüringen an Talsperren zusätzlicher Stauraum geschaffen, um die Wassermassen aufnehmen zu können, hieß es vom Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz. Einige für das Wochenende geplante Veranstaltungen wurden vorsorglich abgesagt.

Vor allem dort, wo es zuletzt schon viel geregnet hat, ist die Gefahr von Überflutungen groß. In Süddeutschland seien die Böden schon stark gesättigt und könnten "nicht mehr viel Wasser aufnehmen", so Ingo Bertram vom ARD-Wetterkompetenzzentrum.

Angespannte Lage auch in Hessen und Sachsen

Auch in Hessen ist die Lage mit Blick auf mögliche Hochwasser angespannt: Weil es in den vergangenen Tagen dort schon viel Niederschlag gab, ist an den hessischen Abschnitten von Werra, Rhein und Neckar bei weiterem Starkregen mit der Überschreitung von Meldestufen zu rechnen.

In Sachsen gibt es wegen ab dem Abend erwarteter unwetterartiger Niederschläge erste Hochwasserwarnungen für die Obere Weiße Elster, die Mulden und die Nebenflüsse Obere Elbe. Der Feuerwehrverband rät, regelmäßig zu verfolgen, wie sich das Wetter entwickelt.

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