Unwetter: Blitze, Starkregen und wachteleigroße Hagelkörner

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Unwetter
Unwetter in Deutschland Blitze, Starkregen und überspülte Straßen

Stand: 27.06.2024 21:18 Uhr

Von Bayern bis Hamburg, von NRW bis Thüringen - in zahlreichen Regionen gab es heftige Regenfälle. Keller liefen voll, Straßen standen unter Wasser. Zum Wochenende warnt der Wetterdienst wieder vor Unwettern.

Schwere Gewitter sind über Deutschland hinweggezogen und haben teils für heftige Regenfälle gesorgt. Betroffen war diesmal auch der Norden. Auf drückende Hitze folgten schwere Gewitter. Nach Angaben der Hamburger Feuerwehr gab es seit dem Nachmittag schon mehr als 180 Wettereinsätze. Neben vollgelaufenen Kellern und überspülten Straßen kümmern sich die Einsatzkräfte um entwurzelte Bäume und heruntergestürzte Äste. 

Die Zugstrecke zwischen Bremen und Hamburg ist bis auf Weiteres gesperrt. Die Fernzüge werden ohne Halt über Hannover umgeleitet, wie die Bahn mitteilte. Mehrere Regionalzüge fallen aus. Wie lange die Strecke wegen starken Regens bei Tostedt (Landkreis Harburg) gesperrt ist, ist unklar. Die Gleise zwischen Lauenbrück und Buchholz seien unter- und überspült worden, hieß es.

Schäden durch Blitze im Osten

Im Osten meldete vor allem Thüringen stundenlangen Regen, mitunter fielen bis zu 30 Liter pro Quadratmeter. Besonders betroffen war der Ort Gerthausen (Gemeinde Rhönblick). Hier war das Flüsschen Herpf binnen Minuten angeschwollen. Teile des Ortes standen bis zu 50 Zentimeter unter Wasser. Keller liefen voll.

Für mehrere Landkreis und Städte - auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt - gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetterwarnungen heraus. Dabei wurde auch explizit vor Blitzeinschlag gewarnt. In Gernrode in Sachsen-Anhalt zerstörte ein Blitzschlag den Schornstein eines Einfamilenhauses, in Unterpörlitz in Thüringen fing ein Dachstuhl nach einem Blitzeinschlag Feuer.

Starkregen in Bayern und Hessen

Auch in Bayern galt bis zum Abend für mehrere Regionen eine amtliche Unwetterwarnung, etwa für Teile Oberfrankens, Niederbayerns, die Oberpfalz und mehrere Landkreise in Mittelfranken. Im Landkreis Hof in der Region Hochfranken regnete es bereits gegen Mittag extrem. In der Folge sammelte sich das Wasser auf den Straßen an. Auf der Bahnstrecke zwischen München und Ingolstadt kam es weiter zu Verspätungen, nachdem zuvor ein Stellwerk bei Dachau aufgrund mehrerer Blitzeinschläge beschädigt worden war.

In Hessen gab es vor allem im Norden und Osten teils heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel. In Bebra (Hersfeld-Rotenburg) war die Feuerwehr im Dauereinsatz. "Es gibt jede Menge vollgelaufene Keller und überflutete Straßen", sagte Bürgermeister Stefan Knoche dem HR. Ein Krisenstab sei in der Stadt eingerichtet worden. Die beruflichen Schulen blieben am Freitag geschlossen, da die Räume mit Wasser vollgelaufen seien.

Wachteleigroße Hagelkörner kamen vom Himmel

Und auch in Nordrhein-Westfalen wurden Schäden durch die Unwetter gemeldet. Durch Ostwestfalen-Lippe sind am Donnerstag teils schwere Gewitterschauer gezogen. Die Feuerwehr musste nach starken Windböen und heftigen Niederschlägen häufig ausrücken. Heftig traf es auch Detmold. Dort wurden Straßen überflutet. Starker Regen und zum Teil wachteleigroße Hagelkörner kamen vom Himmel. Die Feuerwehr meldete rund 80 Einsätze.  

Auch auf den Fernstraßen des größten Bundeslandes machten sich die Unwetter bemerkbar: So musste die A33 auf der Höhe Kreuz Wünnenberg-Haaren gesperrt werden. Auf der A44 kam es zu einem Unfall. Außerdem stand die B238 unter Wasser.

Weitere Gewitter am Samstag

Für den Freitag sagt der DWD erst einmal eine Wetterberuhigung für die meisten Regionen voraus. Am Wochenende soll es dann aber wieder Gewitter und Starkregen geben. "Der große Knall erfolgt dann ab dem späten Samstagnachmittag und Abend mit einem Gewittertief, das von Frankreich nach Westdeutschland zieht", erklärt DWD-Meteorologe Marcel Schmid. Der Wetterdienst warnt vor "signifikant erhöhter Unwettergefahr". Im Süden und Osten bleibt es jedoch voraussichtlich trocken.

Am Sonntag erwartet der DWD dann sehr unbeständiges Wetter. In der Nordwesthälfte und an den Alpen droht über mehrere Stunden anhaltender Starkregen, sagte der Meteorologe. Ansonsten steht schauerartiger und gewittriger Regen an. Zudem stürzen die Temperaturen ab - nur im Osten sind nochmals 30 Grad möglich. Sonst liegen die Höchstwerte bei 20 bis 27 Grad.

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