Unwetter: Blitz trifft Familie - acht Verletzte in Delmenhorst

22 Jul 2024
Unwetter: Strand evakuiert, Familie von Blitz getroffen

Stand: 22.07.2024 08:08 Uhr

Ein Unwetter hat am Sonntag in Teilen Norddeutschlands seine Spuren hinterlassen: In Dangast im Landkreis Friesland wurde ein Strand evakuiert, in Delmenhorst schlug ein Blitz in einen Baum ein.

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Foto NDR.de

Bei dem Blitzeinschlag wurde eine achtköpfige Familie verletzt, wie ein Polizeisprecher NDR Niedersachsen bestätigte. Ein fünfjähriger Junger und eine 14-Jährige wurden laut Polizei reanimiert und mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Familie hielt sich an einem öffentlichen Grillplatz in der Parkanlage "An den Graften" auf und suchte am Sonntagnachmittag Schutz vor einem einsetzenden Unwetter, wie die Polizei weiter mitteilte. Als die Erwachsenen und Kinder unter einem Baum Zuflucht suchten, schlug in unmittelbarer Nähe ein Blitz ein.

Der Wind hat in Dangast zahlreiche Strandkörbe umgekippt.

Windhose über Dangast - Strand evakuiert

In Dangast im Landkreis Friesland musste am Sonntagnachmittag ein Strand mit rund 800 Badegästen evakuiert werden. Nach Angaben eines DLRG-Sprechers seien die Menschen unter einem Stelzenbau in Sicherheit gebracht worden, nachdem sich aus einem Gewitter heraus eine Windhose gebildet hatte. Unter den Badegästen seien viele Familien mit Kindern gewesen. Die Windhose habe zahlreiche Strandkörbe umgekippt, so der Sprecher. Verletzt wurde demnach niemand.

Unwetter - Figure 2
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Einsätze in Goslar und Northeim

In Goslar sorgten starke Regenfälle für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Zahlreiche Straßen in der Innenstadt standen unter Wasser, hieß es von der Polizei. Im benachbarten Bad Harzburg wurde wegen Starkregen und Gewitter der zweite Renntag der Galopprennwoche vorzeitig abgebrochen. In Hannover wurde das Kleine Fest im Großen Garten in Herrenhausen abgesagt. Die Feuerwehr im Landkreis Northeim pumpte mit rund 50 Einsatzkräften vollgelaufene Keller leer. In Sarstedt (Landkreis Hildesheim) hat am Sonntagnachmittag ein Blitzeinschlag das Dach eines Mehrfamilienhauses in Brand gesetzt.

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Quickborn: Menschen von Wasser eingeschlossen

Auch in Quickborn im Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) sorgte die Unwetterfront für Überflutungen und verursachte mehr als 200 Einsätze der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW). Das Gewitter am frühen Sonntagabend habe sehr viel Regen und starken Wind mit sich gebracht, teilte der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg mit. "Innerhalb kurzer Zeit wurden zahlreiche Straßen überflutet und Keller sowie eine Tiefgarage liefen voll." Zwischen 18.30 Uhr und 21 Uhr habe es einen großflächigen Stromausfall gegeben. Die Sicherung mehrerer Umspannwerke und Trafostationen sei eine große Herausforderung gewesen. An einigen Einsatzstellen seien Personen zeitweise vom Wasser eingeschlossen worden. Verletzte habe es zunächst nicht gegeben, teilte die Feuerwehr um kurz nach Mitternacht mit.

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Auf die Hitze folgt örtlich Hagel

Hoch "Frederik" hatte am Samstag fast überall im Norden für Temperaturen von mehr als 30 Grad gesorgt. Für weite Teile Norddeutschlands galt auch noch am Sonntag eine Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes. Von Westen her zogen allerdings im Tagesverlauf immer mehr Wolken auf und gebietsweise gab es teils kräftige Schauer oder Gewitter, örtlich auch mit Starkregen und Hagel. "Rund 29 Liter pro Quadratmeter pro Stunde fielen bei Dransfeld im Landkreis Göttingen", sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Am späten Sonntagnachmittag erreichte die Gewitterfront Hamburg und Schleswig-Holstein.

DWD: Dienstag neue Schauer und Gewitter möglich

Heute sollen die Schauer und Gewitter in Niedersachsen laut DWD in Richtung Osten abziehen. Am Nachmittag soll es zunehmend heiter und trocken werden - bei Temperaturen zwischen 21 und 25 Grad. Dienstagmorgen sind zwischen Ostfriesland und Emsland neue Schauer und Gewitter möglich.

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 21.07.2024 | 19:30 Uhr

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