Schwere Alpen-Unwetter: Schlamm reißt Häuser und Autos mit ...

23 Jun 2024
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Stand: 23.06.2024, 09:15 Uhr

Von: Teresa Toth

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Nach Unwettern in Schweiz ist die A13 zwischen San Vittore und dem San Bernardino Tunnel Nordportal gesperrt. © Graubünden Polizei

Die Schweiz erlebt extreme Regenfälle und Erdrutsche. Rettungskräfte suchen weiter nach Vermissten. Die Schäden sind enorm.

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Das Wichtigste in diesem News-TickerUnwetterlage beruhigt sich – Zermatt wieder erreichbar - Züge verkehren wieder auf der Strecke Zermatt bis TäschSchwere Schäden nach Unwettern in der Schweiz - Schlamm reißt Häuser und Autos mit, Autobahn weggespült – Verkehrskollaps drohtSchwere Überschwemmungen in den Alpen - Drei Personen vermisst – Straße zum San Bernardino zerstört

Update vom 23. Juni, 8.45 Uhr: Der Höhepunkt des Hochwassers ist vorbei. Im Schweizer Kanton Wallis bleibt die Alarmstufe für die Rhone und die Seitenflüsse bestehen, teilt das Kanton mit. Trotz Rückgang, blieben die Abflussmengen noch hoch. Entlang der Seitenflüsse sei es zu Überschwemmungen und Murenabgängen gekommen, es bestehe die Gefahr von weiteren Erdrutschen. Die meisten der 230 am Freitag evakuierten Personen konnten laut den Behörden nach Hause zurückkehren. Für 59 Personen sei das allerdings noch nicht möglich.

Unwetterlage beruhigt sich – Zermatt wieder erreichbar

Update vom 23. Juni, 7.44 Uhr: Nach dem heftigen Unwetter in der Schweiz ist Zermatt – Matterhorn wieder erreichbar. „Die Lage beruhigt sich“, schreibt der Ort auf Facebook. Zwischen Zermatt und Täsch verkehrt demnach ein Shuttle wieder nach Fahrplan. Die Zugverbindung zum beliebten Touristenziel Zermatt war am Freitag wegen Hochwasser und Erdrutschen unterbrochen worden. Aufnahmen aus dem letzten Zug, der Zermatt verlassen hatte, verbreiteten sich daraufhin in den sozialen Medien.

Schwere Schäden nach Unwettern in der Schweiz

Update vom 23. Juni, 7 Uhr: Zermatt ist immer noch von der Außenwelt abgeschnitten, im Kanton Graubünden hat eine Schlammlawine schwere Schäden angerichtet und drei Personen werden vermisst (siehe auch Erstmeldung vom 22. Juni).

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Nach dem Erdrutsch im Misox ist die A13 zwischen San Vittore und dem San Bernardino Tal Nordportal gesperrt, teilt die Polizei Graubünden mit. Heftige Gewittern und Niederschläge lösten am Freitagabend gegen 18 Uhr massive Überschwemmungen aus. Wassermassen mit Geröll, Holz und Schlamm rissen im Dorf Sorte drei Häuser und drei Autos mit. Einsatzkräfte der Polizei mussten sich eigenen Angaben zufolge selbst schwimmend in Sicherheit bringen, als ihr Wagen bis zum Dach in den Fluten stand.

Autobahn A13 nach Unwettern in der Schweiz wohl monatelang gesperrt

Auf 200 Metern wurde die Autobahn A13 weggefegt, wie auf Fotos zu sehen ist. Die Reparaturarbeiten werden monatelang dauern, berichtet blick.ch. Vor allem während der Ferienzeit gilt die Strecke neben der A2 als eine wichtige Nord-Süd-Verbindung der Schweiz, besonders bei Stau vor dem Gotthard-Tunnel. Verantwortliche befürchten demnach einen „Gotthard-Kollaps“ und auch einen „Versorgungsengpass“ für die Ostschweiz. Da auch der Güterverkehr von der San-Bernardino-Route betroffen sei.

Nach Unwettern in Schweiz ist die A13 zwischen San Vittore und dem San Bernardino Tunnel Nordportal gesperrt. © Graubünden Polizei Schwere Überschwemmungen in den Alpen

Erstmeldung vom 22. Juni 2024: Chur – Heftige Unwettern haben die Schweiz heimgesucht. Dabei wurden vier Personen durch einen Erdrutsch, der Schlamm- und Schuttmassen mit sich brachte, verschüttet. Im Misoxtal, nördlich des Comer Sees im Kanton Graubünden, konnte eine Frau am frühen Samstagmorgen (22. Juni) lebend gerettet werden, so die Kantonspolizei. Ein Paar und eine ältere Frau wurden noch vermisst und mit Hunden, Hubschraubern und Drohnen gesucht. Drei Häuser wurden durch den Schuttstrom zerstört.

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Häuser in der Gemeinde Lostallo nach einem Erdrutsch, der durch das schlechte Wetter und den starken Regen im Misox-Tal verursacht wurde. © Samuel Golay/dpaSchäden nach Unwettern in der Schweiz: Mehrere Ortschaften vom Strom abgeschnitten

Bei dem Erdrutsch soll die Nationalstraße A13 zwischen Roveredo GR und dem San-Bernardino-Pass völlig zerstört worden sein, wie Frapp schreibt. Demnach sei die A13 über alle vier Straßen verschüttet. Die Straße ins Tal war nur für Rettungskräfte geöffnet. Dort lagen meterhohe Felsbrocken, wie die Polizei berichtete. Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten und rief die Bevölkerung auf, sich von Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Mehrere Ortschaften waren vom Strom abgeschnitten.

Einsatzkräfte beteiligen sich an den Aufräumarbeiten nach einem Erdrutsch im Misox-Tal in der Schweiz. © Samuel Golay/dpa

Die Situation im Touristenort Zermatt in der Schweiz war ebenfalls angespannt. Das Dorf am Matterhorn war von der Außenwelt abgeschnitten, da sowohl die Bahnstrecke als auch eine Zufahrtsstraße gesperrt waren. Romy Biner-Hauser, die Gemeindepräsidentin, betonte jedoch im Fernsehen, dass alle Bewohner und Gäste sicher seien.

„Wetter wechselt ständig“ – Wanderwege in Zermatt in der Schweiz sicherheitshalber gesperrt

Die Hauptgeschäftsstraße in Zermatt war nicht betroffen, wie eine Mitarbeiterin des Tourismusbüros der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. Restaurants und Geschäfte waren geöffnet. Gäste konnten auch die Bergbahnen nutzen, allerdings waren die meisten Wanderwege aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am Samstagmorgen schien in Zermatt zunächst die Sonne. „Aber das Wetter wechselt ständig, später soll es wieder regnen“, sagte die Mitarbeiterin. Zermatt bietet in Hotels und Ferienwohnungen über 14.000 Betten für Urlauber.

Im Norden des Landes, am Bodensee, galt aufgrund des Hochwasserrisikos Warnstufe 4 von 5. Die Menschen wurden aufgefordert, sich von den Ufern fernzuhalten. Am Samstag entspannte sich die Situation an der Rhone vor dem Eintritt in den Genfersee.

Auch Österreich hat mit schweren Schäden nach Unwettern zu kämpfen. Und auch in Italien wüten schwere Unwettern. (tt/dpa)

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