Orkanartiges Unwetter bricht am Abend über Rastatt herein

Einsatzkräfte überrascht

Von diesem Orkan war sogar der Wetterdienst überrascht. Am Mittwochabend ist ein Sturm mit heftigen Regenfällen und Blitzen durch Rastatt gepeitscht. Die erste Bilanz.

Überflutete Straßen, umgestürzte Bäume, voll gelaufene Keller: Ein überraschendes Unwetter hat am Mittwochabend Rastatt kalt erwischt.

Die orkanartigen Winde brachten peitschenden Regen mit sich. Obwohl das Unwetter nur etwa eine Viertelstunde andauerte, richtete es erhebliche Schäden an. Kreisbrandmeister Heiko Schäfer berichtete in einer ersten Bilanz um 19.45 Uhr von aktuell 35 Einsätzen der Feuerwehr in der Barockstadt. Eine Person sei verletzt worden.

Ein Bild der Verwüstung zeigt sich in der Rastatter Innenstadt nach dem Unwetter. Foto: Michael Groß

„Das habe ich noch nicht erlebt“, sagte eine Anwohnerin in der Herrenstraße, die wegen beschädigter Ziegel am Abend noch versuchte, einen Dachdecker zu erreichen.

Auf der B462 drohte Aquaplaning. Ein umgestürzter Baum zwang die Autofahrer zu Vorsicht. Foto: Egbert Mauderer

Autofahrer mussten anhalten, weil man nichts mehr sehen konnte oder Straßen, wie etwa die Karlsruher Straße, überflutet waren. Die Kanalisation konnte die Wassermassen zum Teil nicht mehr bewältigen. Auch Unterführungen liefen voll. In Schrittgeschwindigkeit mussten die Verkehrsteilnehmer abgebrochene Äste umfahren.

Schäfer räumte ein, dass man von dem Unwetter überrascht worden sei. Eine Hauptunwetterzelle sei linksrheinisch hochgezogen und habe sich dann überraschend geteilt, berichtet Schäfer. Vor allem über Rastatt ging dann das Unwetter nieder. „Im übrigen Landkreis ist es relativ friedlich“, sagte Schäfer gegen 20 Uhr.

Dass man die Vorhersagen mit Vorsicht genießen muss, untermauert der Kreisbrandmeister mit dem Hinweis, dass auch der Wetterdienst dieses Unwetter so nicht auf der Rechnung gehabt habe. „Die Warnung kam erst, als das Unwetter schon ums Eck war.“

Wegen des Ausmaßes des Unwetters hatte Schäfer am Abend die Leitstelle im Landratsamt verstärkt.

Auch am Schloss hinterließ das Wetter Spuren. Foto: Hans-Jürgen Collet