Unwetter in der Schweiz: 3 Vermisste – Zermatt wieder erreichbar

Gewitter und heftige Niederschläge Nach Unwetter in der Schweiz: Drei Vermisste – Zermatt wieder erreichbar

Von dpa | 22.06.2024, 09:10 Uhr | Update vor 5 Std.

Unwetter Schweiz - Figure 1
Foto noz.de - Neue Osnabrücker Zeitung

Nach schweren Unwettern werden in der Schweiz weiter drei Menschen vermisst. Eine verschüttete Frau ist gerettet worden. In Deutschland ist nach Gewittern und Regen Besserung in Sicht. Die Aussichten im Überblick.

In der Schweiz haben schwere Unwetter Erdrutsche ausgelöst. Am Samstag gab es auch vielerorts in Deutschland Gewitter und Regen. Ab Sonntag soll sich das Wetter aber wieder beruhigen – wenn auch nur für ein paar Tage, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag mitteilte. Es regnete am Sonntag weiter stellenweise, aber weniger heftig. Besonders betroffen waren die Kantone Graubünden und Wallis.

Am Montag und Dienstag bestehe lediglich im inneralpinen Bereich ein – wenn auch geringes – Risiko für starke Gewitter. Am Mittwoch steige die Wahrscheinlichkeit für Starkregen und Gewitter im Süden, am Donnerstag für von Westen oder Südwesten aufkommende Gewitter.

Unwetter in der Schweiz – verschüttete Frau gerettet

Vier Menschen sind in der Schweiz nach schweren Unwettern bei einem Erdrutsch mit Schlamm- und Schuttmassen verschüttet worden. Eine Frau konnte am frühen Samstagmorgen im Misoxtal nördlich des Comer Sees im Kanton Graubünden lebend geborgen werden, wie die Kantonspolizei berichtete. Vermisst wurde noch ein Paar und eine ältere Frau. Nach ihnen werde mit Hunden, Hubschraubern und Drohnen gesucht. Der Schuttstrom zerstörte drei Häuser. 

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Unwetter Schweiz - Figure 2
Foto noz.de - Neue Osnabrücker Zeitung

Graubünden erlebte nach Angaben des Wetterdienstes Meteonews 125 Millimeter Regen innerhalb von 24 Stunden. Sonst seien durchschnittlich 154 Millimeter im ganzen Juni üblich. Dazu kamen im gleichen Zeitraum mehr als 7000 Blitze. Mancherorts traten Gewässer über die Ufer.

230 Menschen seien im Misoxtal vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Dort wurde eine Straße auf 200 Metern unterspült und stürzte ein. Die Straße ins Tal war nur für Rettungskräfte geöffnet. Dort lagen nach Angaben der Polizei meterhohe Felsbrocken. Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten und rief die Bevölkerung auf, sich von Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Mehrere Ortschaften waren vom Strom abgeschnitten. Ein rund 200 Meter langes Stück der Autobahn A13 Richtung Italien wurde zerstört. 

Nach Unwettern in der Schweiz kommt die Vispa der Zugstrecke gefährlich nah. Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

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Touristendorf Zermatt war abgeschnitten 

Zermatt war mehr als 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten. Sowohl die Bahnlinie als auch die Zufahrtsstraße wurden gesperrt. Im Dorf selbst waren die Bäche über die Ufer getreten und donnerten krachend ins Tal. Nach einer Bahnunterbrechung am Freitagnachmittag durften die ersten Züge am Samstagabend wieder nach Zermatt fahren. 

Wegen Überschwemmungen fahren aktuell keine Züge nach Zermatt am Matterhorn. Archivfoto: Bernd Weißbrod

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In Zermatt im Kanton Wallis waren der Triftbach und die Vispa am Freitag über die Ufer getreten. Sie rauschten teils über Straßen turbulent ins Tal. Die Uferwege waren gesperrt. Weil auch die Bahnstrecke Richtung Täsch und weiter entlang der Hochwasser führenden Vispa führt, wurde sie gesperrt, ebenso die Zufahrtsstraße von Täsch nach Zermatt.

Bergbahnen geöffnet, viele Wanderwege gesperrt

Die Hauptgeschäftsstraße in Zermatt sei nicht betroffen, sagte eine Mitarbeiterin des Tourismusbüros der Deutschen Presse-Agentur. Restaurants und Geschäfte seien geöffnet. Gäste könnten auch die Bergbahnen benutzen, allerdings sei die Mehrheit der Wanderwege aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am Samstagmorgen schien in Zermatt zunächst die Sonne. „Aber das Wetter wechselt ständig, später soll es wieder regnen“, sagte die Mitarbeiterin. Zermatt hat in Hotels und Ferienwohnungen mehr als 14.000 Betten für Feriengäste. 

Auch am Bodensee im Norden des Landes galt wegen des Hochwasserrisikos Warnstufe 4 von 5. Menschen waren aufgerufen, sich von Ufern fernzuhalten. An der Rhone vor dem Eintritt in den Genfersee entspannte sich die Lage am Samstag.

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