Eine Geiselnahme hat am Freitagabend in Ulm einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Die Beamten stoppten den mutmaßlichen männlichen Täter mit vier Schüssen, als er mit einer Geisel fliehen wollte.
Der Geiselnehmer wurde verletzt und befindet sich im Krankenhaus, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm gegenüber dem SWR. Er soll bei der Bundeswehr gewesen sein, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) erfahren haben möchte. Dies konnte der Sprecher nicht bestätigen.
Er habe laut dpa mehrere Kurz- und Langwaffen dabei gehabt. Die Polizei bestätigte das zunächst nicht. Das Motiv des Geiselnehmers ist nach Auskunft der Polizei derzeit unklar. Dazu könne man im Moment noch gar nichts sagen, erklärte ein Sprecher. Alle Geiseln blieben laut Staatsanwaltschaft unverletzt.
Geiselnahme in Ulm hatte gegen 18:45 Uhr begonnenNach Angaben der Polizei hatte der mutmaßliche Täter gegen 20:20 Uhr versucht, das Starbucks-Café in der Ulmer Innenstadt mit einer Geisel zu verlassen. Daraufhin gaben Polizeibeamte Schüsse ab und nahmen den mutmaßlichen Geiselnehmer fest. Den Angaben zufolge hatte der Einsatz gegen 18:45 Uhr begonnen. Insgesamt hatte der Mann vier Menschen in seine Gewalt gebracht.
Nach Geiselnahme: Münsterplatz in Ulm weiterhin abgesperrtPassanten seien nach den Schüssen panisch durch die Innenstadt gerannt, berichtet eine SWR-Reporterin. Der Münsterplatz in Ulm war am Freitagabend zunächst weiträumig abgesperrt. Dort stand auch ein gepanzertes Fahrzeug. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, darunter ein Spezialeinsatzkommando.
Das Starbucks-Café befindet sich direkt am Ulmer Münster in der Innenstadt. Das Stadthaus auf dem Münsterplatz wurde geräumt. Dort hatte es am Abend eine Veranstaltung gegeben.
Auch das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) wurde in die Ermittlungen eingebunden. Das sei üblich, wenn die Polizei auf Menschen schießt, erklärte ein Sprecher des Ulmer Präsidiums. Zu den Hintergründen der Tat ist noch nichts bekannt.