Nahe Kiew: Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz

18 Jan 2023
Die Absturzstelle in Browary

Die Absturzstelle in Browary

Foto:

Sergei Supinsky / AFP

Infolge eines Hubschrauberabsturzes nahe Kiew ist nach Angaben der ukrainischen Polizei der Innenminister des Landes, Denys Monastyrsky, getötet worden. Bei dem Vorfall nahe einem Kindergarten sind mindestens 13 weitere Personen gestorben, darunter drei Kinder. Unter den Todesopfern sind auch Monastyrskys erster Stellvertreter und der Staatssekretär des Ministeriums. Die Absturzursache war zunächst unklar.

Zum Zeitpunkt des Absturzes seien Kinder und Beschäftigte in dem Kindergarten gewesen, teilte Regionalgouverneur Oleksij Kuleba über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Er hatte zunächst auch von mindestens 18 Toten gesprochen. Neben den Todesopfern sind laut offiziellen Angaben 29 Personen verletzt worden, unter ihnen 15 Kinder. Der Vorfall hat sich in der Stadt Browary rund zwölf Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kiew ereignet.

Denys Monastyrsky

Denys Monastyrsky

Foto: Anatolii Siryk / Ukrinform / IMAGO

Monastyrskyj war von Präsident Wolodymyr Selenskyj 2021 zum Innenminister ernannt worden. Er war in diesem Amt für die Polizei und die innere Sicherheit zuständig und ist der ranghöchste ukrainische Staatsvertreter, der seit Beginn des Krieges ums Leben gekommen ist. Laut Kiew war die Delegation in Richtung der Frontlinie im Osten des Landes unterwegs.

Selenskyj hat den Hubschrauberabsturz in einem Telegram-Eintrag als »schreckliche Tragödie« und »schwarzen Morgen« bezeichnet. »Ich habe den ukrainischen Sicherheitsdienst angewiesen, in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Nationalpolizei und anderen zuständigen Stellen alle Umstände des Geschehens zu ermitteln. Alle Dienste arbeiten am Schauplatz der Tragödie«, schrieb Selenskyj. Laut dem ukrainischen Präsidenten ist die genaue Opferanzahl unklar, 15 Menschen seien aber mindestens gestorben. Der ukrainische Zivilschutz sprach am Nachmittag von mindestens 14 Toten.

Rettungskräfte sind am Absturzort im Einsatz

Rettungskräfte sind am Absturzort im Einsatz

Foto: VALENTYN OGIRENKO / REUTERS

Der staatliche Rundfunksender Suspilne berichtet unter Berufung auf Polizeibeamte, dass neun der Todesopfer Insassen des Hubschraubers waren. Suspilne berichtet, dass der Hubschrauber den staatlichen ukrainischen Rettungsdiensten gehörte, obwohl viele Details des Vorfalls derzeit noch unbestätigt sind.

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Laut Jurij Ignat, Sprecher des Luftwaffenkommandos der ukrainischen Streitkräfte, handelte es sich um einen Hubschrauber des Typs Airbus H225. Eine Kommission werde die Ursachen untersuchen. »Das wird nicht nur ein bis zwei Tage dauern, denn die Untersuchung einer Flugkatastrophe braucht eine gewisse Zeit«, sagte Ignat.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte 2016 gegen den H225 wegen Sicherheitsbedenken ein vorläufiges Flugverbot verhängt. Schon das Vorgänger-Modell AS332 war in mehrere Flugunfälle verwickelt.

Anton Geraschenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums, bat »alle Bürger, die über die notwendigen Informationen verfügen«, die Strafverfolgungsbehörden zu kontaktieren. Jedes Detail sei wichtig, schrieb Geraschenko bei Telegram.

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