Als alles vorbei und der Box-Kampf beendet war, flossen Tränen. Tränen der Freude, Tränen der Erleichterung. Oleksandr Usyk war sichtlich anzumerken, wie sehr ihn der Gewinn aller bedeutenden Weltmeistertitel im Schwergewicht berührte. Der 37 Jahre alte Ukrainer hatte in der Nacht zum Sonntag im Vereinigungskampf den zuvor ungeschlagenen Briten Tyson Fury nach Punkten (115:112, 113:114, 114:113) in der Auseinandersetzung über zwölf Runden besiegt. Nach dem Duell musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Kiefer war gebrochen.
„Es war so eine große Möglichkeit für mich, für meine Familie und mein Land. Dieser Sieg ist für meine Familie und mein Land. Ruhm der Ukraine“, sagte Usyk, der seinen Sieg den ukrainischen Soldaten im Kampf gegen Aggressor Russland widmete. Usyk ließ sich noch im Ring auf eine Revanche ein.
Um sich gegen Russlands Angriffe zu verteidigen, braucht die Ukraine dringend mehr Waffen und Material. Präsident Selenskyj spricht über die mangelnde Luftabwehr – und schätzt die „erste Welle“ der russischen Offensive bei Charkiw ein. Ex-General Klaus Wittmann kommentiert die Lage an der Front.
Quelle: WELT TV
Nach einem packenden Duell und einem starken Kampf-Comeback Usyks im saudi-arabischen Riad trägt er nun die WM-Titel der wichtigen Verbände IBF, WBO, WBA und WBC, daneben noch jenen der IBO. Er ist jetzt der erste unumstrittene Weltmeister seit 25 Jahren. Im Schwergewicht gab es den zuletzt 1999. Damals besiegte Lennox Lewis Evander Holyfield nach Punkten und sicherte sich die WM-Gürtel von damals noch drei Top-Verbänden (WBC, IBF und WBA). Die WBO wurde erst später auf diesem Niveau anerkannt. Fury hatte den WBC-Gürtel vergeblich verteidigt.
Option auf einen RückkampfDoch ganz so unumstritten war der WM-Titel dann doch nicht. Der unterlegende Fury sorgte im Anschluss mit Kommentaren zum anhaltenden Krieg in der Ukraine für Wirbel. Nach Berichten in verschiedenen britischen Medien behauptete Fury im Nachgang, dass der anhaltende Krieg der Ukraine mit Russland dazu geführt habe, dass sich die Menschen auf die Seite seines Gegners gestellt hätten. Er glaube, sagte Fury, dass er den Kampf gewonnen habe. „Wir haben beide einen guten Kampf geliefert, so gut wir konnten. Sein Land befindet sich im Krieg, also stellen sich die Menschen auf die Seite des Landes, das sich im Krieg befindet.“
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Beide Profis, die einen Rückkampf anstreben, waren unbesiegt in das Duell gegangen. Usyk hatte seine WM-Titel 2021 Anthony Joshua abgenommen und 2022 gegen den Briten erfolgreich verteidigt. 2015 hatte Fury überraschend Wladimir Klitschko bezwungen und war so Weltmeister geworden. Später verzichtete er auf die Titel, kam 2018 zurück und holte gegen Deontay Wilder den WBC-Titel.
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Das Duell, das wegen finanzieller Streitigkeiten der beiden Lager und Verletzungen Furys mehrmals verschoben werden musste, wurde von vielen Experten zuvor als Box-Jahrhundertereignis bezeichnet. 1999 hatten sich Lennox Lewis und Evander Holyfield zuletzt zwei denkwürdige Vereinigungskämpfe geliefert.