NFL - Vorwürfe gegen Tyreek Hill: Zu schnell, rücksichtslos und ...

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Tyreek Hill
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Aktualisiert: 10.09.202422:01 Uhrran.de

Vor dem Spiel der Miami Dolphins gegen die Jacksonville Jaguars wurde Tyreek Hill verhaftet. Nach der Partie deutet der Superstar Schlimmes an. Auch die Polizei und die Dolphins melden sich zu Wort.

Vor dem NFL-Auftakt der Miami Dolphins gegen die Jacksonville Jaguars (20:17) kam es zu irren Szenen rund um Star-Receiver Tyreek Hill. Der Dolphins-Spieler wurde auf dem Weg zum Stadion von der Polizei verhaftet.

Für "Cheetah" ist das Vorgehen der Beamten im Rahmen der Verkehrskontrolle mehr als nur unverständlich. Gegenüber "CNN" deutet Hill Schlimmes an: "Ich mag es nicht, so zu reden, aber es ist wahr, wäre ich kein NFL-Star im schlimmsten Fall würden die Überschriften der Artikel vielleicht etwas anders aussehen. Tyreek Hill wird vor dem Hard Rock Stadium erschossen, oder so. Es ist verrückt."

Aus den von "ESPN" veröffentlichten Strafzetteln geht hervor, dass Hill wegen "rücksichtslosen Fahrens" und wegen des "Verstoßes gegen die Anschnallpflicht" angehalten wurde. Demnach sei Hill mit rund 60 Meilen pro Stunde, umgerechnet etwa 96 km/h, unterwegs gewesen, was auf einer "visuellen Schätzung" beruht.

In Wohngebieten in Miami gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Meilen pro Stunde. Lediglich bei der Auffahrt auf den Highway wird diese auf 70 Meilen pro Stunde angehoben.

Zusätzliche Info: Das rücksichtslose Fahren kostet demnach 179 Dollar, der Verstoß gegen die Anschnallpflicht 129 Dollar.

Tyreek Hill hatte "keine Ahnung"

Unmittelbar nach der Partie sagte er US-Reportern, die Polizisten hätten ihm mitgeteilt, er sei "zu schnell" und "rücksichtslos" gefahren. Er selbst habe aber "keine Ahnung", warum er überhaupt festgehalten wurde.

"Ich habe wirklich keine Ahnung. Es war nicht respektlos, denn meine Mutter hat mich nicht auf diese Weise erzogen. Sie hat nicht geflucht. Nichts von alledem. Ich versuche immer noch, das herauszufinden. ... Ich weiß immer noch nicht, was passiert ist", so der Passempfänger.

Und weiter: "Aber ich möchte diese Plattform nutzen, um zu sagen: Was wäre, wenn ich nicht Tyreek Hill wäre? Im schlimmsten Fall? Es ist verrückt. Ich will eines Tages Polizist werden. [...] Also habe ich eine Menge Respekt vor Polizisten. Aber offensichtlich gibt es bei jedem ein paar faule Äpfel. ... Ich möchte diese Plattform nutzen, um einen Weg zu finden, das Ganze zum Positiven zu wenden.“ 

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NFL: Dolphins geben Statement ab

Die Miami Dolphins haben das Verhalten der Polizisten bei der Verkehrskontrolle als unverhältnismäßig hart kritisiert. "Wir sind traurig über das übermäßig aggressive und gewalttätige Verhalten der Polizeibeamten", hieß es in dem Statement der Franchise: "Es ist sowohl ärgerlich als auch herzzerreißend zu sehen, wie genau die Menschen, denen wir vertrauen, dass sie unsere Gemeinschaft beschützen, solch unnötige Gewalt und Feindseligkeit gegenüber diesen Spielern anwenden."

Zuvor hatte die Polizei Videoaufnahmen von Bodycams der Kontrolle veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie Hill in seinem schwarzen Sportwagen sitzt, durch das Fenster mit einem Polizeibeamten spricht. Anschließend wird die Tür seines Wagens aufgerissen, der Football-Profi herausgezerrt und auf dem Boden liegend von mehreren Beamten fixiert. "Ich weiß noch immer nicht, was passiert ist", sagte Hill nach dem NFL-Auftaktspiel gegen die Jacksonville Jaguars (20:17) und übte Kritik: "Was wäre, wenn ich nicht Tyreek Hill wäre? Gott weiß, was diese Jungs getan hätten."

Die Dolphins schrieben in ihrem Statement, dass dies "eine Erinnerung" sei, dass nicht jede Situation wie diese friedlich endet, und wir sind dankbar, dass es in dieser der Fall war."

Es gebe "einige Beamte, die ihre Verantwortung und ihren Einsatz mit fehlgeleiteter Macht verwechseln", hieß es weiter: "Wir loben das MDPD (Miami Dade Police Department, d. Red) dafür, dass es die richtigen und notwendigen Maßnahmen ergriffen und dieses Filmmaterial so schnell veröffentlicht hat, fordern es jedoch auch auf, ebenso schnell und entschieden gegen die Beamten vorzugehen, die sich so verabscheuungswürdig verhalten haben."

Auch Polizei äußert sich

Die Polizeibehörde gab inzwischen selbst ein Statement heraus, das die Vorgänge rund um Hills vorübergehende Festsetzung erklären soll.

Demnach seien Hill die Handschellen angelegt worden, um die Sicherheit der Beamten zu gewährleisten. "Um es klar zu sagen: Er wurde nie verhaftet. Er wurde festgesetzt, um die Sicherheit der Beamten sicherzustellen, da er zuvor in einer Art und Weise gefahren war, mit der er sich und andere großer Gefahr ausgesetzt hat", wird Steadman Stahl, Präsident der Polizeivereinigung von Südflorida, zitiert.

Demnach sei der Dolphins-Star "nicht sofort kooperativ" gewesen. Zudem habe er sich nach dem Anlegen der Handschellen geweigert, sich auf den Boden zu setzen, weshalb er am Boden festgehalten wurde. Der Darstellung der Polizei zufolge sei die Situation binnen weniger Minuten geklärt worden, Hill habe zwei Strafzettel erhalten und wurde freigelassen.

Polizist vorübergehend suspendiert

Stephanie V. Daniels, die Direktorin der zuständigen Behörde in Miami, hatte ihrerseits zuvor in einem Statement verlauten lassen: "Nach dem Vorfall mit Tyreek Hill habe ich eine interne Untersuchung eingeleitet, um eine gründliche Überprüfung der Angelegenheit zu gewährleisten. Einer der in den Vorfall verwickelten Beamten wurde für die Dauer der Ermittlungen freigestellt. Ich verpflichte mich zu Transparenz und Verantwortlichkeit gegenüber der Gemeinschaft in jeder Situation, in die meine Beamten verwickelt sind."

Als Hill wiederum darüber informiert wurde, antwortete er: "Das sollte Ihnen alles sagen, was Sie wissen müssen. Ich bin nur froh, dass meine Teamkollegen da waren, um mich in dieser Situation zu unterstützen."

An seiner Leistungsfähigkeit änderte die kurzzeitige Verhaftung übrigens nichts. Hill brachte es beim 20:17-Sieg gegen die Jaguars auf sieben Receptions für 130 Yards und einen Touchdown. Selbiger war ein beeindruckender 80-Yards-Touchdown-Pass von Quarterback Tua Tagovailoa.

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