Englands "Traum wahr werden lassen": Tuchel ruft WM-Titel als Ziel ...

2 Tage vor

Bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer der Three Lions hat Thomas Tuchel keinen Hehl aus seinen ambitionierten Zielen gemacht: Der WM-Titel soll her! Der Deutsche ist sich der Herausforderung bewusst - und der "Ungewissheit", die auf ihn warte.

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Ein zufriedener Chef und ein glücklicher Trainer: FA-Chef Mark Bullingham (li.) und Thomas Tuchel. IMAGO/Shutterstock

Das "Good Luck" des Journalisten hätte man auch falsch verstehen können. Erst Sekunden zuvor hatte Thomas Tuchel betont, als neuer Nationaltrainer Englands alles versuchen zu wollen, "um einen zweiten Stern auf das Trikot" zu bekommen, also ein zweites Mal nach 1966 Weltmeister zu werden. "Viel Glück" dabei ... wobei der Reporter dies natürlich nicht abfällig meinte, wie er nach dem Gelächter der Kollegen nachschob.

Auf der Vorstellungspressekonferenz des neuen Cheftrainers der Three Lions wiederholte der 51-Jährige immer wieder sein großes Ziel, das der ganzen Nation: den "Traum wahr werden zu lassen" - also Weltmeister zu werden.

Der LIVE!-Ticker zum Nachlesen: England stellt Nationaltrainer Tuchel offiziell vor

18 Monate Vertragslaufzeit? "Habe ganz gute Erfahrungen damit"

"Jetzt muss ich den Ansprüchen natürlich auch gerecht werden", meinte Tuchel im Bezug auf die Titel-Durststrecke. "Ich weiß, dass hier einige Trophäen fehlen. Ich will helfen, es möglich zu machen." Dafür hat er erstmal bis nach der WM 2026 Zeit, sein Vertrag ist zunächst auf 18 Monate ausgelegt, beginnend im Januar 2025. Danach werde man sich zusammensetzen und weiterschauen.

"Ich persönlich habe ganz gute Erfahrungen mit 18 Monaten gemacht, manchmal auch etwas unglückliche", scherzte Tuchel über seine bisherigen Amtszeiten, die zuletzt bei Bayern und Chelsea jeweils rund eineinhalb Jahre hielten. "Ich arbeite an meiner Langlebigkeit."

Gleichzeitig sei es Tuchel selbst auch wichtig gewesen, einen vorher definierten Zeitrahmen für seine Tätigkeit als Nationaltrainer zu haben. Schließlich sei es auch für ihn ein "Schritt ins Ungewisse". Er sei es gewohnt, "täglich mit dem Trainerstab und den Spielern zusammenzuarbeiten, sie täglich auf dem Trainingsgelände beeinflussen zu können. Die neue Aufgabe wird nun ganz anders." Der Zeitrahmen könne ihm nun helfen, den "Fokus" auf die Ziele zu halten.

Tuchel - Figure 2
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Tuchel als Coach der Three Lions: Kann er das?

Thomas Tuchel ist nun auch offiziell englischer Nationaltrainer. Kann ein so akribischer und detailversessener Coach überhaupt eine Nationalmannschaft trainieren - und was bedeutet der Schritt für Tuchels Karriere? kicker-Reporter Frank Linkesch klärt auf.

vor 5 Stunden 09:52 Minuten

Kein englischer Pass, dafür viel Leidenschaft

Vor dem Druck, der auf einem englischen Nationaltrainer lastet, habe Tuchel keine Angst. Das beeinflusse ihn bei seiner Entscheidungsfindung nicht, betonte er. Allerdings prasselte seit der Bekanntgabe der Tuchel-Verpflichtung - der sich unter ungefähr zehn Kandidaten durchgesetzt hat - auch einiges an Kritik auf die FA ein, sich nicht für einen englischen Fußballlehrer entschieden zu haben.

"Sorry, aber ich habe nur einen deutschen Pass", reagierte Tuchel mit einem Augenzwinkern auf diese Kritik. Die Zweifler werde er mit seiner Leidenschaft und seinem "Stolz, der Trainer Englands zu sein" überzeugen, meinte Tuchel, Und: "Wir werden sie mit Ergebnissen überzeugen und mit der Art, wie wir Fußball spielen." Seine Trainerpersönlichkeit beschrieb er als "sehr emotional. Ich liebe, was ich tue und bin leidenschaftlich, was Fußball angeht."

Es fühlt sich schon jetzt groß an, wie ein Privileg.

Allein mit Leidenschaft und Emotionen wird es aber nicht klappen mit dem zweiten WM-Titel nach 1966. In seine sportlichen Pläne wollte Tuchel aber noch keinen Einblick gewähren - auch nicht in seine Pläne mit dem bisherigen Kapitän Harry Kane. Gespräche mit Spielern habe es bislang noch nicht gegeben. Er habe eine sehr hohe Meinung von dem Bayern-Stürmer, "er ist auf dem Weg zur Legende". Ob er Kapitän bleiben wird oder nicht, für diese Frage sei es aber noch zu früh.

Im nächsten Länderspielfenster Mitte November wird erneut Interimstrainer Lee Carsley die Entscheidungen treffen und die Kapitänsbinde verteilen, bevor Tuchel endgültig nach England zurückkehrt, was "immer mein Ziel" gewesen sei. Steht er nun vielleicht vor seiner größten Herausforderung als Trainer? "Ich habe sehr schnell verstanden, dass es ein wichtiger Job ist", meinte Tuchel nur . Ein Vergleich mit den vorherigen Aufgaben sei schwierig, aber: "Es fühlt sich schon jetzt groß an, wie ein Privileg." Ein Privileg geknüpft an sehr hohe Erwartungen.

pja, ski

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