Schüsse in Florida: Trump erhebt schwere Vorwürfe gegen Biden ...

2 Tage vor
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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris für den mutmaßlichen Anschlagsversuch auf ihn mitverantwortlich. »Er hat die Rhetorik von Biden und Harris geglaubt, und er hat danach gehandelt«, sagte Trump dem US-Medium Fox News über den festgenommenen Verdächtigen. »Ihre Rhetorik führt dazu, dass auf mich geschossen wird, obwohl ich derjenige bin, der das Land retten wird, und sie diejenigen sind, die das Land zerstören.«

Der Republikaner bezeichnete Biden und Harris als »Feinde im Inneren« und nannte sie »die wahre Bedrohung«. Wenig später legte der 78-Jährige auf seiner Plattform Truth Social nach: »Wegen dieser kommunistischen linken Rhetorik fliegen die Kugeln, und es wird nur noch schlimmer werden!«

US-Präsident Joe Biden äußerte sich kurz nach den Anschuldigungen Trumps bei einer Veranstaltung in Philapelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Er warnte davor, Gewalt weiter anzustacheln. Sie löse nichts und trage nur zu Spaltung bei. »Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sie zu verhindern, und dürfen ihr niemals Sauerstoff geben«, so Biden. »In Amerika klären wir unsere Differenzen friedlich an der Wahlurne und nicht mit der Waffe«, sagte Biden.

Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) hatte der Secret Service den bewaffneten Verdächtigen, den 58 Jahre alten Ryan Wesley Routh, wenige Hundert Meter vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump entfernt in den Büschen am Zaun um dessen Golfplatz in West Palm Beach entdeckt. Beamte schossen auf ihn. Der Mann flüchtete den Angaben zufolge in einem Auto und wurde kurze Zeit später auf einer Autobahn in der Nähe festgenommen. Sein genaues Motiv wirft weiter Fragen auf.

Anklage gegen Verdächtigen erhoben

Gegen Routh wurde am Montagvormittag (Ortszeit) vor einem Bundesgericht in Florida Anklage erhoben. Ihm werden der Besitz einer Feuerwaffe als verurteilter Straftäter und der Besitz einer Feuerwaffe mit unkenntlich gemachter Seriennummer vorgeworfen, wie aus einem Dokument hervorging, das mehrere US-Medien übereinstimmend veröffentlichten. Gegen den Mann könnte noch in weiteren Punkten Anklage erhoben werden, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit vertrauten Strafverfolgungsbeamten.

Der Mann habe bei seinem ersten Erscheinen vor Gericht einen dunklen Gefängniskittel getragen, seine Füße und Hände in Fesseln, berichtete CNN weiter. Eine Haftanhörung sei für den 23. September, die Anklageverlesung für den 30. September geplant.

Erst im Juli hatte es einen Anschlag auf Trump gegeben, als ein Schütze im US-Bundesstaat Pennsylvania während einer Wahlkampfveranstaltung das Feuer auf Trump eröffnete. Der Republikaner wurde am Ohr verletzt, ein Besucher kam ums Leben. Sicherheitskräfte töteten den Schützen, dessen Motiv bis heute nicht klar ist. Der Vorfall erschütterte den Wahlkampf. Politikerinnen und Politiker verurteilten über Parteigrenzen hinweg jegliche politische Gewalt.

Warnungen vor Gewalt – und weitere Schuldzuweisungen

Sowohl Biden als auch Harris hatten auch nach dem neuen Vorfall betont, dass für Gewalt in den USA kein Platz sei. »Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Vorfall nicht zu weiterer Gewalt führt«, mahnte Harris.

Der Vorfall auf dem Golfplatz in Florida wirft erneut Fragen zur Sicherheit der Präsidentschaftskandidaten auf. Dem Verdächtigen scheint es immerhin gelungen zu sein, mit einem Gewehr bis auf Hunderte Meter an Trump heranzukommen. Biden sprach sich am Montag für eine Stärkung des Secret Service aus. Die Personenschützer bräuchten mehr Hilfe, sagte er. »Und ich denke, der Kongress sollte auf diesen Bedarf reagieren.« Auch der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, forderte mehr Schutz.

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