Trauerfeier für Luise (12): Pfarrer richtet Worte der Familie an die ...

23 Mär 2023
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Erstellt: 23.03.2023, 09:02 Uhr

Von: Victoria Krumbeck

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Die Trauerfeier für die getötete Luise aus Freudenberg fand am Mittwoch um 18 Uhr statt. Die Öffentlichkeit konnte per Audiostream in der Aula der Freudenberger Gesamtschule teilnehmen.

Trauerfeier für getötete Luise aus Freudenberg: Audiostream für Öffentlichkeit an GesamtschuleMord an 12-jähriger Luise: Mutmaßliche Täterinnen selbst noch KinderTrauerfeier in Freudenberg: Pfarrer richtet Worte der Familie an die Trauernden

Update vom 22. März, 23.50 Uhr: Nach der Trauerfeier für die 12-jährige getötete Luise in der evangelischen Kirche in Freudenberg und deren Audio-Übertragung in die Aula ihrer Schule legt sich wieder die Stille über den kleinen Ort. Zuvor hatten laut Informationen der Siegener Zeitung rund 270 Gäste in der Kirche für den Gottesdienst versammelt. Weitere rund 600 Trauernde seien es unterdessen in und an der Schule gewesen. Zum Abschied wurden auf dem Gelände der Gesamtschule Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Einige Menschen hätten zudem Luftballons in Gedenken an das Mädchen steigen lassen.

Zahlreiche Menschen verfolgen auf dem Hof der Gesamtschule die Trauerfeier, die aus der Kirche übertragen wird.

Zahlreiche Menschen verfolgen auf dem Hof der Gesamtschule die Trauerfeier, die aus der Kirche übertragen wird. © Federico Gambarini/dpaTrauerfeier in Freudenberg: Pfarrer richtet Worte der Familie an die Trauernden

Update vom 22. März, 18.45 Uhr: Nach der Predigt folgte in der Trauerfeier für die 12-jährige eine Gesangseinlage und ein gemeinsames „Vater unser“. Anschließend sprach der Pfarrer im Namen von Luises Familie noch einige „Worte des Dankes“ aus, wie in der Live-Übertagung der Ruhr Nachrichten weiter zu sehen ist. „Danke Ihnen und euch, die heute hier in die Kirche gekommen sind und in der Aula waren. Es tut so gut, nicht alleine zu sein“, richtete er im Namen der Familie aus. Sie bedanke sich bei allen, die in den letzten Tagen an Luise gedacht, für sie gebetet und Abschied in irgendeiner Form genommen haben.

Der Sarg von Luise steht in der evangelischen Kirche in Freudenberg, in der der Trauergottesdienst stattfinden wird.

Der Sarg von Luise steht in der evangelischen Kirche in Freudenberg, in der der Trauergottesdienst stattfinden wird. © -/Evangelische Kirchengemeinde Freudenberg/dpa

Ein besonderer Dank gelte auch den Einsatzkräften, „die alles gegeben haben, um Luise noch rechtzeitig zu finden“. Sie hätten in ihrer Suche nach dem Mädchen „nichts unversucht gelassen“. Das habe der Familie Hoffnung gegeben. „Mögen eure kommenden Einsätze ein anderes Ende finden“.

Zuletzt wollte sich die Familie auch bei der Polizei und allen weiteren Einsatzkräften bedanken, die nach Luises Tod im Einsatz waren und die Familie seit dem tragischen Schicksalsschlag begleitet haben. Sie hätten ermöglicht, dass sich die engsten Angehörigen von Luise „in Würde und Nähe verabschieden“ konnten. Nach etwa einer halben Stunde war die Trauerfeier größtenteils zu Ende.

Trauerfeier für getötete Luise (12): Pfarrer wählt eindringliche Predigt

Update vom 22. März, 18.23 Uhr: Viele Mitschülerinnen und Mitschüler der getöteten Luise sowie zahlreiche Freudenberger Bürger kamen am Mittwochabend in der Aula ihrer Schule und auf dem Schulhof zusammen, wo es eine Tonübertragung der Trauerfeier für die Zwölfjährige gibt.

Video-Aufnahmen der Ruhr Nachrichten zeigen viele Menschen, die auch draußen vor dem Schulgebäude der Gottesdienst-Übertragung zu hören. „Heute sind wir hier, an ihrem Sarg. Um uns gemeinsam an Luise zu erinnern. Um von ihr Abschied zu nehmen.“ sagte Gemeindepfarrer Thomas Ijewski zu Beginn in der kleinen evangelischen Kirche der Stadt.

Zahlreiche Menschen verfolgen auf dem Hof der Gesamtschule die Trauerfeier, die aus der Kirche übertragen wird.

Zahlreiche Menschen verfolgen auf dem Hof der Gesamtschule die Trauerfeier, die aus der Kirche übertragen wird. © Federico Gambarini/dpa

„Die Welt hörte auf sich zu drehen, der Boden unter euren Füßen war weggerissen“, richtete er sich wenig später in seiner Predigt an die Angehörigen. Trotzdem versuchte der Pfarrer Trost zu spenden: „Wir finden Trost in der festen Gewissheit, dass eure ‚Liese‘ sogar in ihrem Tod noch Gutes bewirken kann. Mit ihrem Tod, so habt Ihr mir geschrieben, hat Luise vieles bewirkt. Wildfremde Menschen gehen plötzlich aufeinander zu, sprechen miteinander, teilen ihre Gefühle.“ Sie würden sich gegen gemeinsam gegen den Hass stellen, der keine Chance haben dürfe. Menschen, die laut Ijewski zuvor vielleicht noch Fremde waren.

Update vom 22. März, 17.45 Uhr: In wenigen Minuten beginnt die Trauerfeier für die getötete Luise (12). Der in der Kirche stattfindende Teil der Feier wird lediglich im engsten Kreise abgehalten. Allerdings wird die Veranstaltung per Audio-Stream in die Aula und auf den Schulhof der Gesamtschule, auf die Luise ging, übertragen.

Medien vor Ort berichten von bedrückender Atmosphäre in der gesamten Stadt. Wenige Minuten vor dem Start der Trauerfeier fülle sich die Aula der Schule bereits, berichten die Ruhr Nachrichten. Auf dem Schulhof seien Blumenkränze niedergelegt worden, auch ein Kondolenzbriefkasten wurde aufgestellt. Rund um das Schulgelände haben sich bereits zahlreiche Trauernde versammelt.

Derweil sorgt die Trauerfeier in der evangelischen Kirche in Freudenberg für einen regelrechten Großeinsatz der Polizei. Die Zufahrten zum Teil der Altstadt, in der die Kirche liegt, sind durch Fahrzeuge der Beamten abgesperrt.

Update vom 22. März, 13.27 Uhr: Mit einer Trauerfeier wird am frühen Mittwochabend der getöteten Luise gedacht. Die Trauerfeier solle auf Wunsch von Luises Familie kurz gehalten werden, sagte eine Polizeisprecherin. Gemeindepastor Thomas Ijewski werde die Predigt halten, teilte der Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein mit. Prominente Gäste aus der Politik werden nicht erwartet. Die Polizei will mit einem großen Einsatz dafür sorgen, dass die Trauerfeier nicht gestört wird.

Auf dem Gelände des Schulzentrums können auch Bürger an der Audioübertragung der Trauerfeier teilnehmen. Auf dem Schulhof sollen dafür Lautsprecher aufgestellt werden. Am Tatort, der in Rheinland-Pfalz direkt an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen liegt, erinnern Blumen, Kerzen und bemalte Steine an Luise. Am Wochenende waren noch einmal viele Menschen an der abgelegenen Stelle im Wald einige Kilometer von Freudenberg entfernt vorbeigekommen, hatten innegehalten und Dinge als Zeichen ihrer Anteilnahme abgelegt. „Trauer und Fassungslosigkeit liegen wie eine tonnenschwere Last auf unserer Stadt“, sagte die Bürgermeisterin von Freudenberg, Nicole Reschke.

Schüler und Lehrer an Luises Schule nahmen sich nach der Tat knapp eine Woche Zeit, um über die Ereignisse zu sprechen und gemeinsam zu trauern. Auch die Angebote der Freudenberger Kirchen wurden von vielen Menschen angenommen. In der evangelischen Kirche liegt seit der Tat ein Kondolenzbuch aus, Notfallseelsorger stehen für Gespräche bereit.

Trauerfeier für Luise: Audiostream aus der Kirche

Update vom 22. März, 6.48 Uhr: Der gewaltsame Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg hat ganz Deutschland schockiert. Am Samstag (11. März) wurde das Mädchen als vermisst gemeldet, am darauffolgenden Sonntagmorgen fand man ihren leblosen Körper in einem Waldstück. Zwei Mädchen haben gestanden, sie mit einem Messer erstochen zu haben.

Nun nehmen Familie und Freunde Abschied von ihr. Die Trauerfeier findet am heutigen Mittwochabend (22. März, 18 Uhr) ohne Kameras im persönlichen Kreis statt, doch es wird einen Audiostream aus der Kirche geben.

StadtFreudenbergBundeslandNordrhein-WestfalenEinwohnerzahl17.677 (Stand: Dezember 2021)Ort der TrauerfeierEvangelische Kirche Freudenberg
Trauerfeier für getötete Luise (12) aus Freudenberg: Familie und Freunde nehmen Abschied

Erstmeldung vom 21. März: Freudenberg – Der Schock nach dem Tod der ermordeten Luise (12) aus Freudenberg sitzt noch tief. Das Mädchen wurde an einem Sonntagmorgen (12. März 2023) leblos in einem Waldstück gefunden. Sie starb an zahlreichen Stichverletzungen — die mutmaßlichen Täterinnen sind noch Kinder. Am Mittwoch (22. März) findet für Luise eine Gedenkfeier in Freudenberg statt. Die Öffentlichkeit kann per Audiostream an der Trauerfeier teilnehmen.

Trauerfeier für getötete Luise (12) aus Freudenberg - Öffentlichkeit kann Audiostream verfolgen

„Es gibt keine Worte, um das Unbegreifliche zu begreifen. Für uns steht die Welt still“, diese zwei Sätze schrieb die Familie von Luise in einer Traueranzeige in der Siegener Zeitung. Zusätzlich kündigte sie für Mittwoch, den 22. März, eine Gedenkfeier für Luise an. Diese findet im persönlichen Kreis in der Evangelischen Kirche Freudenberg statt. Wer an der Gedenkfeier teilnehmen möchte, ist um 18 Uhr in der Aula der Esther-Bejarano-Gesamtschule eingeladen. Dorthin wird ein Audiostream aus der Kirche übertragen.

Fall des getöteten zwölfjährigen Mädchens aus Freudenberg.

Am Mittwoch (22. März) nehmen Familie und Freunde im persönlichen Kreise einer Gedenkfeier Abschied von der getöteten Luise (12) aus Freudenberg. In der Aula der Esther-Bejarano-Gesamtschule wird ein Audiostream aus der Kirche übertragen.  © Christoph Reichwein/dpa

„Wir bitten sehr um Verständnis, dass die Familie und Freunde Luise dort in Ruhe auf ihrer letzten Reise begleiten möchten“, stand in der Traueranzeige. Die Polizei will dafür sorgen, dass die Gedenkfeier ohne Störungen vonstattengeht. Die Kirche in Freudenberg ist seit einer Woche geöffnet, damit Menschen dort trauern und beten können. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst kam am Samstag (18. März) in die Kirche, um sich dort in ein ausliegendes Kondolenzbuch einzutragen.

Mord an 12-jähriger Luise: Mutmaßliche Täterinnen selbst noch Kinder

Der Fall um die getötete Luise ist besonders schockierend, da die mutmaßlichen Täterinnen erst zwölf und 13 Jahre alt sind. Sie sind damit noch strafunmündig und können nicht verurteilt werden. Die beiden Mädchen haben die Tat gestanden und zusammen mit ihren Familien Freudenberg verlassen. Warum die mutmaßlichen Täterinnen Luise getötet haben, ist nicht bekannt. Um die Persönlichkeitsrechte der Mädchen zu schützen, gibt die Polizei nur wenige Informationen zu den beiden mutmaßlichen Täterinnen preis.

Der Fall wurde ans Jugendamt weitergegeben. Die beiden Mädchen sind von einer gewaltigen Hass-Welle im Netz betroffen. Auf TikTok wurde die Identität der Mädchen geteilt, obwohl die Polizei davor warnt. (vk)

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