Tour de France 2025: Am Ende wird es brachial
Der Col de la Loze ist einer der dicken Brocken der Tour 2025. Hier überquert Jonas Vingegaard den Pass im Juli 2023.
Quelle: IMAGO / ZUMA Press Wire
An drei Stellen machte sich das Publikum bei der Präsentation der Tour de France 2025 im Pariser Palais de Congrès mit Ausrufen des Erstaunens bemerkbar: einmal vor Freude, zweimal vor Schreck.
Diese Gefühlsausbrüche löste die dritte und letzte Woche des schwersten Radrennens der Welt aus. Großen Applaus gab es im Kongresszentrum dafür, dass sie mit einer Bergankunft auf dem Mont Ventoux eingeleitet wird. Letztmals war der Monolith in der französischen Provence 2016 im Programm.
Zwei Alpen-Etappen bringen die Fahrer an ihre Grenzen
Danach geht es in die Alpen. Dort haben es besonders die 18. und 19. Etappe in sich. 5.500 Höhenmeter sind zunächst auf den 171 Kilometern von Vif nach Courchevel zu bewältigen, eine abenteuerlich große Ansammlung an Steigungsmetern.
Einen Tag später warten auf der nur 130 Kilometer kurzen 19. Tageswertung zwischen Albertville und La Plagne noch einmal 4.600 Höhenmeter auf die Fahrer, das macht mehr als 10.000 Höhenmeter in zwei Tagen.
Der Slowene Tadej Pogačar dürfte auch bei der Tour de France 2025 Favorit sein. 2024 gewann als dritter Fahrer überhaupt den Giro d’Italia, die Tour de France und den WM-Titel in einem Jahr.30.09.2024 | 1:13 min
Tour 2025 gemacht für Kletterer
An beiden Tagen enden die Etappen oberhalb von 2.000 Metern. Auf dem Col de la Loze, der Bergstation von Courchevel, stoppt der Höhenmesser bei 2.304 Metern, in La Plagne, zwei Tage vor dem Tour-Finale in Paris, bei 2.052 Metern.
"Das ist etwas Besonderes", sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme, womit er einerseits Recht hat, andererseits aber untertrieb. Denn diese Kollektion an Steigungsmetern und -prozenten ist außergewöhnlich.
Die Tour de France der Frauen bleibt diesmal ebenfalls innerhalb der französischen Landesgrenzen, wurde aber um einen Tag auf neun Etappen, erweitert. Das Rennen beginnt am 26. Juli in Vannes in der Bretagne und endet am 3. August in Châtel les Portes du Soleil in den Savoyer Alpen. Die Höchstschwierigkeit wartet am vorletzten Tag: eine Bergankunft auf dem Col de la Madeleine auf 2.000 Metern Höhe.
Große Herausforderungen auch in den Pyrenäen
Mit den Alpenausflügen am 24. und 25. Juli 2025 sind somit die Höchstschwierigkeiten der 112. Auflage gesetzt. Es handelt sich um eine berglastige Version, die es vor allem den Sprintern schwer machen dürfte, das Ziel in Paris überhaupt zu erreichen.
Doch auch in den Pyrenäen warten große Herausforderungen auf die Tour-Starter. Zwischen zwei Bergankünften in Hautacam und Superbagnères hat Streckenarchitekt Thierry Gouvenou ein elf Kilometer kurzes Bergzeitfahren in den Parcours integriert. Diese 13. Etappe führt am 18. Juli von Loudenvielle nach Peyragudes, das Finale weist eine Steigung von 16 Prozent aus.
Auch wenn die Strecke nicht lang ist, der Anstieg auf den letzten drei Kilometern dürfte für große Abstände sorgen.
Die Tour de France führt auch durch Frankreichs Süden, der die Schönheit von Natur und Kultur vereint. Von den Burgen der Pyrenäen führt die Reise über das Zentralmassiv bis in die Provence und an die Côte d'Azur.16.10.2024 | 43:36 min
Wieder ein Duell Pogacar - Vingegaard?
Gouvenou und Prudhomme haben diesmal ein Menü bereitet, das erneut ein Duell der beiden derzeit besten Bergfahrer der Welt erwarten lässt: Titelverteidiger Tadej Pogacar gegen Jonas Vingegaard.
Der Slowene Pogacar gewann in diesem Juli zum dritten Mal die Tour. Angesichts der Leistungen, die er 2024 mit 25 Saisonsiegen vor allem im Gebirge gezeigt hatte, dürfte die Favoritenrolle klar vergeben sein.
Triumph bei Lombardei-Rundfahrt
:Pogacar krönt seine unfassbare SaisonBeim letzten Höhepunkt der Radsport-Saison schmieden fast alle Teams eine Allianz gegen Überflieger Tadej Pogacar. Der Slowene gewinnt trotzdem und stellt eine Uralt-Bestmarke ein.
Die 112. Tour bewegt sich ausschließlich innerhalb der französischen Grenzen. Das war zuletzt nicht immer so, zwischen 2022 und 2024 startete das Rennen in Kopenhagen, Bilbao und Florenz. Der Start erfolgt diesmal am 5. Juli 2025 in Lille, anschließend geht es an die Nordseeküste und von dort nach Westen in Richtung Bretagne.
Ein Sprinter im Gelben Trikot
Die Sprinter, die gegen Ende des Rennens so gequält werden, dürften jedoch den ersten Träger des Gelben Trikots stellen. Denn die Auftaktetappe, ein Rundkurs um Lille, ist flach. Es folgen viele hügelige Abschnitte und erst am achten Tag wieder ein klassisches Flachteilstück, das in Laval endet.
Tour-Direktor Prudhomme ist sehr geschichtsbewusst, weshalb er 40 Jahre nach dem letzten Tour-Sieg eines Franzosen den damaligen Sieger Bernard Hinault besonders ehrt. Die siebte Etappe von Saint-Malo auf die Mur de Bretagne führt durch Yffiniac, Hinaults bretonischer Heimat.
Quelle: Reuters
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