Auto rast in Toskana in Fußgängerzone: Zwei Duisburger ...

6 Stunden vor
Tragisches Ende einer Klassenfahrt: Zwei Schülerinnen aus NRW bei Unfall in Toskana getötet. (Foto aktuell) © N5 Desk/NEWS5/dpa

In der Toskana rast ein Auto in eine Gruppe von Fußgängern. Zwei Schülerinnen aus Duisburg sterben. Weitere Menschen werden verletzt. Was bekannt ist.

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Update 19.9., 15.30 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich erschüttert über den Unfalltod zweier Duisburger Schülerinnen in der Toskana gezeigt. „Man muss sich das vorstellen: Die Kinder gehen auf Klassenfahrt, ein freudiger Anlass, eine Abschlussfahrt – Abschluss der Schulzeit, auch ein bisschen Aufbruch in was Neues – und dann gibt es so ein schlimmes Ereignis, zwei Kinder kommen zu Tode“, sagte Wüst am Rande eines Termins in Wesseling bei Köln. „Das macht mich auch persönlich sehr betroffen.“ Sein Kind zu verlieren, sei wohl das schlimmste, was Eltern passieren könne. „Ich glaube, man kann kaum nachempfinden, was das bedeutet“, sagte Wüst. „Wir trauern mit den Eltern.“

Toskana: Ermittlungen wegen Tötungsdelikts gegen Autofahrerin

Update 19.9., 14.30 Uhr: Gegen die Fahrerin – eine Brasilianerin, die in Italien lebt – wird jetzt wegen eines Tötungsdelikts im Straßenverkehr ermittelt. Die 44-Jährige wurde ebenfalls verletzt, konnte das Krankenhaus aber nach einigen Stunden verlassen. Nach Angaben von Augenzeugen war sie am Mittwochabend mit ihrem schwarzen Pkw gegen 19.00 Uhr durch die belebte Innenstadt gerast. Dabei soll sie auch zwei rote Ampeln missachtet haben. Mehrere Fußgänger wurden frontal erfasst, auch die beiden Deutschen. Die Fahrt endete erst, nachdem die 44-Jährige mit ihrem Wagen mehrere geparkte Autos mitgenommen hatte.

Gemeinde will mit Schweigeminute Opfern gedenken

Die Verletzten wurden in verschiedene Krankenhäuser der Umgebung gebracht. Dabei war auch ein Hubschrauber im Einsatz. Bei der lebensgefährlich Verletzten soll es sich italienischen Medienberichten zufolge um eine etwa 60 Jahre alte Frau handeln. Die Stadtverwaltung von Camaiore kündigte für Freitag eine Schweigeminute in der gesamten Gemeinde an. Bürgermeister Marcello Pierucci sprach den Familien und Freunden der Todesopfer sein Beileid aus.

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Polizei und Einsatzkräfte arbeiten Unglücksstelle. Bei einem Verkehrsunfall in der Toskana sind zwei junge deutsche Frauen ums Leben gekommen. Nach ersten Angaben der italienischen Polizei hatte eine Autofahrerin, eine 44 Jahre alte Frau, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren.© N5 Desk/NEWS5/dpa

Nach dem Unfall werden Lehrer und Schüler der Gesamtschule nun psychologisch betreut. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) versprach: „Wir werden alles tun, um die Schule in dieser Zeit bestmöglich zu unterstützen.“ Zugleich bat sie darum, der Schulgemeinde einen „geschützten Raum für die Aufarbeitung des Geschehens“ zu belassen. In der Schule im Duisburger Stadtteil Neudorf gibt es dafür ein eigenes Zimmer.

In der Gesamtschule in Duisburg mit fast 1300 Schülerinnen und Schülern sind die Bildungsgänge Hauptschule, Realschule und Gymnasium zusammengefasst.© Christoph Reichwein/dpa

Vor der Schule standen am Morgen Lehrkräfte und redeten miteinander. Einige Schüler kamen mit Blumen ans Tor. Für Fremde blieb das Gebäude mit seinen roten Klinkern und den großen Fenstern geschlossen. Viele Schüler sind in diesen Tagen auf Klassenfahrt, andere haben Projektwochen. In der Gesamtschule mit fast 1300 Schülerinnen und Schülern sind die Bildungsgänge Hauptschule, Realschule und Gymnasium zusammengefasst.

Update 19.9., 10.30 Uhr: Bei dem Unfall an der Mittelmeerküste der Toskana mit zwei toten Schülerinnen aus Duisburg ist eine weitere Schülerin verletzt worden. Das teilte eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf mit. Angaben zum Zustand der jungen Frau machte sie zunächst nicht.

Die Schülerinnen besuchten nach Angaben des Schulministeriums die Abschlussklasse Q2 der Gesamtschule Duisburg-Mitte. Sie befanden sich auf einer Oberstufenfahrt in der Toskana.

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Die Schule habe alle Eltern sowie die Schülerschaft entsprechend informiert, so die Sprecherin der Bezirksregierung. Die Schulpsychologie sei an der Schule im Einsatz und berate mit der Schulleitung, welche Unterstützungsmaßnahmen zielführend seien. Die Rückkehr der Schüler und Lehrkräfte aus Italien sei zeitnah geplant.

Toskana: Augenzeugen berichten von Raserin

Update 19.9., 9.18 Uhr: Mehrere Augenzeugen berichteten, dass die Frau mit enorm hoher Geschwindigkeit durch die Innenstadt gerast sei. Dabei soll sie auch zwei rote Ampeln überfahren haben. Mehrere Fußgänger wurden von dem Auto frontal erfasst. Trotzdem sei die Frau weitergefahren, hieß es. Schließlich prallte sie mit dem Wagen in der Nähe eines Hotels auf mehrere geparkte Fahrzeuge. Damit war die Fahrt beendet. Ein Junge berichtete: „Die Frau schien völlig abwesend zu sein. Mit den Augen stierte sie ins Leere.“

Der Bürgermeister von Camaiore, Marcello Pierucci, berichtete, dass die beiden deutschen Schülerinnen als Erste überfahren worden seien. Eine Augenzeugin beschrieb den Wagen im Fernsehsender Rai mit den Worten: „Das war wie eine Gewehrkugel.“ Die Angestellte eines nahegelegenen Hotels sagte zum Ende der Fahrt: „Wir haben einen gewaltigen Knall gehört. Als wäre eine Bombe explodiert.“

Verunglückte gingen in Duisburg-Mitte zur Schule

Update 19.9., 9.14 Uhr: Die beiden jungen Frauen besuchten nach Angaben des nordrhein-westfälischen Schulministeriums die Gesamtschule Duisburg-Mitte. Sie seien Schülerinnen der Abschlussklasse Q2 gewesen und waren auf Studienfahrt in der Toskana. Schulpsychologen seien vor Ort. Die Schule bekomme jegliche Unterstützung. Das Ministerium bat aber darum, zu respektieren, dass die Schulgemeinde einen geschützten Raum für die Aufarbeitung des Geschehens benötige.

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Nach Angaben der Polizei verlor die Autofahrerin, eine 44 Jahre alte Frau mit brasilianischen Wurzeln, am Mittwochabend gegen 19.00 Uhr in der Innenstadt des Badeorts die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Augenzeugen berichteten, dass sie mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen sei.

Die näheren Hintergründe des Unfalls waren auch am Morgen danach noch unklar. Die Polizei entnahm der Frau eine Blutprobe, um festzustellen, ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren. Zum Ergebnis wollte sich ein Sprecher der Straßenpolizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Vormittag aber noch nicht äußern.

Bei der lebensgefährlich Verletzten soll es sich nach italienischen Medienberichten um eine etwa 60 Jahre alte Frau handeln. Die Unfallstelle in der Innenstadt war auch am Morgen danach noch gesperrt.

Bürgermeister von Camaiore äußert sich zum Unfall

Update 19.9., 9 Uhr: Marcello Pierucci, der Bürgermeister von Camaiore, schreibt in einem Facebook-Post: „Die Bilder des schweren Unfalls, der sich heute Abend in Lido ereignet hat, sind schockierend. Auf der Via Italica überfuhr und tötete ein Auto mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zwei deutsche Touristen (etwa 20 Jahre alt).“

Weiter heißt es in dem Post: „So etwas hat es noch nie gegeben. Unser Schock über den Vorfall verbindet sich mit unserem Beileid für die beiden armen getöteten Mädchen und unserem Mitgefühl für die Familien der Verletzten.“

Toskana: Verunglückte Schülerinnen kommen aus Duisburg

Update 19.9., 8.15 Uhr: Die bei einem Verkehrsunfall in der Toskana in Italien getöteten zwei jungen Frauen stammten aus Duisburg. Das teilte das NRW-Innenministerium am Morgen mit. Die beiden Teenager seien Schülerinnen einer Abiturstufe gewesen.

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Die beiden Frauen – Jahrgang 2005 und 2006 – wurden in der Gemeinde Lido di Camaiore am Mittelmeer von einem Auto erfasst, das aus zunächst ungeklärten Gründen in eine Gruppe von Fußgängern fuhr, wie die Gemeinde mitteilte. Nach ersten Angaben der italienischen Polizei hatte die Autofahrerin, eine 44 Jahre alte Frau, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren.

Unfall in Toskana: Zwei Tote, mehrere Verletzte

Erstmeldung 19.9., 6.10 Uhr: Bei einem Verkehrsunfall in der Toskana sind zwei junge deutsche Frauen ums Leben gekommen. Die beiden Teenager – Jahrgang 2005 und 2006 – wurden in der Gemeinde Lido di Camaiore am Mittelmeer von einem Auto erfasst, das aus zunächst ungeklärten Gründen in eine Gruppe von Fußgängern fuhr, wie die Gemeinde mitteilte. Nach ersten Angaben der italienischen Polizei hatte die Autofahrerin, eine 44 Jahre alte Frau, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. Nach dpa-Informationen handelt es sich bei den Todesopfern um Schülerinnen aus Nordrhein-Westfalen, die auf Klassenfahrt waren.

Insgesamt wurden nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sieben Menschen verletzt, darunter die Autofahrerin. Alle wurden ins Krankenhaus gebracht. Eines der Unfallopfer schwebt nach Angaben von Bürgermeister Marcello Pierucci in Lebensgefahr. Die italienische Polizei machte zur Identität der Todesopfer keine näheren Angaben.

Der Unfall ereignete sich am Mittwochabend gegen 19.00 Uhr. Die Autofahrerin soll zwei rote Ampeln überfahren haben und wurde Pierucci zufolge festgenommen. Zudem wurde kontrolliert, ob sie unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand.

„So etwas ist noch nie zuvor passiert“

Dem Bürgermeister zufolge war das Auto mit hoher Geschwindigkeit über eine Kreuzung in der Innenstadt gerast und hatte dann zunächst die beiden Deutschen überfahren. Anschließend riss der Wagen noch weitere Fußgänger um. Schließlich prallte er in der Nähe eines Hotels auf mehrere geparkte Fahrzeuge.

„So etwas ist noch nie zuvor passiert“, sagte Pierucci dem TV-Sender 50Canale. „Das Auto hat alles überfahren, was ihm in die Quere kam, auch nach dem zweiten Aufprall.“

Die Gemeinde Lido di Camaiore liegt direkt am Meer, etwa eine halbe Autostunde westlich von der viel besuchten Stadt Lucca. Die Strandpromenade ist für den Autoverkehr gesperrt. Der Unfall ereignete sich einige Hundert Meter entfernt im Zentrum der Ortschaft. In unmittelbarer Nachbarschaft von Lido di Camaiore befinden sich die beiden bekannten Badeorte Forte dei Marmi und Viareggio.

dpa

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