Toni Kroos: Deutschland ist nicht mehr das Land, das es vor zehn ...

5 Jul 2024

Fußballer Toni Kroos steht am Freitagabend wieder mit der Nationalmannschaft bei der EM auf dem Platz. Vorher macht er mit einem Auftritt im Podcast „Lanz & Precht“ mit ZDF-Moderator Markus Lanz und Philosoph Richard David Precht von sich reden. Er äußert sich darin nämlich nicht nur zu sportlichen Themen.

Toni Kroos - Figure 1
Foto Schwäbische

Sondern etwa auch zur Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft. Es sei „ein Punkt, bei dem man merkt, dass es nachlässt“, kritisiert der 34-Jährige. Dass im Jugendfußball bei Toren teilweise nicht mehr mitgezählt werde, gehe in die „komplett falsche Richtung“. Im Sport und außerhalb ist es für ihn wichtig, nach Erfolg zu streben: „Ich möchte, dass meine Kinder, in dem, was sie machen, versuchen, die Besten zu werden.“

In Spanien habe er weniger Angst um seine Tochter

Für Kroos steht nach der Europameisterschaft in Deutschland das Karriereende an. Er will dann erst mal in Spanien bleiben, sagt Kroos - auch, weil Deutschland nicht mehr das Land sei, „wie vor zehn Jahren, als wir gegangen sind“. Im Vergleich zu Spanien habe er hierzulande ein mulmigeres Gefühl, seine Tochter „abends um 23 Uhr in einer deutschen Großstadt“ rausgehen zu lassen.

Schließlich spricht Kroos über das Thema Migration in Deutschland, es sei „ständig präsent“.

Moderator Markus Lanz und Richard David Precht Foto: Christian Charisius/dpa (Foto: Christian Charisius/dpa)

Bei der EM zeige man gerade wieder, wie offen Deutschland sein könne. Doch in den vergangenen Jahren sei vieles zu „unkontrolliert“ gewesen.

Haltung der Deutschen zu Einwanderern werde "immer geteilter"

Klar sei für ihn, dass bei vielen Einwanderern auch ein gewisser Prozentanteil negativ auffalle - das sei auch unter Deutschen so, betonte Kroos. „Wenn man sie nicht unterscheiden kann von denen die uns nicht guttun, wird es am Ende schwierig. Dann wird auch die Haltung der Deutschen immer geteilter.“ Dabei sei klar, dass das Land viele der Menschen brauche, die einwanderten. Es sei aber nicht gelungen, die Gesellschaft bei dem Thema mitzunehmen.

Auch Moderator Lanz äußert sich: Man habe die Menschen auf vielen Ebenen systematisch überfordert. „Es klemmt an allen Ecken und Enden. Es ist zu voll, es ist zu viel.“ Und wenn jemand Kritik äußere, sei man schnell dabei zu sagen, das sei rassistisch. Er sage aber laut: „Dieses Land ist kein rassistisches Land.“

Hier gibt's das ganze Gespräch zu sehen:

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