Tesla-Stromausfall: Linksextreme wollen Brandanschlag verübt haben

5 Mär 2024
Tesla
Stromausfall in Tesla-Werk Linksextremisten wollen Brandanschlag verübt haben

Stand: 05.03.2024 15:54 Uhr

Am Morgen fiel der Strom in Teilen Brandenburgs aus - auch das Tesla-Werk ist betroffen. Es wurde evakuiert, die Produktion steht still. Eine linksextreme Gruppe erklärte nun, einen Strommast in Brand gesteckt zu haben.

Die als linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" hat sich zu einem "Anschlag auf die Stromversorgung" nahe der Tesla-Fabrik bei Berlin als Protest gegen den US-Autobauer bekannt. "Wir haben heute Tesla sabotiert", heißt es in einem Schreiben der Gruppe. Die Brandenburger Polizei geht von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf.

Die "Vulkangruppe" stand bereits im Jahr 2021 im Verdacht, einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verübt zu haben. Sie warf Tesla damals auf der Internetseite Indymedia.org vor, Tesla sei weder grün, ökologisch noch sozial.

Der Verfassungsschutz Brandenburg schrieb in seinem Bericht 2021 über das Bekennerschreiben. Dort hieß es außerdem: "In den vergangenen Jahren hatten mehrmals Linksextremisten als 'Vulkangruppen' Brandanschläge in Berlin verübt."

Behörden ermitteln bereits wegen Brandstiftung

Die Polizei hatte zuvor bereits erklärt, sie gehe von einem Brandanschlag aus. Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Autofabrik steht nach dem Stromausfall seit dem Morgen still. Die Fabrik in Grünheide wurde in der Frühe evakuiert.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser verurteilte den mutmaßlichen Brandanschlag scharf. "Ein solcher Anschlag auf unsere Strominfrastruktur ist eine schwere Straftat, die durch nichts zu rechtfertigen ist", erklärte die SPD-Politikerin. In den Ermittlungen müsse geprüft werden, ob es politische Motive gebe. "Wenn sich ein linksextremistisches Motiv bestätigt, dann ist das ein weiterer Beleg, dass in der linksextremistischen Szene vor Angriffen auf kritische Energie-Infrastrukturen nicht zurückgeschreckt wird", erklärte sie.

Auch Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen sagte: "Sollten sich die ersten Erkenntnisse bestätigen, handelt es sich um einen perfiden Anschlag auf unsere Strominfrastruktur." Das werde Konsequenzen haben. "Hier wurden Tausende Menschen von der Grundversorgung abgeschnitten und in Gefahr gebracht."

Musk: "Dümmste Ökoterroristen"

Tesla-Chef Elon Musk äußerte sich im Portal X aufgebracht: "Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben", schrieb er auf Englisch. "Die Produktion von Elektrofahrzeugen anstelle von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu stoppen, ist extrem dumm." Dabei schrieb der Tesla-Chef die Wörter "extrem dumm" auf Deutsch.

Strommast in Brand gesteckt

Die Täter hatten nach Ministeriumsangaben am frühen Morgen einen Hochspannungsmast in der Region im Osten Brandenburgs nahe Berlin mutwillig in Brand gesetzt. Das Feuer habe die Hochspannungsleitung so beschädigt, dass die Stromversorgung für die umliegenden Ortschaften und das nahe Tesla-Werk ausgefallen sei. Mittlerweile sei die Versorgung der umliegenden Gemeinden zumindest wieder hergestellt, teilte der Versorger Edis mit.

Das Landeskriminalamt nahm bereits Ermittlungen auf. Der betreffende Strommast stehe frei auf einem Feld und sei nicht umzäunt.

Dieser Mast für Hochspannungsleitungen bei Spreenhagen wurde in Brand gesetzt - und damit die Stromversorgung nicht nur der Tesla-Fabrik, sondern auch Tausender Haushalte unterbrochen.

Seit Tagen gibt es Proteste rund um das Werk. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe der Fabrik besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will.

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