US-Elektroautobauer: Tesla-Aktie knickt nach Quartalszahlen ein
Marktanteile sind wichtiger als steigende Profite. Mit dieser Devise hat der US-Elektroautobauer Tesla in den vergangenen Monaten eine Rabattschlacht mit angezettelt, um die Verkaufszahlen hoch zu halten. Das kostet: Die Bruttomarge fiel im abgelaufenen Quartal auf 17,6 Prozent. Im Vorjahresquartal hatte die Marge noch knapp 24 Prozent betragen. Analysten hatten mit einer Bruttomarge von 18,3 Prozent kalkuliert. Im operativen Geschäft konnte Tesla die Rendite mit 8,2 Prozent immerhin erstmals nach fünf Rückgängen in Folge stabilisieren.
Im neuen Jahr stellt sich Tesla auf Gegenwind ein. Nach US-Börsenschluss warnte der Hersteller am Mittwoch in einem Statement: „Im Jahr 2024 könnte das Wachstum wohl deutlich geringer sein als die Wachstumsrate, die wir im Vorjahr erzielt haben.“ Bis dato hatte Elon Musk (52) Tesla-Anlegern jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent versprochen. Nach jener Rechnung müsste Tesla 2024 rund 2,7 Millionen Neuwagen verkaufen. Damit rechnet Musk nun aber offenbar selbst nicht. Die Nachfrage nach Elektroautos hatte zuletzt geschwächelt.
Neuen Schub könnte Tesla ein kleineres Modell verleihen. Einem Reuters-Bericht zufolge will der Autobauer im Sommer 2025 mit der Produktion eines kompakten Crossovers beginnen. Der Einstiegspreis wird bei etwa 25.000 Dollar vermutet. Musk hatte in der Vergangenheit mehrfach ein Einstiegsmodell unterhalb des Model 3 angedeutet. Nun wird das Projekt mit dem Namen „Redwood“ offenbar konkreter. In der Tesla-Mitteilung vom Mittwoch hieß es, das Team arbeite in der Gigafactory Texas am „Launch des Autos der nächsten Generation“. Die entsprechende Architektur wolle man „so schnell wie möglich“ zur Marktreife führen. Sie soll nicht weniger als den Autobau „revolutionieren“.
Auch beim Umsatz enttäuschte der Konzern. Die Erlöse stiegen im vierten Quartal zwar um drei Prozent auf 25,2 Milliarden Dollar. Das war aber das geringste Wachstum seit mehr als drei Jahren und lag unter den Schätzungen von Experten.
Tesla hatte bereits während des vergangenen Jahres wiederholt die Preise gesenkt, unter anderem wurde das populäre Model Y mit Preisnachlässen von bis zu 25 Prozent verkauft. Dies brachte die Auslieferungen auf Rekordniveau, während die Profitmargen erodierten.