Krimi-Vote: Wie gefiel Ihnen der Serienmörder-»Tatort«?

»Man liest da Unglaubliches«, sagte die Gerichtsmedizinerin im letzten Drittel des München-»Tatorts« mit Kennermiene. »Es gibt Frauen, die sich Dokumentationen von Serienmördern anschauen und dazu masturbieren. Sie vergöttern brutale Mörder und veröffentlichen Listen mit Penislängen.«

Eine dieser Frauen mit problematischer Vorliebe für gestörte Typen, so stellte sich am Ende heraus, war es auch, die den Serienmörder im Film zu seinen Taten antrieb und ihn unterstützte. Dabei nutzte sie den Sadismus des Mannes, um ihn zu immer neuen Gewaltakten anzustacheln, die dieser dann vor laufender Kamera vollzog.

In unserer Kritik schrieben wir : »›Schau mich an‹ ist der 95. »Tatort« des Teams um Batic und Leitmayr seit 1991, im übernächsten Jahr gehen die beiden in Rente. Die aktuelle Folge ist nicht besonders virtuos, besitzt aber eine gewisse Raffinesse, die noch mal die Qualität der beiden Kommissare zeigt. Willig schauen sie in alle Abgründe, die sich vor ihnen auftun. Und das sind eine ganze Menge. Es gibt viele falsche Abzweigungen bei den Ermittlungen und etliche unerwartete Wendungen, aber überall zeigt sich das Gekränktsein der Menschen und ihre Gier nach Aufmerksamkeit in seinen pathologischsten Auswüchsen.«

Der 96. Fall der Münchner Kommissare wurde gerade abgedreht. Er spielt auf einem Nato-Truppenübungsplatz während eines Manövers. Es ist aber noch lange nicht die letzte Folge mit den Kommissaren Batic und Leitmayr. Zum Abschied sollen sie die 100 vollmachen.