Krieg in Syrien: ++ Syrer drängen sich an Grenzübergang im ...

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Syrien Krieg

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Stand: 08.12.2024 12:20 Uhr

Zahlreiche Syrer strömen zur libanesisch-syrischen Grenze, um in ihr Heimatland zurückzukehren. Laut einem Medienbericht ist die iranische Botschaft in Damaskus angegriffen worden. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Syrer drängen sich an Grenzübergang im Libanon Medien: Aufständische greifen iranische Botschaft an ARD-Korrespondentin: Aufständische wollen gemäßigt wirken Israel rückt auf den Golanhöhen vor Regierungschef erklärt sich bereit zu Machtübergabe Islamisten melden Einmarsch in Damaskus Aktivisten: Armee und Sicherheitskräfte haben Flughafen Damaskus verlassen

12:20 Uhr

Kurdische Truppen in Manbidsch vor der Niederlage

Nach Aussagen eines Vertreters der türkischen Sicherheitskräfte haben von der Türkei unterstützte syrische Truppen die Kontrolle über einen Großteil der Gegend um die nordsyrische Stadt Manbidsch errungen. Der Sieg im Kampf gegen die kurdische YPG/PKK, die dort lange die Oberhand hatte, sei sehr nahe, sagte die Person. "Sowohl die Luft- als auch die Landoperationen werden fortgesetzt, um Manbidsch aus den Händen der YPG/PKK zu nehmen."

12:04 Uhr

Expertin: Gemischte Gefühle aus Angst und Hoffnung

Nach dem Sturz Assads hofften viele Menschen im Land auf einen geordneten Übergang und auf Gerechtigkeit, sagt die Syrien-Expertin Scheller im Interview mit tagesschau24. Der Sieg sei nicht nur von der Rebellengruppe HTS allein errungen worden. Deshalb müsse die Macht nun geteilt werden.

12:04 Uhr

Medien: Israel greift Chemiewaffenfabrik in Syrien an

Die israelische Luftwaffe soll nach Medienberichten eine Chemiewaffenfabrik in Syrien angegriffen haben. Hintergrund sei die Sorge, die während der Herrschaft des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad entwickelten Waffen könnten in die Hände von Rebellen fallen, schrieb die Jerusalem Post. Auch der israelische TV-Sender N12 hatte dies zuvor berichtet. Ein israelischer Armeesprecher wollte die Berichte nicht kommentieren. 

11:56 Uhr

Baerbock: Sturz von Assad "erstes Aufatmen"

Außenministerin Annalena Baerbock hat den Sturz des syrischen Regimes von Baschar Al-Assad als "erstes großes Aufatmen" bezeichnet, aber zugleich vor einer erneuten Eskalation gewarnt. "Das Land darf jetzt nicht in die Hände anderer Radikaler fallen - egal in welchem Gewand", warnt die Außenministerin in einer Mitteilung. Sie ruft die Konfliktparteien auf, den "umfassenden Schutz von ethnischen und religiösen Minderheiten wie Kurden, Alawiten oder Christen" zu sichern und einen Ausgleich zwischen den Gruppen anzustreben.

"Wenn die zentralen Akteure von innen und außen nun endlich im Sinne der Menschen in Syrien handeln, könnte der seit Jahren ersehnte und zugleich so schwierige Weg zum Frieden beginnen." Die Bundesregierung sei in intensiver Abstimmung mit den Vereinten Nationen, den Partnern in der EU und dem sogenannten Quad-Format (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland) sowie den regionalen Akteuren und Nachbarn Syriens wie der Türkei und Jordanien. "Das Ende Assads bedeutet für Millionen von Menschen in Syrien ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des Assad-Regimes", fügt sie hinzu.

11:54 Uhr

SPD-Politiker: Humanität gilt für alle

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner äußerte sich zurückhaltend über den Sturz des Assad-Regimes in Syrien. "Es ist gut, dass das Assad-Regime am Ende ist", sagte Stegner dem Spiegel. "Doch auch die Milizen sind keine Leute, die wir uns wünschen." Es sei zu befürchten, dass sie ihre Versprechen nicht halten werden. Deutschland werde humanitär gefragt sein.

Zu Forderungen nach einem neuen Migrationspakt mit der Türkei und Rückführungen von syrischen Flüchtlingen zeigte Stegner sich skeptisch. "Schnellschüsse bringen uns nicht weiter", sagte er. "In Syrien geraten jetzt andere Menschen in Lebensgefahr, Unterstützer von Assad." Humanität gelte aber für alle.

11:52 Uhr

Chronologie eines Regime-Zusammenbruchs

Nachdem der Konflikt zuletzt eingefroren schien, ging der Bürgerkrieg in Syrien Ende November in eine neue Phase. Die Gegner des Regimes von Baschar al-Assad haben innerhalb weniger Tage die Regierungstruppen aus den größten Städten des Landes vertrieben und jetzt auch die Kontrolle über Damaskus übernommen. Damit endet die 24-jährige Herrschaft Assads in Syrien.

11:43 Uhr

CDU-Politiker: Türkei Gewinner des Machtwechsels in Syrien

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat den Umsturz in Syrien als eine "große Befreiung für das Land und die Menschen" bezeichnet. "Die Hölle von Assad ist nach 13 Jahren beendet", sagte Röttgen dem Spiegel. Als großen Gewinner sieht er die Türkei. Präsident Recep Tayyip Erdogan werde versuchen, die Lage innenpolitisch zu nutzen. Er habe ein "immenses Interesse" daran, dass Syrien nicht zerfällt, "um eine Rückführung der drei Millionen Syrer aus der Türkei zu erreichen".

Ob auch syrische Flüchtlinge aus Deutschland zurückkehren können, sei derzeit zu früh zu sagen, fügte Röttgen hinzu. "Aber es gibt ein Momentum für Stabilität." Europa müsse jetzt auf die Türkei zugehen und Kooperationen ausloten.

11:43 Uhr

Aufständische versprechen Schutz staatlicher Einrichtungen

Das syrische Staatsfernsehen hat sein Programm kurzzeitig fortgesetzt. Ein Moderator forderte alle Mitarbeiter des Senders auf, zur Arbeit zurückzukehren. Sie seien in Sicherheit. "Dies ist Damaskus, die Hauptstadt Syriens, wo sich die Tore der Freiheit zum ersten Mal seit vielen Jahren geöffnet haben", sagte er. "Dies ist ein historischer Tag in der modernen Geschichte Syriens." Später sprach er mit Anas Salchadi, einem Kommandeur der Aufständischen, der mit Verbündeten die Hauptstadt gestürmt hatte.

Salchadi sagte, die Aufständischen würden die staatlichen Einrichtungen schützen. Die Botschaft an alle Religionsgemeinschaften in Syrien sei, dass das Land für alle da sei. "Wir werden nicht das tun, was die Familie Assad getan hat", sagte er. Während Salchadi sprach, fiel erst der Ton aus, dann wurde die Sendung unterbrochen. Auf dem Bildschirm erschien ein rotes Banner mit arabischer Schrift, auf dem stand: "Der Sieg der großen syrischen Revolution und der Sturz des verbrecherischen Regimes von Assad."

11:37 Uhr

Freude bei syrischen Geflüchteten in der Türkei

Im nördlichen syrisch-türkischen Grenzgebiet haben mehr als die Hälfte der Bewohner syrische Wurzeln. Viele Kinder von Bürgerkriegsflüchtlingen seien in der Türkei geboren und hätten das Heimatland ihrer Eltern noch nie gesehen, berichtet ARD-Korrespondentin Katharina Willinger aus Kilis in der Türkei. "Dementsprechend groß ist die Freude."

Auch wenn einige Anwohner ihr bereits von Plänen erzählt hätten, nach Syrien zurückzukehren, bedürfe das Vorbereitung. Denn die Menschen hätten Jobs in der Türkei, die Kinder gingen dort zur Schule. "Das ist kein Rückgang, den man sich so vorstellen kann, dass die Menschen zur Grenze strömen und sofort rüber wollen", so Willinger. Denn wenn sie einmal in Syrien seien, könnten sie möglicherweise nicht mehr in die Türkei zurückkehren.

11:05 Uhr

Union rechnet nicht mit neuem Anstieg von Geflüchteten

Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), rechnet nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad vorerst nicht mit einem neuen Anstieg der Flüchtlingszahlen. "Eine zweite große Flüchtlingswelle halte ich zurzeit für unwahrscheinlich, diese haben wir aus Aleppo auch nicht gesehen", sagte Hardt der Rheinischen Post. Ausgeschlossen werden könne das aber nicht, "wenn die scheinbar schon laufenden Gespräche zwischen den Gruppen scheitern sollten und der Bürgerkrieg weiter an Intensivität zunimmt". 

Die Bundesregierung müsse jetzt angesichts dieser neuen und dynamischen Lage auf eine rasche Abstimmung in der EU über das weitere Vorgehen drängen, forderte Hardt. Syrien sei ein Top-Thema für den Europäischen Rat am 19. und 20. Dezember.  

10:39 Uhr

Syrer drängen sich an Grenzübergang im Libanon

Syrer drängten sich auf der libanesischen Seite des Grenzübergangs Masnaa und warteten darauf, nach dem Sturz von Baschar al-Assad wieder nach Syrien zu gelangen. Die libanesischen Sicherheitsbehörden hatten den Grenzübergang über Nacht geschlossen, ihn aber am Morgen wieder geöffnet, sodass Syrer ungehindert aus dem Libanon ausreisen konnten. Die Einreise aus Syrien in das Land wurde dagegen beschränkt.

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP sagte, die syrische Seite der Grenze sei von den dortigen Beamten aufgegeben worden. Er habe gesehen, dass Menschen die Gelegenheit genutzt hätten, um ein Geschäft für zollfreien Einkauf im Niemandsland zwischen den beiden Grenzkontrollpunkten zu plündern.

Menschen warten am Grenzübergang Masnaa im Libanon auf die Einreise nach Syrien.

10:31 Uhr

SPD-Politiker Roth warnt vor religiöser Diktatur in Syrien

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), hat nach der Flucht des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad aus Damaskus gewarnt, die "blutige säkulare Diktatur" durch eine religiös-fundamentalistische Diktatur zu ersetzen. Syrien sei ein multiethnischer und multireligiöser Staat, erklärte Roth im Onlinedienst X. Das Land habe "eine echte Chance auf Frieden, Versöhnung und Stabilität verdient."

10:31 Uhr

Polizei: Menschen feiern in Berlin-Neukölln

Parallel zum Machtwechsel in Syrien haben sich in Berlin-Neukölln feiernde Menschen zu einer Demonstration versammelt. Nach Angaben des Polizeilichen Lagedienstes soll es sich zunächst um eine "relativ kleine Gruppe" gehandelt haben. Zum Anlass der Versammlung machten die Beamten keine Angaben. Besondere Vorfälle seien bislang nicht bekannt, hieß es weiter. Auf Flaggen war der Slogan "Free Syria" zu lesen.

10:23 Uhr

USA wollen Präsenz in Syrien aufrechterhalten

Die Vereinigten Staaten werden ihre Präsenz im Osten Syriens aufrechterhalten und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ein Wiedererstarken des Islamischen Staates zu verhindern. Das erklärte der Beauftragte des US-Verteidigungsministeriums für den Nahen Osten, Daniel Shapiro, auf der Sicherheitskonferenz Manama Dialogue in der Hauptstadt von Bahrain.

Wenige Stunden nach der Ankündigung syrischer Aufständischer, das Regime von Baschar al-Assad gestürzt zu haben, rief Shapiro alle Parteien auf, die Zivilbevölkerung, insbesondere Minderheiten, zu schützen und internationale Normen zu respektieren.

10:23 Uhr

Russland: Botschaftsmitarbeiter wohlauf

Die russische Botschaft in Syrien hat mitgeteilt, dass ihre Mitarbeitern nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und der Einnahme von Damaskus in Sicherheit sind, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS berichtete. "Uns geht es gut", sagte ein Mitarbeiter der russischen Botschaft gegenüber TASS, ohne Einzelheiten über den Verbleib der Diplomaten zu nennen. Am Freitag hatte die Botschaft russische Staatsangehörige aufgefordert, das Land zu verlassen.

10:07 Uhr

Irak evakuiert Botschaft in Syrien

Der Irak hat seine Botschaft in Syrien evakuiert und das Personal in den Libanon verlegt, meldete die staatliche irakische Nachrichtenagentur, Stunden nachdem Rebellen Präsident Bashar al-Assad gestürzt und die Kontrolle über die Hauptstadt übernommen hatten. Die Gründe für die Evakuierung wurden nicht bekannt gegeben.

10:07 Uhr

Medien: Aufständische greifen iranische Botschaft an

In Damaskus haben syrische Aufständische nach Angaben des englischsprachigen iranischen Senders Press TV die Botschaft des Iran gestürmt. Laut Nachrichtenagentur AP haben die Mitarbeiter sie offenbar vorher verlassen, Aufnahmen zeigten zerbrochene Fenster und verstreute Dokumente im Eingangsbereich.

09:46 Uhr

UN-Gesandter: Dialog muss Vorrang haben

Der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Geir Pedersen, fordert alle Syrer dazu auf, dem Dialog und der Einheit Vorrang zu geben und beim Aufbau ihrer neuen Gesellschaftsordnung das internationale Völkerrecht und die Menschenrechte zu respektieren. Der Wunsch von Millionen Syrern sei ein stabiler und integrativer Übergang, teilt er mit. Er stehe bereit, das syrische Volk bei seiner Reise zu einer stabilen und alle umfassenden Zukunft zu unterstützen.

09:39 Uhr

Vereinigte Arabische Emirate: Hoffen auf Ende der Gewalt

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sehen die Verantwortung nun bei den Syrern, um die Zukunft des Landes zu bestimmen. Die größte Gefahr für Syrien seien Extremismus und Terrorismus, sagte Anwar Gargasch, Berater des Präsidenten der VAE, am Rande der Manama-Sicherheitskonferenz in Bahrain.

Alle hofften darauf, dass die Spirale von Chaos und Gewalt in Syrien nun ein Ende habe, sagte er. Nun müsse auch mit dem Iran über die Region gesprochen werden. Auf die Frage, ob der gestürzte syrische Präsident Baschar al-Assad in den Vereinigten Arabischen Emiraten sei, sagte Gargasch: "Ich weiß es nicht."

09:20 Uhr

Bemühungen um geordneten Machtübergang

Das von Islamisten angeführtem Rebellenbündnis und Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali versuchen offenbar, gemeinsam einen geordneten Machtübergang zu organisieren.

Staatliche Institutionen würden bis zu einer Übergabe von al-Dschalali beaufsichtigt, erklärte Rebellenführer Abu Mohammed al-Dscholani. In der schriftlichen Erklärung, die er mit seinem bürgerlichen Namen - Ahmed al-Scharaa - unterzeichnete, ordnete er an, dass sich militärische Kräfte öffentlichen Einrichtungen nicht nähern dürften und Schüsse in die Luft verboten seien.

09:15 Uhr

Wut entlädt sich an der iranischen Botschaft in Damaskus

Aus Damaskus wird Randale an der iranischen Botschaft gemeldet. Der Nachrichtensender Al-Arabija veröffentlichte Videos, in denen Menschen ein großes Plakat am Zaun der iranischen Botschaft abreißen. Auf dem Plakat waren der getötete einflussreiche iranische General Ghassem Soleimani und der ebenfalls getötete Hisbollah-Anführer der Hisbollah abgebildet.

Der Nachrichtensender Al Jazeera berichtete, das Personal der Botschaft sei geflohen und es habe keinen Widerstand gegen die Randalierer gegeben. Der Iran und die von Teheran unterstützte Hisbollah-Miliz waren die wichtigsten Verbündeten der Assad-Regierung. Mit deren Unterstützung gewannen die syrischen Regierungstruppen im Bürgerkrieg wichtige Gebiete zurück und Assad konnte sich an der Macht halten.

08:56 Uhr

Menschen feiern im Stadtzentrum von Damaskus

In der Innenstadt von Damaskus feiern bewaffnete Islamisten und Zivilisten gemeinsam den Sturz des langjährigen Machthabers Assad. Die Hauptstadt fiel offenbar ohne Gegenwehr der Armee an das Rebellenbündnis.

08:39 Uhr

ARD-Korrespondentin: Aufständische wollen gemäßigt wirken

Derzeit ist unklar, wo sich der bisherige syrische Machthaber Baschar al-Assad befindet. Seine Familie soll nach Berichten das Land bereits vor einigen Tagen in Richtung Russland verlassen haben, berichtet ARD-Korrespondentin Kristin Becker. Dies könnte auch Assad planen, dies sei aber Spekulation.

Die Aufständischen hätten angekündigt, staatliche Institutionen vorerst in Ruhe arbeiten zu lassen. Auffällig sei, dass sich der islamistische Rebellenführer Abu Mohammed al-Dscholani gemäßigt darstelle. So seien er und andere Aufständische in Zivilkleidung in staatliche Fernsehen gegangen.

08:24 Uhr

Aufständische: Rücken auch im Nordosten vor

Rebellengruppen rücken nach eigenen Angaben auch im Nordosten des Landes vor. Man habe Gebiete westlich der Stadt Dair as-Saur unter Kontrolle gebracht, sagten die Aufständischen bei einer Ansprache im syrischen Staatsfernsehen. Dieses Gebiet kontrollierten zuvor die syrischen Regierungstruppen mit verbündeten Milizen.

Dair as-Saur liegt am Fluss Euphrat und entlang wichtiger Verkehrs- und Versorgungsrouten zwischen dem östlichen und zentralen Teil Syriens. Nahe der Grenze zum Irak sind dort auch die meisten Ölfelder des Landes sowie ein US-Militärstützpunkt. Gebiete der Stadt werden inzwischen größtenteils von der SDF kontrolliert, die von Kurdenmilizen angeführt werden.

08:02 Uhr

Ministerpräsident al-Dschalali will freie Wahlen

Der syrische Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali plädiert für freie Wahlen in Syrien, damit die Menschen über die Führung des Landes entscheiden können. Das sagte er dem Fernsehsender Al-Arabija. Er sei in Kontakt mit dem Rebellen-Kommandanten Mohammed al-Dscholani, um zu besprechen, wie eine Übergangsperiode organisiert werden könne.

07:53 Uhr

SDF-Rebellen schreiben von Chance auf ein neues Syrien

Maslum Abdi, der Anführer der von kurdischen Kämpfern angeführten und von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), sprach von "historischen" Momenten. Es biete sich die "Chance, ein neues Syrien aufzubauen, das auf Demokratie und Gerechtigkeit basiert und die Rechte aller Syrer garantiert", schreibt Abdi im Onlinedienst Telegram.

07:49 Uhr

Israel rückt auf den Golanhöhen vor

Die israelische Armee hat bestätigt, dass sie Stellungen auf den annektierten Golanhöhen ausbaut und in die Pufferzone vorgedrungen ist. Dies sei notwendig, um die Sicherheit der dort lebenden Menschen zu schützen.

Man mische sich damit nicht in die "internen Ereignisse" in Syrien ein, schreibt die Armee bei X.

07:43 Uhr

Aufständische dringen in Präsidentenpalast ein

Bewaffnete Milizionäre sind im Großraum Damaskus offenbar in den Präsidentenpalast eingedrungen. Der Nachrichtensender al-Arabiya zeigte Aufnahmen der Rebellen, die Palasträume und Gärten erkunden und Fotos machen. In sozialen Medien war auf einem Video zu sehen, wie einige Männer an einem Einfahrtstor in die Luft schießen, an dem mutmaßlich das Palastgelände beginnt.

Die Aufständischen betraten das Gelände zum Palast, der westlich der Hauptstadt liegt, offenbar ohne Widerstand. Syriens Präsident Baschar al-Assad war offenbar kurz zuvor aus Damaskus geflohen.

07:36 Uhr

Armee meldet Aktionen außerhalb von Damaskus

Die syrische Armee meldet anhaltende Operationen gegen "terroristische Gruppen" in den Provinzen Hama, Homs und Deraa. Die Stabilität und Unabhängigkeit des Landes müsse gewahrt werden.

Die Mitteilung folgt auf Meldungen von Rebellengruppen, dass Machthaber Assad Damaskus verlassen hat.

06:57 Uhr

Israel soll auf Golanhöhen vorrücken

Auf den Golanhöhen sollen israelische Panzer in die Pufferzone zu Syrien vorgedrungen sein. Der israelische TV-Sender N12 berichtete, es handele sich um eine Sicherheitsmaßnahme, nachdem der syrische Machthaber aus Damaskus geflohen sein soll. Der Grenzbereich auf den besetzten Golanhöhen sei bereits seit längerem verstärkt worden. Gegenwärtig halte man Angriffe syrischer Rebellen gegen Israel aber für unwahrscheinlich.

Ein israelischer Armeesender sagte, man kommentiere die Berichte nicht. Israel hatte die Golanhöhen 1967 von Syrien erobert und 1981 annektiert.

06:50 Uhr

Opposition im Ausland kündigt Verhandlungen an

Der Führer der größten syrischen Oppositionsgruppe im Ausland, Hadi al-Bahra, hat angekündigt, dass man sich mit arabischen und europäischen Ländern sowie den Vereinten Nationen treffen wolle, um die nächsten Schritte für das Land zu vereinbaren.

Al-Bahra gilt als wichtiger Akteur der Opposition. Wie viel Einfluss er angesichts der neuen Machtverhältnisse in Syrien noch hat, ist aber unklar.

05:55 Uhr

Milizführer kündigt Schutz öffentlicher Einrichtungen an

Das Islamisten-Bündnis will nach Worten des Anführers Abu Mohammed al-Dscholani die Macht friedlich übernehmen. Öffentliche Einrichtungen in der Hauptstadt Damaskus "werden bis zur offiziellen Übergabe unter Aufsicht des früheren Ministerpräsidenten bleiben", teilte al-Dscholani in sozialen Medien mit. Militärischen Kräften sei es strikt verboten, sich diesen Einrichtungen zu nähern, auch Schüsse dürften nicht abgegeben werden.

Die Nachricht in sozialen Medien veröffentlichte al-Dscholani erneut mit seinem bürgerlichen Namen Ahmed al-Scharaa. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass der Milizenanführer seinen Kampfnamen al-Dscholani ablegen und sich - wohl auch mit Blick auf eine mögliche zukünftige Rolle in Syrien - ziviler geben will. In den vergangenen Tagen war er erstmals öffentlich in den Kanälen der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) mit seinem bürgerlichn Namen statt mit seinem Kampfnamen aufgetreten.

05:03 Uhr

Syrische Armee: Herrschaft von Assad ist beendet

Die Armeeführung Syriens hat ihre Offiziere darüber informiert, dass die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad nach dem schnellen Vormarsch der Rebellen beendet sei. Dies teilte ein syrischer Offizier der Nachrichtenagentur Reuters mit. Syrische Dschihadisten erklärten Damaskus für "frei von Assad".

04:50 Uhr

Syriens Regierungschef: Bereit zu Machtübergabe-Prozedur

Angesichts des Siegeszugs islamistischer Kämpfer hat Regierungschef Mohamed al-Dschalali seine Bereitschaft für eine Machtübergabe erklärt. Er sei bereit, die Regierungsgeschäfte abzugeben an "jede Führung, die das syrische Volk bestimmt", und stehe für jegliches Verfahren zur Machtübergabe bereit, sagte al-Dschalili in einem auf seinem Facebook-Konto veröffentlichten Video.

04:47 Uhr

Islamisten: "Tyrann Assad ist geflohen"

Die Islamisten-Allianz in Syrien hat den Sturz seiner Regierung verkündet. "Der Tyrann Baschar al-Assad ist geflohen", teilten die Aufständischen in sozialen Medien mit. "Wir verkünden, dass die Hauptstadt Damaskus (von ihm) befreit wurde." Dies sei der Moment, auf den die Vertriebenen und die Häftlinge lang gewartet hätten, "der Moment der Heimkehr und der Moment von Freiheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung und des Leids".

Gerichtet an die Millionen Flüchtlinge, die durch den Bürgerkrieg vertrieben wurden, erklärten die Aufständischen: "An die Vertriebenen weltweit, ein freies Syrien erwartet euch." Der 8. Dezember markiere "das Ende dieser dunklen Ära" der Unterdrückung unter Assad und seinem Vater Hafis al-Assad, die das Land mehr als 50 Jahren regierten.

04:35 Uhr

Augenzeugen: Jubel am zentralen Platz in Damaskus

Im Zentrum der Hauptstadt Damaskus ist Jubel ausgebrochen. Anwohner klatschten dort auf der Straße und einige waren beim Gebet zu beobachten, wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur dpa berichteten. In sozialen Netzwerken machten Videos von Anwohnern die Runde, die auf einen Panzer klettern und feierliche Gesänge anstimmen. Einige tanzten demnach, andere riefen: "Gott segne das neue Syrien." Laut Augenzeugen waren Freudenschüsse zu hören. Auch in der Metropole Istanbul in der benachbarten Türkei, wo mehr als drei Millionen Syrer leben, gab es Videos zufolge in der Nacht Jubel und Gesänge, berichtet dpa.

Anwohner jubeln, als sie sich auf einer Straße im Damaszener Vorort Jaramana versammeln.

04:04 Uhr

Syrischer Präsident Assad soll Damaskus verlassen haben

Syriens Machthaber Baschar al-Assad soll die Hauptstadt Damaskus mit unbekanntem Ziel verlassen haben. Das berichteten zwei hochrangige Armeeoffiziere der Nachrichtenagentur Reuters. Auch der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, sagte dies der Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf syrische Offiziere in Damaskus.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben der Konfliktparteien oder von Beobachtern zum Kriegsgeschehen können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

03:46 Uhr

Islamisten dringen nach eigenen Angaben in Hauptstadt Damaskus ein

Die regierungsfeindlichen islamistischen Kämpfer in Syrien haben nach eigenen Angaben damit begonnen, in die Hauptstadt Damaskus einzudringen. Das erklärte die Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) im Onlinedienst Telegram. Auch die Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass die Aufständischen eine Offensive auf Damaskus gestartet hätten.

Die islamistischen Kämpfer erklärten zudem, sie seien in das berüchtigte Sednaja-Gefängnis eingedrungen. Sie sprachen von einem "Ende der Ära der Tyrannei" in dem Gefängnis. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte laut Nachrichtenagentur AFP mit, die Türen des Gefängnisses seien für "Tausende Häftlinge" geöffnet worden, die "während der gesamten Herrschaft des Regimes" vom Sicherheitsapparat gefangen genommen worden seien.

03:56 Uhr

Aktivisten: Armee und Sicherheitskräfte haben Flughafen Damaskus verlassen

Die syrische Armee und die Sicherheitskräfte haben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte den Flughafen der Hauptstadt Damaskus verlassen. Die Organisation teilte unter Berufung auf ihre Quellen mit, dass Offiziere und Soldaten der Regierungstruppen angewiesen worden seien, sich vom internationalen Flughafen von Damaskus zurückzuziehen. Einwohner von Damaskus sagten derweil der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten Schüsse in der Stadt gehört.

02:48 Uhr

Kreise: Hisbollah zieht Kämpfer aus Syrien ab

Die mit der syrischen Regierung verbündete libanesische Hisbollah zieht nach Angaben aus dem Umfeld der Miliz ihre Kämpfer aus der syrischen Stadt Homs und den Außenbezirken der Hauptstadt Damaskus ab. Die Miliz habe ihre Kämpfer in den vergangenen Stunden angewiesen, sich aus Homs zurückzuziehen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld der Hisbollah. Einige von ihnen sollten nach Latakia in Syrien gehen, andere in die Region Hermel im Libanon.

02:36 Uhr

Syrische Rebellen feiern Eroberung der Stadt Homs

Am frühen Morgen haben Islamisten eigenen Angaben zufolge die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Homs übernommen. Tausende Einwohner von Homs strömen auf die Straßen, feiern und singen "Assad ist weg, Homs ist frei" und "es lebe Syrien und nieder mit Bashar al-Assad", wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Homs ist die wichtigste Stadt in Zentralsyrien und ein Verkehrsknotenpunkt, der für die Verbindung zur Hauptstadt Damaskus und zur Küste entscheidend ist.

Am 27. November war der Bürgerkrieg in Syrien mit der Offensive der Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) plötzlich wieder aufgeflammt. Innerhalb kurzer Zeit übernahmen die Aufständischen die Kontrolle über viele Orte, darunter Aleppo und Hama, weitgehend kampflos. Das Bündnis strebt den Sturz der syrischen Regierung an.

03:56 Uhr

Der Liveblog vom Samstag

Die islamistischen Aufständischen sind offenbar in Homs weiter vorgedrungen und kontrollieren dort mehrere Stadtteile. Syriens staatliche Nachrichtenagentur hat Gerüchte dementiert, wonach Präsident Assad das Land verlassen hat. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

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