Helen Fares: SWR-Moderatorin boykottiert in Video israelische ...

19 Tage vor

Panorama Helen Fares

SWR-Moderatorin wirbt für Anti-Israel-App – Sender entbindet sie von Aufgaben

Stand: 10:59 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten

SWR Moderatorin Helen Fares - Figure 1
Foto DIE WELT

SWR-Moderatorin wirbt auf Instagram für Anti-Israel-App

Ein Video der SWR-Moderatorin Helen Fares hat Empörung ausgelöst: Auf ihrem privaten Instagram-Kanal teilte die 29-Jährige eine Aufnahme, in der sie eine App nutzt, die dabei helfen soll, Produkte mit Israel-Bezug zu identifizieren – um sie dann boykottieren zu können.

Quelle: WELT TV

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Die SWR-Journalistin Helen Fares rief in einem Instagram-Video dazu auf, mithilfe einer App Produkte mit Israel-Bezug aus dem Supermarkt zu boykottieren. Der Sender reagierte am Montag und kritisierte, dass Fares „Neutralität in ihren Social-Media-Aktivitäten vermissen“ lasse.

Ein Video der SWR-Moderatorin Helen Fares hat Empörung ausgelöst. Auf ihrem privaten Instagram-Kanal teilte die 29-Jährige eine Aufnahme, in der sie eine App nutzt, die dabei helfen soll, Produkte mit Israel-Bezug zu identifizieren – um sie dann boykottieren zu können.

Der SWR reagierte am Montag und entband Fares von ihren Moderationsaufgaben. Sie werde nicht mehr das digitale Dialog-Format „MixTalk“ moderieren, hieß es in einer Pressemitteilung. Als Grund nannte der SWR, dass Fares „wiederholt auf ihrem privaten Social-Media-Account extreme politische Positionen geäußert“ habe. Dabei ging es um das Video vom Wochenende, aber auch um Boykottaufrufe in der Vergangenheit.

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Der SWR betonte, dass das Video nicht im Kontext einer Beschäftigung für den SWR entstanden sei. „Der SWR hat Frau Fares darauf hingewiesen, dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformats zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte“, hieß es weiter. „Diese Neutralität ließ Frau Fares in ihren Social-Media-Aktivitäten vermissen.“

Der SWR habe klare Regeln für den Umgang mit Äußerungen in den sozialen Medien, erklärte der Sender. „Auch wenn Journalistinnen und Journalisten selbstverständlich eine politische Meinung haben können, darf die Unabhängigkeit des SWR und jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters durch Social-Media-Aktivitäten nicht beeinträchtigt oder in Zweifel gezogen werden“, hieß es in der Erklärung. „Diesen Grundsatz sieht der SWR im konkreten Fall verletzt.“

Fares weist Vorwurf des Antisemitismus zurück

Helen Fares selbst äußerte sich auf Instagram zu den Vorwürfen. In dem neuen Video wies sie am Montag den Vorwurf des Antisemitismus zurück und verteidigte Warenboykotte als eine legitime Form der politischen Einflussnahme. Israel, so die 29-Jährige, stehe wegen seiner Militäroffensive im Gaza-Streifen derzeit weltweit in der Kritik, dem Land würden auch auf internationaler Ebene Völkermord und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

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Sie selbst, so Fares weiter, sei wegen ihrer Stellungnahme bedroht und beleidigt worden, zudem habe sie ihren Job verloren. Ihre Follower bat sie um Feedback, und sie deutete auch an, ihr Engagement fortsetzen zu wollen: „Die deutschen Medien versuchen, alle Stimmen zum Schweigen zu bringen, die sich für Palästina einsetzen – deshalb müssen wir noch mehr und noch lauter unsere Stimme erheben“, heißt es auf Englisch.

Auf dem Video, das die Debatte und die Distanzierung überhaupt erst auslöste, ist Fares, die sich bei Instagram „Ms Baklava“ nennt, im Supermarkt zu sehen. Während sie durch die Regalreihen geht, spricht sie auf Englisch über den Schokodrink der Marke „Alpro“. Das sei zwar bisher ihr „Comfort-Drink“ gewesen, nun aber lege sie das Getränk zurück ins Regal. Der Grund dafür: Laut der App „No Thanks“ investiere Alpro in israelische Start-ups. Sie suche sich nun eine Alternative, sagt Fares.

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Seit dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober und dem darauffolgenden Krieg in Nahost kritisieren Aktivisten weltweit das Vorgehen des israelischen Militärs. Immer wieder wurde dabei auch zu Boykotten von Waren und Dienstleistungen aus Israel aufgerufen.

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Das Unternehmen Alpro gehört zu Danone. Der Lebensmittelhersteller wurde von der spanisch-jüdischen Familie Carasso gegründet. Sohn Daniel Carasso floh 1941 vor der deutschen Wehrmacht in Frankreich in die USA.

„Das ist ‚Kauft nicht bei Juden!’“

Die Aufnahme der Moderatorin wurde am Wochenende auch auf der Plattform X geteilt und vielfach kritisiert. Autor Hasnain Kazim schreibt: „Das ist ‚Kauft nicht bei Juden!’ im Jahr 2024. Wahnsinn“.

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Auch aus der Politik gab es Kritik an dem Boykottaufruf: Grünen-Politiker und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Volker Beck forderte laut einem Medienbericht Aufklärung durch SWR-Intendant Kai Gniffke. Der „Bild“-Zeitung sagte er: „Mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag halte ich so eine antisemitische Boykotthaltung für nicht vereinbar.“

Die freie Journalistin Fares beschreibt sich selbst auf ihrer Website als „Journalistin, Aktivistin, Moderatorin, Podcasterin und Psychologin im Bereich Wirtschaft“. Sie wurde zunächst auf der Website des Palästina Kongress 2024, der in dieser Woche in Berlin stattfindet, als Rednerin angekündigt. Am Dienstag, nach ihrer Entlassung durch den SWR, tauchte ihr Name nicht mehr im Programm auf. Sie hatte ursprünglich an einer Panel-Diskussion zu „Deutschlands ‚feministischer Außenpolitik‘“ teilnehmen sollen.

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