Susan Wiles im Porträt: Das ist Trumps neue Stabschefin
Donald Trump hat mit seiner ersten Personalentscheidung eine Stabschefin ernannt: Susan Wiles. Seine neue rechte Hand bringt die nötige Erfahrung mit.
Nach seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl hat der Republikaner Donald Trump eine erste Personalie für seine Amtszeit verkündet: Trumps Wahlkampfstrategin Susie Wiles soll Stabschefin im Weißen Haus werden. "Susie ist zäh, klug, innovativ und wird allgemein bewundert und respektiert", erläuterte Trump seine Auswahl. "Sie wird weiterhin unermüdlich daran arbeiten, Amerika wieder großartig zu machen. Es ist eine wohlverdiente Ehre, Susie als erste weibliche Stabschefin in der Geschichte der Vereinigten Staaten zu haben", so der Republikaner.
Bereits bei seiner Siegesrede in der Nacht zu Mittwoch hatte Trump die 67-jährige Wiles mit auf die Bühne geholt. "Wir nennen sie das 'Eis-Baby'", sagte er. "Susie hält sich gerne im Hintergrund."
Als Stabschefin wird die 67-Jährige im Weißen Haus viel Macht haben. Das Amt kontrolliert den Zugang zum Oval Office – sprich zum Präsidenten und Oberbefehlshaber. Es ist damit eine der Schlüsselpositionen für jede Regierung. Wiles zählt als politische Strategin seit Jahren zum inneren Zirkel von Trump.
Die "New York Times" nennt gleich mehrere Gründe, warum Trumps Wahl auf Wiles gefallen sein dürfte:
Donald Trump und seine Enkelkinder
Next Generation Trump: Familienoberhaupt Donald mit seinen Söhnen Eric (hintere Reihe Mitte) und Don Jr. (rechts) sowie seinen Enkelkindern.
© Imago Images
Während Trump in der Vergangenheit einige Kampagnen-Manager verschlissen hat, ist Wiles die einzige, die auf diesem Posten einen kompletten Wahlkampf lang ausgehalten hat. Dabei musste sie seit 2021 viel mitmachen: vier Gerichtsverfahren gegen ihren Chef, zwei Attentate und den Wechsel der demokratischen Konkurrenz von Joe Biden zu Kamala Harris.
Die Tochter von American-Football-Legende Pat Summerall entstammt nicht dem rechtsgerichteten politischen Milieu der üblichen Trump-Unterstützer, aber einem "traditionellen" Haushalt, wie ihre Großmutter laut "BBC" sagt. Geboren und aufgewachsen in New Jersey, studiert sie an der University of Maryland und macht nach eigenen Angaben einen Bachelor of Arts in Englisch. Schon 1980 arbeitet sie an der erfolgreichen Präsidentschaftskampagne von Ronald Reagan mit.
Unbeeindruckt vom Zorn des Donald TrumpErfolgreich geht es danach weiter, wie die "Washington Post" aufzählt: Wiles hat 2010 das Gouverneursrennen von Rick Scott, 2016 und 2020 Trumps Florida-Kampagnen, 2018 das Gouverneursrennen von Ron DeSantis und nun eben Trumps nationalen Wahlkampf siegreich zu Ende geführt. Laut der Zeitung hat Trump sie während seiner aktuellen Kampagne oft um ihre Meinung und nach ihren Gedanken gefragt. Sie ist weitgehend unbeeindruckt von seinem sprunghaften Zorn, sagen ihr nahestehende Personen laut der "Washington Post". Sie meidet das Rampenlicht, so weit es geht. Für jemanden wie Trump, der die Aufmerksamkeit liebt, sicherlich ein weiterer Pluspunkt.
mit Agenturen