EBM Mayer überreicht Staufermedaille an Dr. Hannelore Paflik-Huber
Der Erste Bürgermeister Dr. Fabian Mayer überreichte der Geehrten am 26. November im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses die Auszeichnung für ihr herausragendes jahrelanges und vielfältiges Engagement, vor allem im Künstlerhaus Stuttgart.
Mit ihren Lehrtätigkeiten, als Kuratorin, Autorin und Publizistin hat sie die Kunstlandschaft im Land entscheidend mitgeprägt. Gemeinsam mit ihren Vorstands- und Beiratskolleginnen und Kollegen war sie für alle Personalentscheidungen, wie die Wahl der künstlerischen Leitung und der Geschäftsführung, verantwortlich. Ebenso für die Ausarbeitung einer Geschäftsordnung, zahlreiche Jurysitzungen für die Vergabe der Atelierstipendien und die Moderation interner Beiratssitzungen und Mitgliederversammlungen. Von 2004 bis 2021 war sie erste Vorsitzende des Künstlerhauses.
Ihr großes Anliegen war stets, den Studierenden der Kunst und Architektur von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der Kunstgeschichte der Universität Stuttgart das Künstlerhaus vorzustellen. So besuchte sie mit den Studierenden so oft es möglich war die Ausstellungen, um so immer wieder den Nachwuchs und interessierte Kreise auf das Haus aufmerksam zu machen.
Während dieser Zeit hat Dr. Paflik-Huber als hervorragende Netzwerkerin Kontakte zur Stadt Stuttgart, der Kulturpolitik, Sponsorinnen und Sponsoren sowie der Presse gepflegt und ausgebaut. Es gelang ihr dadurch, das Künstlerhaus finanziell so abzusichern, dass es stets ein geschützter Ort für Künstlerinnen und Künstler blieb. Durch ihr Engagement konnte der Umbau des sich im Künstlerhaus befindenden Restaurants über städtische Zuschüsse gesichert werden.
Es gelang Dr. Paflik-Huber auch, das Archiv des Künstlerhauses dem Stadtarchiv Stuttgart zu übergeben, um das wertvolle Archivmaterial gut aufbewahrt, verwaltet, inventarisiert jederzeit einsehbar zu machen.
Dr. Paflik-Huber wurde am 5. Juni 1954 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie studierte Mathematik, Europäische und Ostasiatische Kunstgeschichte sowie Ethnologie an den Universitäten Freiburg, Karlsruhe und Heidelberg. Sie promovierte über „Modelle der Zeit – Künstlerische Positionen der Gegenwartskunst“.
Von 1984 bis 1986 war Dr. Paflik-Huber Assistentin beim Ausstellungsprojekt „Zeit – Die Vierte Dimension“ in Brüssel, Genf, Mannheim, Lyon und London. 1986 gründete sie gemeinsam mit anderen Frauen die Zeitschrift „FrauenKunstWissenschaft“, bei der sie bis 1994 Mitherausgeberin war. In den 1990er-Jahren arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Städtischen Kunsthalle Mannheim.
Ab 1992 hatte Dr. Paflik-Huber Dozenturen für zeitgenössische Kunst, Videokunst und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, an den Universitäten Heidelberg, Jena und Weimar, der Fachhochschule Pforzheim und seit 2001 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
Des Weiteren war Dr. Paflik-Huber von 2016 bis 2019 Mitglied im Beirat vom Soziokulturellen Zentrum Merlin und von 2007 bis heute Gründungsmitglied und Schatzmeisterin des Vereins der Stuttgarter Kriminächte. Beide Posten hat sie ehrenamtlich und mit großem Engagement geführt.
Im Verein der Stuttgarter Kriminächte hat Dr. Paflik-Huber sorgfältig auf die finanzielle Stabilität des Vereins geachtet. Es war ihr ein großes Anliegen, ein künstlerisch ansprechendes Logo sowie ein zum Genre Krimi passendes Aussehen des Programmheftes entwickeln zu lassen. Hier kam ihre enge Verbindung zu künstlerisch tätigen Personen erfolgreich zum Tragen.
In der Ursula Blickle Stiftung, die nationale und internationale zeitgenössische Kunst fördert, betreute Paflik-Huber von 2009 bis 2017 das Presseressort und seit 2003 die wissenschaftliche Vermittlung. Im Heidelberger Kunstverein engagierte sie sich 1984 bis 1987 als Beiratsmitglied, von 1988 bis 1997 als Schatzmeisterin.