Ausschreitungen bei Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart

16 Sep 2023

In Stuttgart ist es bei einer Eritrea-Veranstaltung zu Ausschreitungen gekommen. Bis zu 200 Personen sollen laut Polizei Beamte angegriffen haben. Es gab Verletzte.

Stuttgart - Figure 1
Foto SWR

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Lage hat sich entspannt Live-Blog: Verletzte bei Ausschreitungen bei Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart

Am Römerkastell in Stuttgart hat es am Samstagnachmittag Ausschreitungen gegeben. Anlass war eine Veranstaltung von eritreischen Vereinen. Wir informieren über den aktuellen Stand der Lage.

In Stuttgart ist es im Zusammenhang mit einer Eritrea-Veranstaltung zu Ausschreitungen gekommen. Bis zu 200 Personen hätten Teilnehmer der Veranstaltung und Polizisten mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen, teilte ein Polizeisprecher am Samstag mit. Zehn Beamte wurden nach Angaben der Polizei leicht verletzt. Die Zahl weiterer Verletzter ist bislang nicht bekannt. Vier Personen wurden festgenommen, sagte ein Polizeisprecher dem SWR.

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Polizei Stuttgart forderte Verstärkung an

Zu einer Veranstaltung des Verbands eritreischer Vereine in Stuttgart und Umgebung seien 200 Menschen zusammengekommen. Die Vereine sympathisierten mit der Regierung in Eritrea, sagte der Sprecher. Zur Mittagszeit hätten sich mehrere Kleingruppen am Bahnhof Bad Cannstatt und am Stuttgarter Hauptbahnhof versammelt. Sie seien dann am Römerkastell auf die Teilnehmer der Veranstaltung losgegangen, hätten sie mit Flaschen und Steinen beworfen. Auch mit Holzlatten hätten sie die Teilnehmer attackiert.

Polizei: "Massivität der Ausschreitungen nicht vorhersehbar"

Die Polizei sei mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Angreifer vorgegangen, so der Sprecher. Man habe Kräfte aus umliegenden Polizeipräsidien beordert und vom Polizeipräsidium Einsatz und der Bundespolizei. Einige Polizeikräfte wurden auch mit dem Hubschrauber eingeflogen. Über Stuttgart kreist ein weiterer Polizeihubschrauber. Mittlerweile sei die Lage am Römerkastell in Stuttgart unter Kontrolle, so die Polizei auf SWR-Nachfrage. Die Polizei bitte Anwohnerinnen und Anwohner in ihren Wohnungen zu bleiben, bis die Lage abschließend geklärt sei.

Dass es zu Störungen bei so einer Veranstaltung kommt, sei allen bewusst gewesen, so der Polizeisprecher weiter. Allerdings war demnach die Massivität der Ausschreitungen nicht vorhersehbar. Die Polizei rief Schaulustige auf, sich von dem Geschehen fernzuhalten. Die Polizei bereitet sich nun darauf vor, beide Gruppen nach Ende der Veranstaltung auseinander zu halten.

Starke Kritik an autoritär regiertem Eritrea

Eritrea mit seinen gut drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isaias Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Andere Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit ist stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.

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