vbw: Strompreise weiterhin zu hoch – Wettbewerbsfähigkeit des ...

Strompreise

Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2024

Pressemitteilung

Strompreise weiterhin zu hoch – Wettbewerbsfähigkeit des Standorts in Gefahr / Brossardt: „Industrie braucht spätestens nach Bundestagswahl zügig Entlastung“

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betonte auf einem Kongress, dass ohne bezahlbare Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts auf dem Spiel steht. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt machte klar: „Wir stecken durch die Kombination aus einer verfestigten Konjunkturkrise und einer strukturellen Standortkrise gerade in einer Rezession. Die viel zu hohen Strompreise sind dabei ein wichtiger Faktor und begünstigen die De-Industrialisierung in Bund und Freistaat. Nach der anstehenden Bundestagswahl braucht die Wirtschaft grundlegend und schnell Entlastung, denn ohne einen global wettbewerbsfähigen Strompreis ist unsere Zukunftsfähigkeit ernsthaft in Gefahr. Hier sind die nächsten Monate entscheidend. Wir brauchen eine dauerhafte Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau, Netzkostenzuschüsse und einen Brückenstrompreis für energieintensive Unternehmen – zumindest in der Übergangsphase. Nur so können unsere Betriebe im harten internationalen Wettbewerb bestehen.“

Ohne staatliche Maßnahmen werden die Strompreise nicht rechtzeitig auf ein wettbewerbsfähiges Niveau sinken. Das geht aus der Studie „Strompreisprognose 2045“ hervor, die die Prognos AG im Auftrag der vbw erstellt hat. Brossardt führt aus: „Die Studie zeigt, dass die Strompreise trotz kurzfristiger Preisrückgänge mittel- und langfristig höher als vor der Energiekrise liegen werden. Im wahrscheinlichsten Szenario fallen die Großhandelsstrompreise vom derzeitigen Niveau von rund 95 Euro/MWh bis 2030 auf 86 Euro/MWh und sinken bis 2045 weiter auf etwa 73 Euro/MWh. Das ist immer noch weit mehr als in der Vor-Corona-Zeit, als der Preis (2019) bei durchschnittlich 41 Euro/MWh lag. Zusatzkosten für Verbraucher wie Netzentgelte, Steuern und Umlagen sind hier noch nicht berücksichtigt."

Aus Sicht der vbw muss auch der Ausbau aller erneuerbaren Energien und der dringend benötigten Energieinfrastruktur schneller umgesetzt werden. „Der Ausbau der Erneuerbaren und der entsprechenden Netze braucht viel mehr Tempo als bisher. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern muss zügig beendet werden und die Gefahr einer Strompreiszonenteilung gilt es abzuwenden. Die Bezahlbarkeit muss schließlich auch bei den laufenden Diskussionen über die notwendige Neugestaltung des Strommarktdesigns mit im Fokus stehen, beispielsweise wenn es um den Zubau von Kraftwerken und künftig um die Verstromung von Wasserstoff geht", erklärt Brossardt abschließend.

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