Stefan Raab macht den Eurovision Song Contest zur Chefsache

Stefan Raab

Der Eurovision Song Contest (ESC) wird zur Chefsache. Zumindest der deutsche Vorentscheid. Wer genau der Chef ist, wurde am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung der Pläne zur nationalen Ausscheidung nicht offiziell gesagt. Aber Stefan Raab dürfte sich als Chef des Ganzen verstehen. Allerdings, und das betonte die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl besonders, handele es sich vorerst um eine einmalige Kooperation zwischen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ARD und seinem federführenden Sender NDR einerseits und dem Privatsender RTL mit seinem neuen Zugpferd Stefan Raab andererseits. „Besondere Ereignisse erfordern besondere Kooperationen: Ich freue mich, gemeinsam mit Stefan Raab und RTL die Vorfreude auf den ESC 2025 schon jetzt zu entfachen“, sagte Strobl auf der Pressekonferenz in Berlin und beschwörte zugleich den „Lagerfeuermoment“ des ESC, der schon mit dem Vorentscheid beginnen solle.

„Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ lautet der Titel des Vorentscheids, der wiederum aus vier einzelnen Shows besteht. RTL zeigt die ersten drei Ausgaben, das Finale sendet die ARD live. In den ersten drei Shows wird es eine Jury geben, den Vorsitz führt Raab. In zwei Vorrunden treten zweimal zwölf Kandidaten gegeneinander an, sechs oder sieben kommen jeweils weiter und ziehen in eine Art Halbfinale ein. Im Finale stehen dann neun Kandidaten. Wer schließlich für Deutschland am 17. Mai das Finale in Basel bestreiten wird, entscheidet dann nicht mehr eine Jury, sondern ausschließlich „das deutsche Volk“, wie Raab am Donnerstag in der Schweizer Botschaft in Berlin sagte. Wann das deutsche Finale stattfindet, ist noch nicht klar. Bestätigt wurde allerdings, dass Barbara Schöneberger auch in dieser ESC-Saison wieder den Vorentscheid moderieren wird.

Raab: Grönemeyer darf gerne anrufen

Bewerben kann sich laut Stefan Raab jeder. Er habe überhaupt nichts dagegen, „wenn Herbert Grönemeyer gleich anruft“. Allerdings hätten die „big stars leider die Buchse voll“, wenn es um den ESC gehe. Auch weniger bekannte Künstler können sich schon jetzt über die Website raab-casting.de anmelden. Raab hat zwar, wie er sagt, „kein Rezept“, wie man den ESC gewinnen kann. Dennoch steckt er die Erwartungen hoch: „Wir fahren dorthin, um zu gewinnen.“ Und ergänzt wenig später: „Statistisch gesehen, bin ich deutlich erfolgreicher als die deutsche Nationalmannschaft.“

Schon 2010 hatte es eine ESC-Kooperation zwischen der ARD und Raabs damaligem Haussender Prosieben gegeben. Das Ergebnis war Lena Meyer-Landruts Sieg in Oslo im selben Jahr mit dem Lied „Satellite“. Ein Jahr später wurde Lena für Deutschland Zehnte in Düsseldorf, Roman Lob 2012 in Baku mit „Standing Still“ Achter. Danach endete die Kooperation mit Raab. Allerdings hatte er zuvor schon große Erfolge beim ESC feiern können: Im Jahr 1998 kam Guildo Horn mit „Guildo hat euch lieb!“ auf Platz sieben in Birmingham, Max Mutzke wurde 2004 mit „Can’t Wait Until Tonight“ in Istanbul Achter. Und Stefan Raab trat 2000 auch selbst bei der größten Musikunterhaltungsshow der Welt an: Mit „Wadde hadde dudde da?“ erreichte er in Stockholm den fünften Platz.

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