Werder Bremen eiskalt: Sieg im Nordduell beim FC St. Pauli

10 Stunden vor

Stand: 14.12.2024 20:41 Uhr

Der FC St. Pauli hat es verpasst, im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga den Abstand zu den direkten Abstiegsrängen auf neun Punkte zu vergrößern. Die Hamburger verloren am Samstagabend das Nordduell mit Werder Bremen 0:2 (0:1).

St. Pauli – Werder Bremen - Figure 1
Foto NDR.de

von Johannes Freytag

Der gebürtige Hamburger Derrick Köhn (24.) und der frühere St.-Pauli-Profi Marvin Ducksch (54.) waren mit ihren Treffern die Sieggaranten für das Team von Trainer Ole Werner. Das Nordduell war eines auf Augenhöhe, allerdings keines, das die Zuschauer von den Sitzen riss. Eiskalt nutzten die sehr abgeklärt spielenden Bremer ihre wenigen Chancen, während den Hamburgern einmal mehr die offensive Durchschlagskraft fehlte.

Werder-Coach Werner: "Das war richtig stark"

St. Paulis Angreifer Johannes Eggestein haderte: "Ich bin sehr enttäuscht, weil mehr drin gewesen wäre." Die Mannschaft sei "gut im Spiel gewesen", sagte der 26-Jährige und haderte mit den "zu einfachen Gegentoren". Bremens Coach Werner attestierte seinem Team einen "sehr reifen und kontrollierten Auftritt. Das war von der ganzen Mannschaft richtig stark."

Nach dem fünften Auswärtssieg darf Werder, das am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) Union Berlin zu Gast hat, als Tabellensiebter (punktgleich mit dem Bayern-Bezwinger Mainz 05) sogar in Richtung Europa schielen. Die Kiezkicker treten zeitgleich beim Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart an.

St. Pauli – Werder Bremen - Figure 2
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AUDIO: Werder-Coach Werner: "Sehr reifer Auftritt" (2 Min)

Bremens erster Torschuss sitzt

Die 29.546 Zuschauer im ausverkauften Millerntor-Stadion bekamen im ersten Durchgang ein intensives Spiel zu sehen. Zwar mit wenig Torchancen, dafür aber mit leidenschaftlichen Zweikämpfen - manchmal mit etwas zu viel Leidenschaft: Die Bremer Verteidiger Niklas Stark (8.) und Marco Friedl (12.) handelten sich früh Gelbe Karten ein.

Die Gastgeber hatten zunächst etwas mehr vom Spiel und so war es auch ein St.-Pauli-Angreifer, der die erste Torchance der Partie hatte: Eggesteins verdeckten Schuss wehrte Werder-Keeper Michael Zetterer zur Seite ab (18.). Die Bremer brauchten etwas länger bis zum ersten Torschuss - der aber saß: Köhn wurde auf der linken Seite angespielt und schloss wuchtig ins lange Eck ab - 1:0 für die Gäste von der Weser (24.).

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Das war ein echter Wirkungstreffer, denn nun kontrollierte Werder das Geschehen, die Kiezkicker kamen offensiv kaum zum Zug und nur selten in die Nähe des gegnerischen Strafraums. Anders die Grün-Weißen: Marco Grülls strammen Schuss vom Strafraumrand lenkte Nikola Vasilj mit den Fingerspitzen über die Latte (41.).

St. Pauli – Werder Bremen - Figure 3
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Pyro-Nebel sorgt für Spiel-Unterbrechung

Kurz nach Wiederanpfiff unterbrach Schiedsrichter Robert Hartmann die Partie: Weil in beiden Fanblöcken Pyrotechnik gezündet worden war, waberten dichte Nebelschwaden durchs Stadion: Die Sicht war bei nahe Null angekommen. Beide Teams zogen sich in den Kabinentrakt zurück.

Aus demselben Grund hatte die Partie schon mit Verzögerung begonnen. Da dürften beide Clubs noch zur Kasse gebeten werden.

Zetterer zu Weiser, der zu Ducksch: Werder erhöht

Nach knapp zehn Minuten Pause ging es weiter - und gleich mit einer ersten Torgelegenheit für die Gastgeber: Danel Sinanis Schuss rauschte jedoch knapp über die Latte (48.). Fünf Minuten später scheiterte Eggestein aus der Drehung an Zetterer.

Im Gegenzug schlug Werder dann zum zweiten Mal eiskalt zu: Zetterer passte auf die rechte Seite zu Mitchell Weiser. Der bediente mit einem langen Diagonalball den in der Mitte völlig frei mitgelaufenen Ducksch, der Vasilj zum 2:0 überwand - Jackson Irvines Grätsche kam zu spät (54.).

Lattenpech für St. Pauli

Beinahe wäre den Kiezkickern die direkte Antwort geglückt, doch die missratene Kopfballaktion von Werders Stark klatschte - zum Glück für die Bremer - nur an die Latte (56.). Spielerisch agierte die Mannschaft von FCSP-Trainer Alexander Blessin durchaus gefällig, es haperte jedoch an den Abschlüssen: Carlo Boukhalfa scheiterte aus der Distanz an Zetterer (69.).

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Immerhin gelang es den Hamburgern aber nun, die Gäste von der Weser in deren Hälfte einzuschnüren. Es mangelte jedoch weiter an zwingenden Torchancen. Oladapo Afolayan vergab einmal mehr überhastet eine gute Gelegenheit (79.). So rannen die Minuten dahin: Werder behielt kühlen Kopf - hatte sogar noch eine Chance durch Oliver Burke (90.) - und brachte den letztlich nicht unverdienten Sieg souverän über die Zeit.

14.Spieltag, 14.12.2024 18:30 Uhr

FC St. Pauli

Werder Bremen

2

Tore:

0:1 Köhn (24.) 0:2 Ducksch (56.)

FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Nemeth - Saliakas (76. Ritzka), Irvine, Boukhalfa (90.+1 Maurides), Treu - Sinani (90.+1 Ahlstrand), Afolayan - J. Eggestein (83. Albers) Werder Bremen: Zetterer - N. Stark (85. Pieper), Friedl, A. Jung - Weiser, Stage, Lynen, Köhn (85. Deman) - Grüll (70. Burke), R. Schmid (90.+5 Alvero) - Ducksch Zuschauer: 29546 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 15.12.2024 | 22:50 Uhr

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