Fußball-Bundesliga: FC St. Pauli verliert auch beim FC Augsburg
Der FC St. Pauli hat in der Fußball-Bundesliga auch beim FC Augsburg mit 1:3 (0:0) verloren. Dabei war Trainer Alexander Blessin vor dem Spiel noch optimistisch gewesen, dass der Aufsteiger den Gesetzen der Serie zufolge im dritten Anlauf den ersten Sieg würde feiern können.
Das Gute an Sprichwörtern, Weisheiten und ungeschriebenen Gesetzen: Man kann sich in jeder Lebenslage das Passende herauspicken. Alexander Blessin packte eine mathematische Logik aus, mit der er erklärte, warum der von ihm trainierte FC St. Pauli in Augsburg seinen ersten Saisonsieg einfahren würde: Gegen Heidenheim hatte der Aufsteiger mit 0:2 verloren, gegen Union Berlin zuletzt mit 0:1. Diesmal würden die Hamburger folglich kein Gegentor kassieren, zudem eine Chance nutzen – und „nach Adam Riese“, wie der 51-Jährige betonte, gewinnen. Die Realität aber sah dann anders aus.
Nicht ganz überraschend war St. Paulis Coach seiner Linie treu geblieben, hatte keine systemische Veränderung und auch nur eine personelle vorgenommen, die sich zwangsläufig ergeben hatte. „Um die Struktur vor allem im Spiel gegen den Ball nicht zu verändern“, rückte lediglich Carlo Boukhalfa für den angeschlagenen Connor Metcalfe in die Startelf.
FC St. Pauli vornehmlich mit Abwehrarbeit beschäftigtDenn: Stabil zu stehen, darauf werde es in erster Linie ankommen, hatte Blessin betont und lag damit richtig. Vor allem in der Defensive waren die Hamburger zunächst gefordert. Augsburg, nach dem 0:4 gegen Heidenheim auf fünf Positionen verändert, bestimmte über weite Strecken die erste Halbzeit, drängte die Gäste phasenweise weit in die eigene Hälfte zurück.
Drei richtig gute Möglichkeiten hatten sich so im ersten Abschnitt für den FCA ergeben: Eric Smith hatte bei einer Doppelchance von Ruben Vargas und Marius Wolf (22.) in höchster Not geklärt, Elvis Rexhbecaj den Ball von der Strafraumkante ans Außennetz gesetzt (43.). Zudem hatte Keeper Nikola Vasilj in seinem 100. Spiel für den FC St. Pauli bärenstark gegen Samuel Essende pariert (45.).
Marius Wolf trifft kurz nach dem WiederanpfiffMit der Hereinnahme von Elias Saad und Manolis Saliakas für Lars Ritzka und Robert Wagner schien Blessin das Risiko mit Beginn der zweiten Halbzeit erhöhen zu wollen. Der Effekt verpuffte, weil der elfte Torschuss der Augsburger die Führung brachte: In Folge eines Einwurfes konnten die Hamburger nicht richtig klären, Wolf schweißte die Kugel aus zwölf Metern zum 1:0 ins Netz (47.).
Die Umstellung auf ein 3-4-3-System fruchtete zunächst nicht, die Gäste handelten sich stattdessen keine zehn Minuten später das 0:2 ein. Nach einem abgefangenen langen Ball waren die Hamburger hinten unsortiert. Frank Onyeka konnte flanken und Phillip Tietz nahezu ungehindert seinen Joker-Treffer bejubeln (66.).
Carlo Boukhalfa erzielt AnschlusstrefferImmerhin bewiesen die Kiezkicker Nehmerqualitäten, rappelten sich noch einmal auf – und sorgten in der Schlussphase für Spannung: Boukhalfa erzielte nach einer Saad-Flanke den Anschlusstreffer (75.). Saad scheiterte zudem an FCA-Keeper Labrovic (85.). Das 3:1 des eingewechselten Yusuf Kabadayi aber erstickte die Hoffnung der Hamburger, zumindest noch einen Punkt zu retten (90.+5).
„Wir sind schon enttäuscht, wir wollten hier anders agieren, wesentlich aggressiver“, sagte Blessin und meinte damit vor allem die erste Halbzeit. Immerhin habe er auch viele positive Ansätze im zweiten Durchgang gesehen - nach dem 0:2-Rückstand. „Was aber hängen bleibt ist, dass wir mit null Punkten heimfahren.“
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FC Augsburg: Labrovic – Bauer, Gouweleeuw, K. Schlotterbeck – Wolf (62. Pedersen), Onyeka (83. Maier), Jakic, Giannoulis (83. Koudossou) – Rexhbecaj, Vargas (62. Tietz) – Essende (78. Kabadayi)
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Irvine – Treu, Wagner (46. Saad), Boukhalfa (89. Dzwigala), Ritzka (46. Saliakas) – Eggestein (85. Albers), Guilavogui (34. Afolayan)
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)
Zuschauer: 30.660 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Wolf (47.), 2:0 Tietz (66.), 2:1 Boukhalfa (75.), 1:3 Kabadayi (90.+5)
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