Streamingbilanz für 2024: »Spotify Wrapped« – das sind die ...

Der Streamingdienst Spotify präsentiert seinen Nutzerinnen und Nutzern seit zehn Jahren ihren jeweiligen persönlichen Jahresrückblick. Von Jahr zu Jahr wird der Hype um »Spotify Wrapped« größer, immer mehr andere Anbieter ahmen die Idee nach. Spotify arbeitet an immer neuen Features, für 2024 gibt es nun die Rubrik »Longest Listening Streak« und die Möglichkeit, verschiedene Musikphasen des Jahres hervorzuheben. Von Mittwochnachmittag an können die persönlichen Hördaten abgerufen werden.

Der schwedische Streamer stellt auch allgemeine Bestenlisten zur Verfügung. Dabei unterscheidet Spotify nach den meistgestreamten Acts, Songs, Alben und Podcasts weltweit, und nach Ländern. Erste Erkenntnis? 2024 wurde in Deutschland die Dominanz des Deutschrap erstmals gebrochen.

Taylor Swift (im Vorjahr auf Platz 3)

Luciano (5)

AYLIVA (6)

Bonez MC (2)

Apache 207 (1)

Pashanim (2023 nicht in den Top Ten)

Travis Scott (-)

Linkin Park (-)

RAF Camora (4)

The Weeknd (7)

2023 war das erste Jahr überhaupt, in dem es eine Frau unter die fünf meistgestreamten Acts in Deutschland schaffte: Taylor Swift. Mit ihrer »Eras«-Tour war sie 2024 ja auch in Gelsenkirchen, Hamburg und München zu Gast. Zuvor hatten mit Apache 207, Luciano, Bonez MC, Capital Bra (2020 und 2019) und RAF Camora mehrfach deutschsprachige Rapper an der Spitze gestanden. 2017 führte zuletzt mit Ed Sheeran ein englischsprachiger Act.

Taylor Swift (auch im Vorjahr auf Platz 1)

The Weeknd (3)

Bad Bunny (2)

Drake (4)

Billie Eilish (2023 nicht in den Top Ten)

Travis Scott (7)

Peso Pluma (5)

Kanye West (-)

Ariana Grande (-)

Feid (6)

Die ersten Vier bleiben stabil in der weltweiten Liste, wenn auch die Positionen von Jahr zu Jahr leicht variieren. Drake war seit 2015 nur einmal nicht unter den fünf meistgestreamten Künstlern – und bleibt es auch trotz (oder wegen?) des Beefs mit Kendrick Lamar . Der puertoricanische Interpret Bad Bunny ist seit 2019 durchgängig unter den Top Five, Taylor Swift seit 2021 und The Weeknd seit 2022 (wobei der Kanadier auch schon 2020, 2017 und 2015 Spitzenplätze erreichte). Billie Eilish  war nur 2019 erfolgreicher als 2024 bei Spotify. Konkurrent Apple Music zeichnete sie als »Artist of the Year« aus.

Artemas – »i like the way you kiss me«

AYLIVA (mit Apache 207) – »Wunder«

Benson Boone – »Beautiful Things«

$OHO BANI (mit Herbert Grönemeyer und Ericson) – »Zeit, dass sich was dreht«

BENNETT – »Vois sur ton chemin« (Techno Mix)

CYRIL – »Stumblin' In«

Natasha Bedingfield – »Unwritten«

FOURTY (mit Bausa und Chekaa) – »Vempa«

cassö (mit Raye und D-Block Europe) – »Prada«

Dimitri Vegas & Like Mike (mit Tiësto und Dido) – »Thank You (Not So Bad)«

Hier ist der Vergleich zu den ebenfalls veröffentlichten Bestenlisten der Mitbewerber interessant. Bei Apple Music liegt das Duett von Ayliva und Apache 207 vor dem Synthie-Pop-Hit des britischen-zypriotischen Produzenten Artemas. Bei YouTube schiebt sich zwischen »Wunder« auf Platz eins und »I Like the Way You Kiss Me« auf der Drei noch die Coverversion des Simon-and-Garfunkel-Klassikers »The Sound of Silence« der US-Metalband Disturbed. An dessen Erfolg war auch ein Remix des australischen DJs Cyril beteiligt, dessen Version des Siebzigerjahre-Hits »Stumblin’ In« plattformübergreifend in den Top Ten war – wie auch der Durchbruchs-Hit des US-Sängers Benson Boone.

Boones »Beautiful Things« ist auch in der Liste der weltweit meistgestreamten Songs auf Spotify vorn mit dabei, auf Platz zwei. Die Nummer eins weltweit war aber der Popsong »Espresso« von Sabrina Carpenter. Rang drei ging an »Birds of a Feather« von Billie Eilish, auf Rang vier kam mit »Gata Only« von FloyyMenor aus Chile der erste spanischsprachige Titel. Der meistgehörte Taylor-Swift-Song war »Cruel Summer« auf der Neun.

AYLIVA – »In Liebe«

Taylor Swift – »The Tortured Poets Department: The Anthology«

AYLIVA – »Schwarzes Herz«

Luciano – »Seductive«

Billie Eilish – »Hit Me Hard and Soft«

Travis Scott – »Utopia«

Pashanim – »2000«

Benson Boone – »Fireworks & Rollerblades«

Apache 207 – »Gartenstadt«

Jazeek – »Ninetynine«

Bei den Alben zeigt sich, wie sehr 2024 das Jahr der Recklinghauserin Ayliva war. Nicht nur war ihr 2024 erschienenes Album »In Liebe« das meistgehörte auf Spotify, auch der Vorgänger aus 2023 wurde noch oft gestreamt. Bei den Topalben weltweit steht Taylor Swift vor Billie Eilish und »Short n’ Sweet« von Sabrina Carpenter. Mit »1989 (Taylor’s Version)« und »Lover« sind noch zwei weitere Taylor-Swift-Alben unter den ersten Zehn. Das erste Album eines männlichen Künstlers kommt erst auf Platz neun – es ist das von Benson Boone.

Gemischtes Hack (auch im Vorjahr auf Platz 1)

Mordlust (4)

Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood (neu in den Top Ten)

Wissen Weekly (9)

Hobbylos (3)

Fest & Flauschig (2)

MORD AUF EX (-)

Kurt Krömer – Feelings (5)

Verbrechen (6)

Hotel Matze (-)

Das zweite Standbein von Spotify neben der Musik sind die Podcasts. Auch 2024 blieben die deutschen Hörerinnen und Hörer Felix Lobrecht und Tommi Schmitt  treu: »Gemischtes Hack« ist wie in jedem Jahr seit 2019 die Nummer eins bei dem Streamingdienst. Dahinter allerdings gibt es eine bemerkenswerte Entwicklung: »Fest & Flauschig« von Jan Böhmermann und Olli Schulz, den Spotify 2018 sogar noch als meistgestreamten Original-Podcast weltweit feierte, hat erstmals seit fünf Jahren den zweiten Platz abgegeben und rutscht auf Platz sechs ab. Allerdings ist er seit dem Sommer auch nicht mehr exklusiv bei Spotify.

True Crime bleibt als Podcast-Thema ungebrochen beliebt. Paulina Krasa und Laura Wohlers kommen mit »Mordlust« erstmals auf Platz zwei; Leonie Bartsch und Linn Schütze schaffen es mit »Mord auf Ex« erstmals unter die ersten Zehn. Nur der Pionier auf dem Bereich muss Federn lassen: »Verbrechen« von der »Zeit« – von 2019 bis 2022 unter den ersten Fünf – rutscht auf Rang neun ab.

International hat sich bei den beiden Toppodcasts auf Spotify nichts geändert. Die Nummer eins ist wie seit Jahren schon die »Joe Rogan Experience« . Und auch Rang zwei verteidigt »Call Her Daddy« mit Host Alexandra Cooper schon seit 2020. Beide waren auch im US-Präsidentschaftswahlkampf Thema. Während Vizepräsidentin Kamala Harris bei »Call Her Daddy« zu Gast war, ging Donald Trump lieber zu Joe Rogan, der schließlich kurz vor dem Wahltag noch eine Empfehlung abgab, für Trump zu stimmen.