„Sportschau“ erhält angeblich wieder Bundesliga-Rechte
Beim Wettbieten um die Senderechte an der Fußball-Bundesliga hat sich die ARD laut Informationen der „Bild“-Zeitung die Rechte an den „Höhepunkten“ der Spieltage gesichert, ohne welche die „Sportschau“ im Ersten am Samstagabend nicht auskäme. Die ARD dürfe bis mindestens 2029 die Zusammenfassungen zeigen. Die ARD äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu.
Die „Sportschau“ hat seit der Saison 2003/04 wieder die exklusiven Rechte für die Höhepunkte der Liga im frei empfangbaren Fernsehen. Durchschnittlich 3,845 Millionen Menschen sahen in der Spielzeit 2023/24 die „Sportschau“ am Samstag ab 18.30 Uhr.
Am Wochenende war bekanntgeworden, wie es im Pay-TV weitergeht. Fans benötigen auch ab der kommenden Saison zwei Abonnements für die Live-Spiele der Bundesliga. Die Konferenzschaltung am Samstag wird künftig bei DAZN gezeigt, genauso wie die Partien am Sonntag. Sky überträgt künftig das Spiel am Freitagabend sowie alle Spiele am Samstag einzeln – inklusive des Topspiels um 18.30 Uhr.
DAZN zeigt die Konferenz
Die Auktion endet mit dem Verkauf weiterer Free-TV-Rechte am Mittwoch. Für die Pay-TV-Konkurrenz ist die frühe, frei zugängliche, durch den Rundfunkbeitrag finanzierte Liga-Zusammenfassung ein Ärgernis. Sky-Sportchef Charly Classen hatte im Vorjahr im Mediendienst „dwdl.de“ eine „Sportschau“ am späteren Abend als „eindeutig besser“ bezeichnet. Das Topspiel der Woche am Samstag um 18.30 Uhr bei Sky und die „Sportschau“ der ARD werden zeitgleich ausgestrahlt. „Es ist doch vollkommen verrückt, dass die DFL zwei ihrer wichtigsten Produkte parallel laufen lässt. Aus unserer Perspektive macht das sehr wenig Sinn“, sagte Classen.
Auch vor diesem Hintergrund hatte die DFL die Ausschreibung konzipiert, die mit einer Klausel die ARD unter Druck setzte und die Pay-TV-Sender locken sollte: Das Paket I mit den Zusammenfassungen der Erstliga-Spiele am Samstagnachmittag gab es in zwei Varianten. Diese hießen Kompakt und Klassik.
Klassik bot Highlights im frei zu empfangenden Fernsehen ab 18.00 Uhr - analog zur derzeitigen „Sportschau“. Bei Kompakt wären die
Höhepunkte erst von 19.15 Uhr an zu sehen gewesen. Das Kompakt-Modell mit der späteren Zusammenfassung im Free-TV kam den Interessen von Bezahlsendern entgegen.
Das entscheidende Detail der Ausschreibung beim Kompakt-Modell: Pay-Anbieter hätten indirekt das Aus der „Sportschau“ subventionieren können. Bezahlsender durften das Free-TV-Paket I mit der Zusammenfassung ab 19.15 Uhr zwar nicht für eine Pay-Ausstrahlung kaufen - aber sie hätten einen Zuschuss zahlen können.
„Für keinen Partner eine Bestandsgarantie“
Die DFL wollte die ARD mit dem Kompakt-Modell unter Druck setzen. Geschäftsführer Steffen Merkel hatte zu den bei jeder Ausschreibung aufkommenden Diskussionen über den Sport-Klassiker der ARD gesagt, dass es „für keinen Partner und für kein Format eine Bestandsgarantie geben kann“. Das liege am „Wesen der Ausschreibung“. Die Ergebnisse der Auktion will der Ligaverband am Donnerstag den Clubs und dann der Öffentlichkeit präsentieren.